John Martyn

John Martyn John Martyn begann als Folksänger und galt später als Trip-Hop-Pionier (Foto: Foto: TimDuncan, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons)

John Martyn (* 11. September 1948 als Iain McGeachy in New Malden, Großbritannien – 29. Januar 2009 in Thomastown, Irland) war ein britischer Singer-Songwriter und Gitarrist, der meist in den Genres Folk und Rock beheimatet war. Auch durch den Einsatz von Effektgeräten und seiner virtuosen Picking-Technik schuf er einen eigenen, charakteristischen Sound, mit dem er immer wieder musikalische Grenzen überwand. Er spielte auch mit Phil Collins, Steve Winwood und Paul Weller zusammen. Martyn veröffentlichte 23 Studioalben und gilt überdies als Trip-Hop-Pionier.

Martyn wurde in eine musikalische Familie geboren, beide Eltern waren Opernsänger*innen. Nach deren Scheidung verbrachte er viel Zeit bei seiner Großmutter in Glasgow. Mit 15 Jahren lernte er Gitarre und erweiterte sein Spiel um Blueselemente. Binnen weniger Jahre hatte er einen klingenden Namen in der britischen Folkmusikszene. Chris Blackwell sah Martyns Potential und nahm ihn für sein Label Island Records unter Vertrag. 1967 erschien hier sein Erstling, die traditionelle Solo-Folk-LP „London Conversation“, Auftakt zu einer gut 40 Jahre umspannenden Schaffenszeit. Mit seiner zweiten Platte „The Tumbler“, drang er schon ein Jahr später in Jazz-Gefilde vor. Mit seiner damaligen Frau Beverley, einer englischen Sängerin, veröffentlichte er 1970 den Longplayer „Stormbringer!“, auf dem zum ersten Mal sein kommender Trademark-Sound durchschimmerte. Mit seiner Akustikgitarre, dem Delay-Effektgerät Echoplex und einer Fuzzbox kreierte er innovative Sounds, die später auch Musiker*innen, wie wohl den U2-Gitarristen The Edge inspirierten. Der vierte Longplayer von 1973 wurde ein kommerzieller Erfolg und festigte seinen Ruf unter den Fans. Der Titeltrack von „Solid Air“ war seinem engen Freund Nick Drake gewidmet, der im darauf folgenden Jahr starb. Wenig später erschien das experimentelle und jazzige „Inside Out“, was die enorme Bandbreite Martyns zeigte. Mit seiner Frau spielte er wieder auf dem songorientierten Langspieler „Sunday’s Child“ von 1975 zusammen, in einer Lebensphase, die er als „sehr glücklich“ beschrieb. Diese sollte sich später eintrüben, Martyn hatte seit den 70er-Jahren mit seiner Alkoholsucht zu kämpfen. Kurz darauf brachte er in Eigenregie das Album „Live At Leeds“ auf dem Markt, weil Island Records nicht an einen Verkaufserfolg glaubte. Daraufhin nahm er sich eine Auszeit und arbeitete in Jamaika mit dem Reggae-Produzenten Lee „Scratch“ Perry zusammen. Frucht dieser Arbeit war die mit einer Vielzahl von Musiker*innen eingespielte Platte „One World“ von 1977, die von Kritiker*innen teils hymnisch besprochen wurde und Martyn den Ruf eines „Vater des Trip-Hops“ einbrachte. Ende der 70er-Jahre zerbrach seine Ehe an seiner Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Diese dunkle Zeit versuchte er im folgenden Langspieler „Grace And Danger“ zu verarbeiten. Seine Karriere bekam danach, auch durch die Zusammenarbeit mit Phil Collins einen neuen Schub. Neue Schallplatten erschienen im regelmäßigen Rhythmus, er musizierte mit Eric Clapton und David Gilmour. Im April 2004 erschien sein letztes Studioalbum „On The Cobbles“, im November 2008 trat er zum letzten Mal live auf.  

John Martyn hatte in seinen letzten Lebensjahren vermehrt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Ihm wurde ein Bein amputiert, sodass er im Rollstuhl auftreten musste. Vor seinem Tod hatte er noch mit den Aufnahmen für ein neues Album begonnen, das posthum 2011 unter dem Titel „Heaven And Earth“ erschien. Kurz vor seinem Tod wurde ihm im Dezember 2008 noch ein Orden verliehen. Martyn starb an einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Irland.

Foto: TimDuncan, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons



John Martyn im Programm von ByteFM:

Container

Container Extra John Martyn, R.I.P.

(04.02.2009 / 17:00 Uhr)
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Container - Container Extra John Martyn, R.I.P. mit Frank Witzel & Klaus Walter
John Martyn ist letzte Woche im Alter von 60 Jahren gestorben. Über 40 Jahre lang war der gebürtige Brite als Singer/Songwriter und Gitarrist unterwegs. Bekannt wurde Martyn durch sein folkloristisches, vom Blues inspiriertes Gitarrenspiel. Frank Witzel und Klaus Walter erinnern an John Martyn und spielen Songs aus seinem umfangreichen Oeuvre.

