Charles Aznavour

Charles Aznavour Die Karriere des Sängers Charles Aznavour umfasste acht Jahrzehnte (Foto: Marc Di Domenico)

Charles Aznavour (22. Mai 1924 als Shahnur Vaghinak Aznavuryan in Paris, Frankreich – 1. Oktober 2018) war ein einfluss- und erfolgreicher französisch-armenischer Sänger und Songwriter. Er gilt nicht nur als einer der bedeutendsten Chansonniers, sondern war einer der erfolgreichsten Musiker überhaupt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen „La Bohème“ (1965), „Hier Encore“ (1964) und „Emmenez-moi“ (1967).

Eine außergewöhnlich kraftvolle Tenorstimme, eine acht Jahrzehnte umspannende Karriere und ein Songkatalog mit über 1200 Stücken in acht Sprachen: Nicht umsonst wurde Charles Aznavour 1998 von CNN und dem Time Magazine zum „Entertainer des Jahrhunderts“ gewählt. Zu den vielen prominenten Künstler*innen die sich im Laufe der Jahre vor dem „französischen Frank Sinatra“ verneigt haben, gehören Frank Sinatra, Bing Crosby, Édith Piaf, Fred Astaire, Serge Gainsbourg und Bob Dylan. Letzterer bezeichnete Aznavour als den besten Liveperformer, den er je erlebt hat. Geboren wurde Aznavour in Paris, wo er in armen Verhältnissen aufwuchs. Seine Eltern waren vor dem ottomanischen Genozid an den Armenier*innen geflohen, der bis heute von der türkischen Regierung nicht anerkannt wurde – ein Umstand, den Aznavour Zeit seines Lebens stets stark kritisierte. Die Eltern erkannten früh das Talent ihres Sohnes. Bereits im Alter von neun Jahren brach Aznavour die Schule ab, um sich einer professionellen Gesangskarriere zu widmen. Entdeckt wurde er schließlich von Édith Piaf, die ihn nach einem Konzert im Jahr 1946 unter ihre Fittiche nahm. Piaf half ihm dabei, das volle Potential seines vielfältigen Tenors auszuschöpfen. Sie nahm ihn mit auf Europa- und USA-Tour, wo Aznavour seine ersten Konzert-Erfolge feierte. Spätestens im Jahr 1974 gelang Aznavour der internationale Durchbruch, als die Single „She“ in Großbritannien zu einem Nr.-1-Hit wurde. Im deutschsprachigen Raum war es besonders der in lakonischem Deutsch vorgetragene Chanson „Du lässt Dich gehen“ (1962), der ihn zum Star machte. 

2006 kündigte Aznavour zum ersten Mal seine Abschiedstournee an – mit dem Zusatz, dass diese auch weit über das Jahr 2010 hinaus andauern könnte. Er sollte Recht behalten: Sein letztes Konzert spielte er in Japan am 19. September 2018 – nur wenige Tage vor seinem Tod. Charles Aznavour starb am 1. Oktober 2018 im Alter von 94 Jahren. Seiner Beerdigung wohnten sowohl Emmanuel Macron als auch der armenische Ministerpräsident Nikol Pachinian bei.



Charles Aznavour im Programm von ByteFM:

Der „Entertainer des Jahrhunderts“ - zum Tod von Charles Aznavour

Von ByteFM Redaktion
(01.10.2018)
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Der „Entertainer des Jahrhunderts“ - zum Tod von Charles Aznavour
Charles Aznavour bei einem Konzert im Jahr 2014 (Foto: By Wijjjilihgvv, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons) Im Jahr 1998 wählten CNN und das Time Magazine Charles Aznavour zum „Entertainer des Jahrhunderts“ – und sie hatten damit nicht übertrieben: In seiner acht Jahrzehnte umspannenden Karriere veröffentlichte der französisch-armenische Tenor, Songwriter und Aktivist über 1200 Songs in acht verschiedenen Sprachen. Als Schauspieler war er in über 80 Filmen zu sehen. Nun ist der „Frank Sinatra Frankreichs“ im Alter von 94 Jahren gestorben.

