Googoosh

Googoosh Die iranische Sängerin Googoosh bei einem Auftitt im Jahr 1969 (Public domain, via Wikimedia Commons)

Googoosh (geboren am 5. Mai 1950 als Faegheh Atashin in Teheran, Iran) ist eine einfluss- und erfolgreiche iranische Sängerin und Schauspielerin. Sie begann als Kind in den 1950er-Jahren eine Karriere beim Film und zählt seit den 70ern zu den größten Popstars des Landes.

Googoosh avancierte mit chansonartigen Liedern, die sie zuweilen mit Einflüssen aus iranischer Folklore, aber auch mit Funk- und Disco-Elementen versetzte – ein Umstand, der ihr den Beinamen der „iranischen Disco-Queen“ einbrachte – in den 1970er-Jahren vom Iran aus zum internationalen Star. Bis zur Iranischen Revolution war ihre Musik nicht nur in ihrem eigenen Land allgegenwärtig, sondern im gesamten Nahen Osten und sogar im Westen konnte sie treue Fans gewinnen. Die als Tochter aserbaidschanischer Einwander*innen in Teheran aufgewachsene Musikerin nahm ihre Songs auf Persisch, Aserbaidschanisch, Türkisch, Englisch, Spanisch, Französisch und in vielen weiteren Sprachen auf und war dank ihres modernen Kleidungsstils darüber hinaus als Modeikone bekannt. Nachdem der im Iran regierende Schah 1979 vom streng religiösen Ayatollah Khomeini gestürzt wurde, durften weibliche Musikerinnen dort keine Stücke mehr aufnehmen und nicht mehr auftreten. Googoosh befand sich zum Zeitpunkt der Revolution in den USA, kehrte jedoch aus Liebe zu ihrer Heimat in den Iran zurück. Dort war sie musikalisch weitestgehend inaktiv, bevor sie das Land im Jahr 2000 in Richtung Kanada verließ. Von Kanada aus vollzog die Künstlerin bald ihr Comeback. Westliche Medien berichteten vielfach über ihre bewegte Geschichte und Googoosh trat in den folgenden Jahren in prestigeträchtigen Sälen wie dem Madison Square Garden in New York und der Royal Albert Hall in London auf.

Seit ihrer Rückkehr ins Musikgeschäft im Jahr 2000 hat Googoosh mehrere Alben veröffentlicht, darunter im Jahr 2021 die LP „Twenty One“.

[Foto: Autor*in unbekannt, Public domain, via Wikimedia Commons]



Googoosh im Programm von ByteFM:

Iranische Disco-Queen wird 70: Googoosh mit „Talagh”

Von ByteFM Redaktion
(05.05.2020)
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Iranische Disco-Queen wird 70: Googoosh mit „Talagh”
Googoosh (Foto: Public Domain, via Wikimedia Commons) „Iranische Disco-Queen” klingt heute nach zwei unvereinbaren Konzepten. Aber in den 1970ern war der Iran westlich orientiert – Frauen konnten studieren, Miniröcke tragen und durften öffentlich singen. Die bekannteste Sängerin des Landes war Faegheh Atashin alias Googoosh. Hörer*innen von ByteFM dürften sie wohl dank unserer Sendung Groovie Shizzl kennen, in der ihr unserer Moderator Sebastian Reier oft und gerne Platz in seiner Playlist einräumt. Ihr Hit „Talagh” vereint ihren chansonartigen Stil mit einem Discobeat und einem sehr blumigen, persischen Text, in dem es um Liebe und Verlust geht. Aber selbstverständlich könnten die Worte auch als Metaphern für ganz andere Dinge stehen. Googoosh war bis zur Iranischen Revolution nicht nur in ihrem eigenen Land omnipräsent, sondern im gesamten Nahen Osten. Sie nahm Lieder in fast allen Sprachen der Region auf, dazu noch auf Englisch, Italienisch und Französisch. Der damals weltbekannte Schnulzenkönig Julio Iglesias nahm eine Version ihres Hits „Bavar Kon” auf. Nachdem der im Iran regierende Schah Mohammad Reza Pahlavi – ein westlich orientierter, aber keinesfalls demokratischer Herrscher – 1979 vom ebenso keinesfalls demokratischen aber streng religiösen Ajatollah Khomeini gestürzt wurde, war es mit den Freiheiten vorbei. Die iranische Disco-Queen weilte zum Zeitpunkt der Revolution in den USA, konnte sich aber ein Leben außerhalb ihrer Heimat nicht vorstellen und kehrte in den Iran zurück. Sie durfte fortan weder auftreten noch Stücke aufnehmen und auch über ihre alten Lieder verhängten die neuen Herrscher einen Bann. Musik darf im Iran entweder instrumental oder vokal sein, aber nicht beides zugleich. Und schon gar nicht darf eine Frau in kurzen Röcken die Sängerin sein. Im Jahr 2001 verließ Googoosh den Iran und begann, ihre Karriere wieder aufzunehmen. Sie hat seitdem etliche Platten aufgenommen und große Konzerte in vielen Ländern gespielt. Nur nicht im Iran. Googoosh ist am 5. Mai 1950 zur Welt gekommen – und wird heute 70 Jahre alt.

