Zum 50. Todestag von Édith Piaf

Édith Piaf

Édith Piaf wurde zur Zeit des Ersten Weltkriegs am 19. Dezember 1915 als Édith Giovanna Gassion in Paris geboren. Sie wuchs nicht in behütetem Hause auf. Ihre Mutter, die sich als Sängerin auf der Straße und in Bars über Wasser hielt, gab Édith kurz nach ihrer Geburt zur Großmutter. Diese hatte selbst wenig Geld – es reichte nicht, um den Hunger der beiden zu stillen. Also brachte sie ihr Vater, der als Schlangenmensch beim Zirkus arbeitete, zu seiner Mutter. Mit nur sieben Jahren begleitete Édith ihren Vater beim Zirkus – eine raue Umgebung.

Mit zehn Jahren begann sie, als Sängerin in den Straßen Paris ihr Glück zu versuchen. Dort wurde sie von Louis Leplée entdeckt. Als 15-Jährige schloss sie sich seinem Kabarett als Chanteuse an. Von ihm kam sie auch zu ihrem Künstlernamen – er gab der 1,47 Meter großen Frau den Spitznamen „la môme piaf“, der kleine Spatz. Es verging noch einige Zeit ehe Piaf dem Ruhm näher kam, den sie später inne hatte. 1935 musste sie zwei Schicksalsschläge überstehen. Ihre einzige Tochter starb im Alter von zwei Jahren an einer Gehirnhautentzündung und Leplée, der ein Mentor für die Sängerin war, wurde ermordet. Da Piaf selbst verdächtigt wurde, daran Schuld getragen zu haben, flüchtete sie sich auf’s Land.

In dieser Zeit traf die Sängerin auf Raymond Asso, einem Chansonschreiber. Piaf und er wurden ein Paar, sie seine Muse und er ihr Manager. Ihm war viel daran gelegen, Piaf groß rauszubringen. Er organisierte viele Auftritte und Piaf wurde immer bekannter. Während des Zweiten Weltkriegs trat sie oft vor deutschen Soldaten auf. Es wird ihr nachgesagt, für die französische Résistance gearbeitet und die Soldaten bespitzelt zu haben. Als der Krieg vorbei war, begann Piaf, auch in anderen Ländern aufzutreten. Selbst in den USA wurde sie bekannt – sie sang zweimal in der renommierten Carnegie Hall.

Durch ihr turbulentes Leben – viele Konzerte, viel Alkohol und viele Liebschaften, unter anderem mit dem Sänger Yves Montande und dem Boxer Marcel Cerdan – litt Piafs Gesundheit sehr. Nachdem Cerdan, ihre große Liebe, auf dem Hinflug zu ihr verunglückte und starb, soll sie an chronischer Artrithis erkrankt sein. Sie musste viele Medikamente nehmen und machte einige Entziehungskuren durch. Ende der 1950er Jahre brach sie bei einem Konzert zusammen und es wurde festgestellt, dass sie Leberkrebs hatte.

An den Folgen dieser Krankheit starb Édith Piaf im Alter von 47 Jahren am 10. Oktober 1963 in ihrer Villa in Grasse an der französischen Riviera. Enge Freunde hatten sie Monate zuvor dort hingebracht. Als ihr Ehemann Théo Sarapo nach ihrem Tod in der Villa eintraf, beschloss er, Piaf nach Paris zu bringen um den Anschein zu erwecken, sie wäre dort gestorben. So kam es, dass zuerst der 11. Oktober als ihr Todestag galt. An ihrem Begräbnis auf dem Cimetière du Père Lachaise nahmen über 40.000 Menschen teil. Ganz Paris soll stillgestanden haben.

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