ByteFM Konzertreihe – Parenthetical Girls live im Aalhaus

Am 2. Mai, also in wenigen Tagen, findet im Hamburger Aalhaus unterstützt von Jever das zweite ByteFM Kneipenkonzert statt. Den Einstand hat der Engländer John Parish gegeben. Mit seinen düsteren Songs hat er uns in den Bann gezogen. Auch unsere nächste Kneipenkonzert-Band verspricht eine fesselnde Bühnenshow. Die amerikanischen Parenthetical Girls um den androgynen Sänger Zac Pennington sind für theatralische, exzessive Auftritte bekannt. Und auch sie haben ein Faible fürs Morbide. Warum? Hier eine kleine Geschichte.

Am 1. Mai 1947, also vor bald 66 Jahren, steht die junge Evelyn McHale hoch oben auf der Aussichtsplattform des Empire State Buildings. In ihrem Mantel steckt ein kleines Büchlein mit Notizen, darin steht: „He is much better off without me“, und „I wouldn’t make a good wife for anybody.“ Diese Zeilen hat sie durchgestrichen. Ihren Mantel lässt sie liegen, sich selbst wirft sie die 86 Stockwerke des Empire State Buildings hinab. Ihr Körper zerdrückt das Dach einer schwarzen Limousine, sie selbst sieht aus, als ob sie friedlich schlafe, die Beine galant übereinander geschlagen. Ein junger Student, der sich zufällig unweit der Szene aufhält, macht ein paar Fotos, die im „Life Magazine“ erscheinen.

Man weiß nicht viel über die unglückliche Evelyn. Zum Zeitpunkt des Todes ist sie 23 Jahre alt, ihre Hochzeit steht kurz bevor. Man weiß nicht viel über sie, aber das Foto – der leblose Körper auf dem Autodach – wird bekannt als the most beautiful suicide. Jahre später macht Andy Warhol daraus einen seiner berühmten Reprints: „Suicide (Fallen Body)“.

Und jetzt kommt Zac Pennington mit seinen Parenthetical Girls ins Spiel. Seit einiger Zeit hat der junge Amerikaner nun mit seiner Band eine kleine Vinyl-Serie veröffentlicht. Mittlerweile gibt es eine Auswahl der Stücke auf CD. Doch zunächst wurde die Musik nur auf Vinyl vertrieben – streng limitiert und mit eigenem Blut durchnummeriert. Die erste Platte der Serie hieß „On Death And Endearments“. Und auf der Scheibe, zur Mitte hin, steht auf der einen Seite: „He is much better off without me“. Durchgestrichen. Wie bei McHale. Auf der anderen Seite: „I wouldn’t make a good wife for anybody.“ Das aber nicht durchgestrichen. Handelt es sich um Nachlässigkeit oder Absicht? So jedenfalls ergibt sich eine neue Lesart, wie sie Zac Pennington gut gefallen dürfte. Nämlich ein verquerer, mitfühlender Zuspruch: Ein gutes Frauchen wäre Evelyn nicht geworden, aber besser dran ist der Kerl ohne sie auch nicht.

Die Parenthetical Girls im Hamburger Aalhaus. Das wird großes Theater! Seid mit dabei …


Parenthetical Girls „Evelyn McHale“

Das „Jever Kneipenkonzert – präsentiert von ByteFM im Aalhaus“ präsentiert hochwertige, international renommierte Künstler im intimen Rahmen vor „kleinem Publikum“. Vor ihrem Konzert sind die Künstler zu Gast im Programm von ByteFM.

Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen oder direkt im Aalhaus.

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.