Me Succeeds – „Into Randomness“ (Album der Woche)

Cover des Albums Into Randomness von Me SucceedsMe Succeeds – „Into Randomness“ (Ki)

Veröffentlichung: 20. Mai 2016
Web: mesucceeds.de
Label: Ki

Nichts geschieht ohne Grund. Das war der Ausgangspunkt von „Into Randomness“, dem neuen Album von Me Succeeds. Kategorien wie Glück, Pech und Zufall haben bei dem Wahl-Hamburger Duo keinen Bestand. Auf ihrer neuen Platte begeben sich Mona Steinwidder und Lorin Strohm aber nicht auf eine heuristische Reise nach Wahrheiten. Sie geben sich stattdessen dem Netz aus vermeintlichen Unwägbarkeiten vollkommen hin und spielen mit der Überlagerung von kreativem Input und Output. Manche Texte erstrecken sich auf „Into Randomness“ über mehrere Stücke. Melodische Spuren tauchen hier und da wieder auf.

Das Cover des Albums bildet den Prozess wunderbar ab. Was aussieht, wie verschiedenartig eingefärbte, zusammengeklebte Reste von Instant-Nudeln, sind in Wirklichkeit Teile der Anatomie von Steinwidder und Strohm. Mit Unterstützung der Neurowissenschaftlerin Saskia Steinmann haben Me Succeeds visualisiert, welche Wirkung akustische Reize auf ihre Nervenbahnen haben. „Into Randomness“ kommt mindestens so reizend wie der bunte Nervensalat daher und das ganz ohne Knalleffekte. Das punktuelle Verweben der elf Tracks ist Me Succeeds hervorragend geglückt.

Ihre Musik hat sich ein gutes Stück von der Schlafzimmer-Indietronic-Ästhetik vergangener Alben wegbewegt. Mit Geduld breiten sich warme, pulsierende Beats unter den feinen Electronica-Schichten von Lorin Strohm aus. Samples aus Youtube-Clips und Field Recordings fließen in das warme Gewebe ein. Die Vocals von Mona Steinwidder klingen angenehm undirekt, gehen in die Ferne, durch Hall.

Stücke wie „Beam You Apart“ und „Pikachu Vs Satan“ würden wunderbar auf entspannte House-Partys passen. Zum Zurücklehnen und Den-Blick-schweifen-lassen laden „Motherfather“ und „The Virus To Destroy Every Kind“ ein – die Arrangements dehnen sich aus und lassen knapp unter der Oberfläche Platz für allerlei klangliche Tricksereien und Zierden, für Sprechgesang und federnde, gurgelnde Rhythmen. „Into Randomness“ könnte auf dem Heimweg vom Club geschrieben worden sein. Die Rest-Euphorie der Tanzfläche noch im Blut, die Ruhe der blauen Stunde vor den Augen. Eine Symbiose von einer matt aufleuchtenden Energie und dem guten Gefühl von Müdigkeit, die man sich verdient hat.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Me Succeeds“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

Unser Album der Woche – mit freundlicher Unterstützung von Raumfeld.

Raumfeld-Logo

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Jamie xx – „In Colour“ (Album der Woche)
    Dance-Musik macht Jamie xx glücklich. Mit seinem Debütalbum "In Colour" gibt der 26-Jährige ein Stück von diesem Glück weiter. "In Colour" ist ein in vielen Farben schillerndes House-Dubstep-Amalgam. Soundschnipsel aus Jungle-Dokus und hochkarätige Gäste treffen auf pluckernde Arpeggios, dröhnende Synths und lässige Beats....
  • Cover des Albums Yes Lawd! von NxWorries
    Knxwledge bastelt lässige Samples à la Madlib, Anderson .Paak rappt locker und mit viel Soul darüber. Ein paar uneilige Beats dazu – fertig ist „Yes Lawd!“, das Debüt der HipHop-Kollaboration mit dem Namen NxWorries....
  • Klez.e – „Desintegration“ (Album der Woche)
    Mit "Desintegration" schauen Klez.e zurück ins Jahr 1989. Das Album ist eine Hommage an ihre Jugend und an damals wie heute vergötterte Wave-Bands wie The Cure, die Schwermut so schön in Musik verpackten....


Diskussionen

2 Comments
  1. posted by
    Joerg
    Mai 17, 2016 Reply

    GOUTE Wahl !!!

  2. posted by
    Joerg
    Mai 17, 2016 Reply

    …die treten übrigens meines Wissens nach heute Abend in Hamburch auf…

Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.