Groovie Shizzl

Für Googoosh

(01.05.2014 / 22:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Für Googoosh
Ein besonderes Schmankerl für die Freundinnen und Freunde persischer Musik. Die Sängerin Googoosh ist ja quasi ein Leitmotif dieser Sendung. Für Iranerinnen und Iraner ist sie aber noch viel mehr: Ein Seelentransmitter, der für eine musikalische Ära steht. Erst im Jahr 2000 emigrierte Googoosh in die USA. Zuvor lebte sie nach der islamischen Revolution zwanzig Jahre im Iran - teilweise unter Hausarrest. Die meisten ihrer Kollegen hatten das Land längst verlassen. Und singen durfte sie dort nicht mehr. Heute füllt sie Arenen weltweit. Wie keine Andere steht Googoosh für die goldene Ära des iranischen Pop, die vielleicht kultivierteste aller Popmusiken. Aller Zeiten. Ob man nun Farsi versteht oder nicht (wie der Moderator) - Freunde von toller Stimme, grandiosen Arrangements und aussergewöhnlichen Klangkombinationen kommen heute voll auf ihre Kosten. Alle anderen hoffentlich auch. Sebastian Reier gräbt sich durch einen kleinen Stapel verschollener und verbotener Schallplatten aus den iranischen Sechziger und Siebzigern. Nicht immer wird er den richtigen Titel ansagen können.

taz.mixtape

Yotam Haim, Googoosh, Die Nerven, Bonnie „Prince“ Billy, The Waeve

(11.10.2024 / 17:00 Uhr)
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Am 7. Oktober des vergangenen Jahres wurde der Drummer Yotam Haim von der Hamas verschleppt und später versehentlich von der israelischen Armee erschossen. Rachel Spicker hat mit den Hinterbliebenen gesprochen und für die taz ein Porträt über Yotam Haim verfasst.Googoosh ist eine Ikone der iranischen Musik und Popkultur. Ihrem Leben und Werk widmet sich nun die Dokumentation „Googoosh – Made Of Fire“ der Regisseurin Niloufar Taghizadeh. Gilda Sahbei hat den Film bereits gesehen und über ihn und Googoosh in der taz berichtet.“Wir waren hier”. So heißt das neueste Album von Die Nerven. Erschienen am 27. September. Dem Album und möglichen Querverweisen widmete sich in der taz Benjamin Moldenhauer.Seit 1999 macht Will Oldham Musik unter dem Namen Bonnie „Prince“ Billy. Der geht nun, nach längerer Pause wieder auf Tour und kommt auch nach Deutschland. In der taz beschäftigt sich Caro Stamm Reusch mit Werk und Werdegang.The Waeve sind ein Duo, bestehend aus Graham Coxon und Rose Elinor Dougall, die nicht nur musikalisch, sondern auch privat gemeinsame Wege gehen. „City Lights“ heißt deren neues Album über das Dagmar Leischow in der taz geschrieben hat. 

Groovie Shizzl

Googoosh – Made Of Fire

(17.10.2024 / 22:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Googoosh – Made Of Fire
Ein neuer Dokumentarfilm ist im Kino und er beschäftigt sich mit der persischen Pop-Ikone Googoosh. Und da diese eine der meistgespielten Stimmen in 15 Jahren Groovie Shizzl ist, machen wir natürlich eine Sondersendung – ein Special zum Tanzen und Weinen. Danach hört erstmal weiter ByteFM. Aber geht bitte auch ins Kino und schaut "Googoosh – Made Of Fire" in der Regie von Niloufar Taghizadeh!

ByteFM Magazin

Buscabulla und Googoosh zum 70. Geburtstag

(05.05.2020 / 10:00 Uhr)
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Wer unsere Sendung Groovie Shizzl aufmerksam verfolgt, dem dürfte Faegheh Atashin alias Googoosh schon das ein oder andere Mal unter die Ohren gekommen sein. Googoosh ist die “iranische Disco-Queen”, die außerdem in den 60er- und 70er-Jahren in einigen iranischen Filmen die Hauptrolle übernahm. Die Musikikone wird heute 70 Jahre alt.

