Herman Brood
Herman Brood (Hermanus Brood, 5. November 1946 – 11. Juli 2001) war ein niederländischer Rockmusiker und -sänger. Er war vor allem für seine energetischen Konzerte und seinen exzessiven Lebensstil bekannt. Einige Male schrammte er knapp an einem größeren Erfolg in den USA vorbei, blieb aber weitgehend ein europäisches Thema. Große Chartserfolge konnte er nicht vorweisen aber Songs wie „Saturday Night” und „Rock'n'Roll Junkie” erlangten einen gewissen Kultstatus. Ende der 1970er war Brood kurzzeitig mit der deutschen Punksängerin Nina Hagen liiert.
Im Alter von zwölf Jahren begann der in Zwolle geborene Brood, Klavier zu spielen. Mitte der 1960er besuchte er kurz die Akademie für Bildende Künste in Arnheim und gründete die Band The Moans. Bevor er 1976 seine eigene Formation Herman Brood & His Wild Romance gründete, spielte er bei der niederländischen Blueslegende Cuby & The Blizzards sowie der Band Vitesse und war Live-Keyboarder bei Auftritten von Van Morrison, John Mayall und Eddie Boyd. Mit dem Album „Shpritsz” (1978) fanden Herman Brood & His Wild Romance zu ihrem rauen, direkten Stil, der bei kontinentaleuropäischen Bands eine Seltenheit war. Die Single „Saturday Night” gelangte in die niedrigeren Regionen der US-Charts. Das in den USA produzierte Album „Go Nutz” (1980) geriet jedoch kraftlos und warf mit „I Love You Like I Love Myself” nur einen kleinen Hit in den Niederlanden ab.
In der Folgezeit nahm Brood bessere und schlechtere Alben auf. Zu den besseren gehörten „Frisz & Sympathisz” (1982), „The Brood” (1984), „Yada Yada” (1988) und „Freeze” (1990). Auf letzterem spielte Clarence Clemons von Bruce Springsteens E-Street Band Saxofon, wodurch sich die Platte aber auch nicht besser verkaufte. Brood tourte weiter unermüdlich durch Europa und erspielte sich mit seinen beeindruckenden Konzerten, die in den kleinsten Clubs am Besten funktionierten, ein treues Publikum. Neben seiner Tätigkeit als Musiker war Brood auch als Maler, Schauspieler und Schriftsteller tätig. Der jahrzehntelange Konsum harter Drogen fügte seinem Körper irreperable Schäden bei. Am 11. Juli 2001 beendete er sein Leben, indem er vom Dach des Amsterdamer Hilton Hotels sprang. Bei sich trug er einen Zettel mit den Worten „Ich habe keine Lust mehr. Macht ein schönes Fest draus. Vielleicht sieht man sich ja”.
Wenn Du Dich in einer akuten psychischen Krise befindest, gibt es Hilfe: Du erreichst die Telefonseelsorge rund um die Uhr unter 0800-1110111 oder 0800-1110222. Auf der Seite www.telefonseelsorge.de bekommst Du jederzeit Hilfe per Mail oder im Chat. Depressionen sind behandelbar: Wenn Du Probleme hast, scheue Dich nicht, Deine*n Hausärzt*in darauf anzusprechen.