Neue Platten: The Stepkids – "Troubadour"

The Stepkids - Troubadour (Stones Throw)The Stepkids – „Troubadour“ (Stones Throw)

6,5

Jeff Gitelman, Dan Edinberg und Tim Walsh haben sich vor vier Jahren zusammengefunden, um The Stepkids zu gründen. 2011 erschien ihr nach der Band benanntes Debüt, jetzt gibt es den Nachfolger „Troubadour“. Die drei Bandmitglieder verstehen sich auf ihr Handwerk, sie haben jahrelang als Sessionmusiker bei unterschiedlichen Bands gespielt. Jazz, Rhythm ’n’ Blues, Funk und Soul liegen ihnen am Herzen.

Ihre Erfahrung und ihre eklektischen musikalischen Vorlieben hört man bei „Troubadour“ heraus. Das Album ist eine abenteuerliche Mischung. Der Vorgänger war durchweg shmoov und eher etwas fürs Schlafzimmer als für die Tanzfläche. „Troubadour“ wiederum strahlt nur so vor Energie. Schillernde Keyboards treffen auf soulige Bläser, spacige Weltraumsamples auf ein pluckerndes, elektronisches Glockenspiel.

Manchmal geht ihr Sound knapp am Kitschfass vorbei: „The Lottery“ kann man sich auch gut als Jingle für eine Gameshow aus den 70ern vorstellen. Ein andermal fühlt man sich an zeitgenössische Folksongs erinnert: Das Ende von „Insecure Troubadour“ klingt nach den Fleet Foxes im All. Manchmal nähern sich The Stepkids dem Pop an, und das recht bombastisch („Moving Pictures“), doch vom Weichspül-R-’n’-B eines Justin Timberlakes sind sie ein ganzes Stück entfernt.

Im Großen und Ganzen dominiert auf „Troubadour“ die elegante Stepkids-Collagentechnik. Da das Trio genau weiß, wie man Musik arrangiert, klingt kein Stück überladen. Mit ihrem Zweitling zeigen The Stepkids in aller Bescheidenheit, was sie draufhaben. Ihr moderner Soulfunk könnte einigen die Augen für den Funk und Jazz alter Tage öffnen.

Label: Stones Throw | Kaufen

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