ByteFM Magazin

John Martyn und Cherry Glazerr

(29.01.2019 / 19:00 Uhr)
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Unter anderem mit Musik von Ryley Walker, Cherry Glazerr und The Avener.

ByteFM Magazin

Der Wochenrückblick: Anna Gordy Gaye, Cherry Glazerr & John Martyn

(03.02.2019 / 15:00 Uhr)
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Sie war die ältere Schwester des Motown-Gründers Berry Gordy und die erste Ehefrau von Marvin Gaye. Anna Gordy Gaye hat ihren Ehemann zu einigen Songs inspiriert, aber auch selber als Komponistin und Songwriterin gewirkt. Lieder wie „Baby I'm For Real“ von The Originals stammen aus ihrer Feder. Anna Gordy Gaye starb am 31. Januar 2014 und wir blicken zurück auf ihr Schaffen.

Hello Mellow Fellow

Country Love
mit Matthias Westerweller

(01.08.2012 / 20:00 Uhr)
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Hello Mellow Fellow - Country Love  mit Matthias Westerweller
An »Country Love« musste ich aber auch denken, als ich das Foto für die heutige Show auswählte. Beverley und John Martyn sitzen da auf einer Wiese und scheinen sehr verliebt zu sein. Keine Ahnung, was John seiner Beverley da zeigt, aber Ihr wisst ja: »When A Man Loves A Woman« … Oh nein, das läuft auch? Oh ja! Und noch einige weitere alltime classics – denn wie heißt es so schön:

Rock The Casbah

Don't Mess With Them

(29.01.2019 / 18:00 Uhr)
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Dazu kommt Älteres von Brody Dalle, Aztec Camera (anlässlich des 55.Geburtstages von Roddie Frame) und John Martyn (anlässlich seines 10. Todestages).

Rock-Ola

(24.03.2014 / 14:00 Uhr)
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John Sebastian wurde 70. Grund genug Musik von ihm und der Band Lovin' Spoonful zu spielen. Ein anderer Schwerpunkt sind Alben von Singer-Songwritern der Jahre 1968/69: Van Morrison, John Martyn, Bert Jansch, Neil Young und Pentangle. Neu im Regal: Dresses und Lake.

ByteFM Magazin

am Nachmittag: Ryley Walker & The Weather Station zu Gast bei Siri Keil

(11.09.2015 / 15:00 Uhr)
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ByteFM Magazin - am Nachmittag: Ryley Walker & The Weather Station zu Gast bei Siri Keil
Folk, Rock und Blues mit stark psychedelischem Einschlag vereint der Amerikaner Ryley Walker auf seinem aktuellen Album „Primrose Green“. Er zeigt sich deutlich inspiriert von den Helden seiner Jugend und belebt so den frühen Sound von Van Morrison, Tim Buckley und John Martyn wieder. Der Fokus liegt dabei auf seinem außergewöhnlichen Gitarrenspiel und seiner markanten Stimme.

ByteFM Magazin

Snack Villain, Bad Hammer, Tricky

(24.12.2019 / 19:00 Uhr)
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Mit Musik u. a. von Camper Van Beethoven, John Martyn und Public Service Broadcasting. Außerdem Historisches zu Status Quo.

10 bis 12

Solar Power

(20.08.2024 / 10:00 Uhr)
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Heute unter anderem mit Musik von Lorde, St. Vincent, John Martyn und Stereo Total.

Cosmos

Six String Serenades

(09.12.2021 / 22:00 Uhr)
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Cosmos - Six String Serenades
Goddogodd, ich kann doch nicht schon wieder übers Wetter reden. Auch über's Kochen und Essen nicht, obwohl ich beides gerne tue, besonders seit des Beginn der effing Pandemie. Naja, lesen tue ich schon immer gern. Im Moment habe ich mal wieder Robbie Burns am Wickel, dazu passend hin und wieder die Nonsense Limericks des einzigartigen Edward Lear. Dann noch ne Biografie über einen meiner musikalischen Darlings, John Martyn, von Greame Thomson, "Small Hours“ betitelt.

Rock-Ola

One World

(28.11.2023 / 12:00 Uhr)
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"One World" von John Martyn aus dem Jahr 1977 ist das LP-Highlight der Sendung. Gefloppte Singles aus dem November '77 waren von Bob Seger & The Silver Bullet Band und Blood Sweat & Tears. Neu: Freyr, Botticelli Baby.

Trail Of Songs

Bless The Weather

(20.08.2024 / 19:00 Uhr)
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Ein Dankeschön an das Wetter – dieser Song gehört zum großen Vermächtnis des britischen Singer/Songwriters und Meistergitarristen John Martyn. Posthum ist jetzt ein Dokument eines Fernseh-Konzertes aus dem Audimax in Hamburg erschienen, das ihn in all seiner Genialität und kantigen Eigenwilligkeit zeigt. Im Hier und Jetzt hat Folkfiddlerin Laura Jane Wilkie alte schottische Lieder zu stimmungsvollen Instrumentals werden lassen. Aus der norwegischen Küstenstadt Bergen war Irena Eide einst nach San Francisco, CA, gezogen. Der Name mutierte zu Rainy Eyes – heute schreibt sie ihre Songs in Louisiana. Songwriter-Poet Amos Lee aus den Staaten übermittelt uns auf „Transmissions“ einmal mehr Einblicke in sein Innerstes. Landsmann BJ Barnham hat diesem Prinzip einen (Band-)Namen gegeben: American Aquarium.