Die Runde Stunde

You‘ve Let Yourself Go

(18.09.2024 / 13:00 Uhr)
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Kaum lässt sie sich gehen, kommt mit ihr das Glück: so kann es nur in einer runden Stunde gehen, in der einer der absurdesten, zum Glück schon lange nicht mehr zeitgemäßen Texte des großen Charles Aznavour (hier von Nat „King“ Coles kleinem Bruder Freddy vorgetragen) mit einer deutschen Glücksbekundung von Meister Aznavour selbst in den Ring steigt, der gleich darauf von Las Vegas-Legende Jack Jones um einen eigenen, maßgeschneiderten Lovesong gebeten wird. Easy-Erquicker Percy Faith gibt sich funky, Comedy-Urgestein George Burns (der mit der großen Brille und der dicken Zigarre) singt Sunshine-Pop und die Soul-Ladies Pat Lundy und Odia Coates klären uns über Steinstädte und Nachtdiebe auf. Dazu gibt es einen verschollenen Juju-Groove von Sir Shina Peters aus Nigeria, Raw Funk aus Suriname von Oscar Harris & The Twinkle Stars, einen Hit von L.T.D. aus deren Anfangszeiten mit Jeffrey Osborne und eine so seltene wie lustige Ode an Soap-Operas von Flute-Funkateer Hubert Laws.  

In Between Ears

Schöne Stimmen

(25.07.2015 / 13:00 Uhr)
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Schöne Stimmen. Es singen für uns: Illute, Steffen List, Charles Aznavour, Lüül, Inge Brandenburg, Otava Yo, Leo Minax, Sinne Eeg und Elin Kaven.

La France, en confidence

Das Größte, Beste, Schönste 2018

(26.12.2018 / 13:00 Uhr)
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Und nicht zu vergessen: Samuèle, Dumas und ...der ewige Charles Aznavour.

Michelle Gurevich (Ticket-Verlosung)

Von ByteFM Redaktion
(23.03.2017)
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Michelle Gurevich (Ticket-Verlosung)
Chinawoman ist tot, es lebe Michelle Gurevich! Nach drei Alben, die sie seit 2007 als Chinawoman veröffentlicht hatte, legte die kanadische Singer-Songwriterin im vergangenen Jahr ihr Pseudonym ab und tritt seitdem unter ihrem bürgerlichen Namen auf. Die Veränderung der Hülle ändert jedoch nichts am Inhalt. Denn musikalisch bewegt sich die Künstlerin auch auf ihrem vierten Album „New Decadence“, erschienen im September 2016, elegant zwischen Slowcore und Lo-Fi-Pop und versprüht in tragikomischen, sentimentalen und intimen Balladen einen düstereren Glam, der in seiner Schwermut an Leonard Cohen und Nico denken lässt. Fragt man Gurevich jedoch nach ihren Einflüssen, fallen ganz andere Namen: Adriano Celentano, Yoko Ono und Charles Aznavour zum Beispiel. Der größte Einfluss auf ihre Musik dürfte allerdings die eigene Herkunft sein: Denn als Tochter russischer Einwanderer wurde ihr ein Hang zur Melancholie und Fatalismus ohnehin mit in die Wiege gelegt.

taz.mixtape

(30.05.2014 / 17:00 Uhr)
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Das umgekehrte Kindchenschema – Christiane Rösinger versucht, nicht dem Charme des greisen Charles Aznavour zu erliegen

taz.mixtape

MHD, Aznavour, Asa-Chang, Jungle, Groove, Balin

(05.10.2018 / 17:00 Uhr)
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Er wußte auch von körperlichen Ekstasen der Liebe zu singen, aber seine Spezialität war die abgedimmte Traurigkeit, das Ahnen, dass es nicht allein Wehmut ist, die peinigen wird. Jan Feddersen würdigt Charles Aznavour.

Das Draht

Rückblick mit Heinrich Oehmsen

(30.12.2018 / 13:00 Uhr)
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Ein Rückblick auf die toten Pop-Künstler des Jahres mit Aretha Franklin, Charles Aznavour, Roy Hargrove, The Fall, Frightened Rabbit und anderen.

ByteFM Magazin

Floating On A Moment

(22.05.2024 / 14:00 Uhr)
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Musik gibt es heute außerdem von u. a. Charles Aznavour, Coco und Diiv.