Groovie Shizzl

(19.07.2011 / 23:00 Uhr)
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Groovie Shizzl
Das Foto zeigt Groovie Shizzls meistgespielte Sängerin. Die Iranerin Googoosh war im prärevolutionären Iran so etwas wie eine Seelentransmitterin. Dann wurde ihr das Singen verboten und erst Jahre später emigrierte sie nach Los Angeles. Von dort erfüllt sie ihre alte Rolle für die riesige iranische Diaspora. Nun denn, von Googoosh gibt es heute auch ein Stück zu hören. Aber auch Giti und Ramesh. Aber auch HipHop von den Ultramagnetic MCs, aber auch türkischen Soul von Özdemir Erdogan. Und noch ein paar andere Dinge, denn Groovie Shizzl versucht auch heute, einen weiten Bogen zu spannen.

Groovie Shizzl

Iran und Rock 'n' Roll

(02.11.2023 / 22:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Iran und Rock 'n' Roll
Natürlich wird selten über den frühen iranischen Rock-’n’-Roll-Underground gesprochen – zu sehr überlagert die Revolution im Jahr 1979 und die daraus resultierende Diktatur bis heute den Diskurs über Iran und seine wunderbare Kultur. Revolutionen radieren Geschichte aus, doch irgendwann schält sie sich mühsam hervor. Von dieser Musik gibt es tatsächlich Wiederveröffentlichungen, die wir Euch genauso vorstellen, wie ein paar Songs, die ihren Einfluss auf die große Popmusik zeigen: Wir hören heute Songs der Shaghayegh Band, der Engineers, aber auch Googoosh und Ramesh.

Groovie Shizzl

Funk, Psych und Soul im Iran der 70er

(14.02.2012 / 23:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Funk, Psych und Soul im Iran der 70er
»Die persiche Sprache ist sehr poetisch. Es ist problemlos möglich, dass ein Baum mit einem Fenster spricht« sagt ein Iraner, mit dem wir das Taxi teilen. Wo geht es hin? In die ausverkaufte O2-World-Arena am Stadtrand Hamburgs. Wer spielt? Googoosh! So etwas wie eine iranische Souldiva. Es gibt kein Plakat, keinen Zeitungsartikel, nichts was in der Öffentlichkeit auf ihr Erscheinen hinweist.

taz.mixtape

Beth Orton, The Cure, Lucrecia Dalt, Pop im Iran, David Mitchell, Benin

(21.10.2022 / 17:00 Uhr)
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Was bleibt, ist die Stimme! Die iranische Popmusik der siebziger Jahre war von Künstlerinnen wie Googoosh geprägt. Sie machen auch der heutigen Generation Mut. Eine Spurensuche mit Gegenwartsperspektive von Sebastian Reier.   

ByteFM Magazin

Mine & Fatoni, Jaunt, Bruno Major

(05.05.2020 / 19:00 Uhr)
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Heute unter anderem mit neuer Musik von Haiyti, unserem Track des Tages „Talagh“ von der iranischen Sängerin Googoosh und unserem Album der Woche, „Regresa“ von der Band Buscabulla.

Groovie Shizzl

Zan, Zendegi, Azadi — Frau, Leben, Freiheit

(06.10.2022 / 22:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Zan, Zendegi, Azadi — Frau, Leben, Freiheit
Die aktuelle Sendung widmet sich den aktuellen Ereignissen im Iran. Zan, Zendegi, Azadi (Frau, Leben, Freiheit) ist der Ruf der Demonstrant*innen, die sich der scheinbar ewig andauernden Unterdrückung von Frauen entgegenstellen. Was können wir aus vinylarchäologischer Sicht tun, um ihnen Beistand zu leisten? Vielleicht indem wir daran erinnern, wie die persische Popkultur vor der Islamischen Revolution von 1979 klang: absolut weiblich dominiert! Wir hören Musik von Haydeh, Googoosh, Ramesh, Giti, Nooshafarin und vielen anderen.

Groovie Shizzl

(21.06.2011 / 23:00 Uhr)
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Groovie Shizzl
In der kommenden Sendung dreht sich alles um die Küche der Ostgoten. Oder auch nicht. Wir probieren Rezepte aus und im Serviceteil gibt es Tipps, wo man in Westafrika noch gepflegt ostgotisch essen kann. Oder auch nicht. Die Musik dazu kommt aus Ghana von Rob, aus dem Ostblock von Doug Shipton, aus Bollywood von Bappi Lahiri, aus dem Iran von Googoosh, aus Katalanien von Fusioon, aus dem Elsaß von Georges Rodi und von vielen anderen!

Groovie Shizzl

Sommer, Sonne, Shizzl

(28.11.2013 / 22:00 Uhr)
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Groovie Shizzl - Sommer, Sonne, Shizzl
Der Titel führt in die irre, ist es doch mächtig was zapfig draußen. Vielleicht wird's aber doch eine Stunde Erderwärmung, denn Sebastian Reier hat ein buntes Sortiment Schallplatten im Gepäck: frühen iranischen Pop von Googoosh, Freejazz von The Thing, anikten indischen Acidhouse von Bappi Lahiri, weltenbummelnden Jazz von Barney Wilen. Was das wohl wird? Und wer nix wird, wird Wirt.