Bebel Gilberto

Bebel Gilberto kam als Tochter berühmter Bossa-Nova-Sänger*innen schon früh mit Musik in Berührung (Foto: Darian Dornelles)

Bebel Gilberto (geboren am 12. Mai 1966 als Isabel Gilberto de Oliveira) ist eine erfolgreiche brasilianische Sängerin und Songwriterin aus Rio de Janeiro. Ihre selbstbetitelte Debüt-EP ist 1986 über Warner Jazz erschienen.

Bebel Gilbertos Name ist untrennbar mit den großen Klassikern der brasilianischen Musik verbunden. Ihr Vater war der Bossa-Nova-Meister João Gilberto, ihre Mutter die inzwischen ebenfalls verstorbene Bossa-Sängerin und -Komponistin Miúcha. Deren Bruder war wiederum der einflussreiche Musiker Chico Buarque. Auch Bebel Gilberto beruft sich auf die Musik ihrer Vorfahr*innen: Ein verträumter und nachdenklicher Bossa-Nova-Sound ist typisch für die sowohl in englischer als auch in portugiesischer Sprache vorgetragenen Lieder der Sängerin und Songwriterin. Geboren wurde Isabel Gilberto de Oliveira in New York, wo sie jedoch nur einige Jahre verbrachte, bevor die Familie nach Rio de Janeiro zurückzog. Kurz darauf trennten sich ihre Eltern. Ihr Vater ging wieder nach New York, ihre Mutter blieb in Rio. Bebel reiste regelmäßig zwischen den Haushalten hin und her und war in beiden stets mit reichlich Musik in Berührung. Bereits als Kind beteiligte sie sich an Platten und Konzerten ihrer Eltern – gelegentlich in Begleitung von Größen wie Tom Jobim und Stan Getz. Ihre Solokarriere begann sie in den 80ern. In den Nullerjahren entwickelte sich Gilberto mit Veröffentlichungen wie dem elektronischen Bossa-Nova-Album „Tanto Tempo“ aus dem Jahr 2000 und dem selbstbetitelten, akustischen Nachfolger von 2004 zu einer der international erfolgreichsten brasilianischen Musiker*innen ihrer Zeit.

Mit „Agora“ veröffentlichte Bebel Gilberto im Jahr 2020 eine von der Kritik gelobte LP über Pias Recordings.