Acid Arab (Ticket-Verlosung)

Von ByteFM Redaktion
(24.01.2020)
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Acid Arab (Ticket-Verlosung)
Ein schnelles Assoziationsspiel: Was stellt man sich unter französischer Musik vor? Serge Gainsbourg? Yé-Yé? France Gall? Edith Piaf? Charles Aznavour? Fängt man an, die Musik eines Landes über den Kamm zu scheren, dann bleiben meist nur Klischees hängen.

Rumble

à la Carte

(08.11.2012 / 14:00 Uhr)
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Rumble - à la Carte
Motto der Sendung ist dieses Mal "Mampf & Seele - Rumble à la Carte": Songs über das Essen von Charles Aznavour über The B-52's bis RZA.

ByteFM Magazin

am Morgen mit Vanessa Wohlrath

(31.12.2018 / 10:00 Uhr)
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Es war ein ereignisreiches Jahr in der Popkultur. Die Musikwelt hat Größen, wie Aretha Franklin, Mark E. Smith, Dolores O’Riordan von den Cranbarries, DJ Avicii und Charles Aznavour verloren. Die Zeitschrift Intro brachte ihre letzte Ausgabe heraus und auch die SPEX zieht sich aus der Welt der Printmedien zurück.

Der West-Östliche Diwan

Unromantisch, ehrlich, tödlich: Liebeslieder – mal ganz anders

(31.08.2014 / 12:00 Uhr)
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Der West-Östliche Diwan - Unromantisch, ehrlich, tödlich: Liebeslieder – mal ganz anders
Dass man, wie Nick Cave, seine Geliebte (Kylie Minogue) nach drei Tagen umbringt, wie in dem „Red Roses“-Song, sollte nicht zur Regel werden. Auch die Gemeinheiten eines Charles Aznavour seiner verschlampten Frau gegenüber, sind nicht die feine Art. Und dass Zauber-Frauen Männer ködern um sie zu vergiften, sollte gleichfalls nicht Schule machen. Es gibt schon genug Liebesleid, Trennungshorror, Hass, Verzweiflung und manchmal die Hoffnung auf Neuanfänge, wenn zwei Lebens- oder Kurzzeitpartner/innen miteinander nicht mehr klar kommen. Der DIWAN präsentiert himbeersoßenfreie Liebes- oder Leidenslieder, wobei auch Klassiker dieser Spezies zu hören sind.

Kramladen

(18.03.2010 / 23:00 Uhr)
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Kramladen
Natürlich hat das „wandelnde Pop/Rockgeschichtsbuch“ Fritz Rau jede Menge an Anekdoten zu erzählen, schließlich hat er mit nahezu allen Musikern von Rang und Namen zusammengearbeitet – von Abba bis Zappa, von Madonna bis Michael Jackson, von Jimi Hendrix bis Bob Dylan, von The Doors bis The Who, von Miles Davis bis Keith Jarrett, von Charles Aznavour bis Frank Sinatra, von Marlene Dietrich bis Nana Mouskouri, von Udo Lindenberg bis Udo Jürgens, von Peter Maffay bis Peter Alexander.

Kramladen

Zwei unsterbliche Songs

(12.02.2015 / 23:00 Uhr)
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Die Entwicklungsgeschichte von „Autumn Leaves“ ist musikhistorisch fast einmalig. Vor 70 Jahren komponierte der 1905 geborene ungarisch-französische Musiker Joseph Kosma, ein Schüler von Béla Bartók und Hanns Eisler, das Chanson „Les feuilles mortes“ zum gleichnamigen Gedicht des französischen Poeten Jacques Prévert – ursprünglich geschrieben für Yves Montand und den Kinofilm „Les Portes de la Nuit“ („Pforten der Nacht“), der 1946 in die Kinos kam. Die Intensität dieses Chansons, das von verwelkendem Herbstlaub als Metapher für den unglücklichen Verlauf einer Liebesgeschichte handelt, regte viele Chanson-Interpreten an, eine eigene Bearbeitung aufzunehmen, um nur Juliette Gréco, Dalida, Charles Aznavour und Serge Gainsbourg zu nennen.