Jever Kneipenkonzert mit Ryley Walker und The Weather Station am 11. September im Hamburger Aalhaus

Von ByteFM Redaktion
(18.08.2015)
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Jever Kneipenkonzert mit Ryley Walker und The Weather Station am 11. September im Hamburger Aalhaus
Folk, Rock und Blues mit stark psychedelischem Einschlag vereint der Amerikaner Ryley Walker auf seinem aktuellen Album „Primrose Green“. Er zeigt sich deutlich inspiriert von den Helden seiner Jugend und belebt so den frühen Sound von Van Morrison, Tim Buckley und John Martyn wieder. Walker lässt sich Zeit, wird einzig begleitet von gezupften Bässen, Rhodes und Streichern, sodass der Fokus auf seinem außergewöhnlichen Gitarrenspiel und seiner markanten Stimme liegt. Herausragend, präsent und einnehmend.

Chamber-Folk-Pop: „Tachwedd“ von The Gentle Good

Von ByteFM Redaktion
(03.12.2024)
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Chamber-Folk-Pop: „Tachwedd“ von The Gentle Good
Mit der Single „Tachwedd“ kündigt The Gentle Good ein neues Album an. The Gentle Good ist das Projekt des walisischen Singer-Songwriters Gareth Bonello. Seit dem Jahr 2005 veröffentlicht der in Cardiff wohnhafte Musiker seine Musik, die häufig fernab des Popsong-Formats ihren eigenen, seltsamen Sog entwickelt. Oft kommen seine gelegentlich englischen, meist aber in walisischer Sprache gesungenen Stücke sogar gänzlich ohne Schlagzeug aus. Manchmal reichen ihm selbstgenügsam Stimme und Gitarre aus, um seine Atmosphäre zu entfalten. In solchen Momenten erinnert er an britischen 60er-Folk zwischen Tradition und Experiment, etwa von Bert Jansch oder John Martyn. Als Solist ist er an so verschiedenen Orten wie dem US-amerikanischen Smithsonian Folklife Festival und in Peking aufgetreten. Gelegentlich holt er sich auch Verstärkung. Selten in Form einer klassischen Band-Besetzung, sondern eher an Streichinstrumenten oder am Mikrofon.

Rock-Ola

Folk- & Singer-Songwriter LPs aus dem Winter 68/69

(04.03.2019 / 14:00 Uhr)
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Neil Young, John Martyn, Bert Jansch, The Pentangle.

Kramladen

Phil Collins - Geliebt, verpönt, rehabilitiert - Teil II

(25.02.2016 / 23:00 Uhr)
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Im Mittelpunkt dieses zweiten Teils der Phil Collins-Retrospektive steht sein Können als Schlagzeuger und Produzent. In den 80er Jahren stand Phil Collins als Studio-Drummer und Produzent hoch im Kurs und wirkte an vielen Album-Einspielungen jener Zeit mit. Einige seiner Auftragsarbeiten z.B. für Eric Clapton, Robert Plant, Peter Gabriel, Brian Eno, John Martyn, Mike Oldfield u.a. werden in diesem Kramladen ausschnittweise zu hören sein.

ByteFM Magazin

am Morgen mit Diviam Hoffmann

(11.09.2018 / 10:00 Uhr)
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Das ByteFM Magazin heute mit Musik von John Martyn. Der britische Gitarrist und Sänger vereinte ab den 60er-Jahren Folk, Jazz und Blues. Heute wäre er 70 geworden.

Rock-Ola

(06.02.2009 / 21:00 Uhr)
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Rock-Ola vom 6.2.09 erinnert an John Martyn (gest. 29.1.2009)

BTTB – Back To The Basics

(30.07.2009 / 19:00 Uhr)
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BTTB – Back To The Basics
Und so sucht euch ein lauschiges Plätzchen und genießt eine Stunde lang Neuheiten von Mayer Hawthorne, Abe Duque, Fat Freddys Drop und Ben Klock sowie je einen Klassiker re-interpretiert von Devendra Banhart und dem kürzlich verstorbenen John Martyn.

Sounds Outta Range

(20.03.2011 / 17:00 Uhr)
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Sounds Outta Range
Der Funk lauert nicht nur da, wo riesige Afros über knallbunten Kostümen thronen, auch bei Disco, karibischen Rhythmen und eher unverdächtigen Genres wie Prog-Rock und Post-Punk verstecken sich Songs, die das Prädikat "funky shit" verdienen. Der größte Teil der Musik in dieser Ausgabe von Sounds Outta Range wurde in den späten 70ern und frühen 80ern aufgenommen. Dabei sind Sylvia Robinson, Eddie Hazel, John Martyn, Robert Wyatt, die Au Pairs, Le Pamplemousse und viele mehr.