Lauryn Hill

„The Miseducation Of Lauryn Hill“ wird 20 Jahre alt

Am 25. August 1998 wurde das erste und bisher einzige Soloalbum von Lauryn Hill veröffentlicht Lauryn Hill war gerade einmal 23 Jahre alt, als sie ihr Solodebüt „The Miseducation Of Lauryn Hill“ veröffentlichte. Es erschien zwei Jahre, nachdem die Platte „The Score“ ihre Band Fugees an die Spitze der Charts katapultierte. Mit „The Miseducation...“ wollte die US-amerikanische Rapperin, Sängerin und Produzentin demonstrieren, dass sie auch ohne Fugees-Strippenzieher Wyclef Jean das Zeug zum Superstar hatte. Mit Erfolg: Das Album verkaufte sich in der ersten Woche mehr als jedes Album einer Künstlerin zuvor, ein Jahr später war Hill, ebenfalls als erste Frau überhaupt, für zehn Grammy Awards nominiert. Trotz seines bahnbrechenden Erfolgs umgibt „The Miseducation Of Lauryn Hill“ seit jeher eine widersprüchliche Aura. Es prägte eine ganze Generation von KünstlerInnen über viele Genregrenzen hinweg, ob HipHop, Soul, Reggae oder Pop – doch während das Album immer relevanter wurde, zog sich seine exzentrische Schöpferin nach und nach aus dem Rampenlicht zurück. Es war nicht nur Hills erstes, sondern ist auch ihr bisher einziges Studioalbum. Am 25. August 2018 wird „The Miseducation Of Lauryn Hill“ 20 Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, tief in diese vielschichtige Platte einzutauchen. Das hier sind fünf Elemente, die dieses Album zu einem einzigartigen Kunstwerk machen. // Auf „The Miseducation Of Lauryn Hill“ greift Hill dieses Motiv direkt auf, verwandelt es aber in eine hoffnungsvolle Botschaft: Im Verlauf des Albums sind immer wieder Szenen aus einem Klassenzimmer zu hören, in dem der Lehrer seinen Schülerinnen und Schülern die Wichtigkeit von Liebe und Zusammenhalt erklärt. Dieser Hauch von Utopie macht „The Miseducation...“ zu einem ungewöhnlich hoffnungsvollen politischen Album. // Gemeinsam mit Erykah Badus Debüt „Baduizm“ gilt „The Miseducation...“ als einer der wichtigsten Bausteine des sogenannten Neo-Soul. Eine Grundlage, auf die bis heute Künstler*innen wie Beyoncé oder Janelle Monáe aufbauen. Doch auch außerhalb des Souls ist ihr Einfluss nicht wegzudenken. 2017 veröffentlichte der mysteriöse Dean Blunt unter dem Pseudonym Blue Iverson das Album „Hotep“, bei dem „The Miseducation...“ nicht nur das Artwork, sondern auch die Musik beeinflusste. Gleich zwei der größten Hits des Jahres 2018 basieren auf Samples dieses Albums: Der Refrain von Hills „Ex-Factor“ geistert sowohl durch Drakes „Nice For What“ als auch durch „Be Careful“, eine Single der frisch gekrönten Königin des Rap Cardi B. „The Miseducation Of Lauryn Hill“ mag Hills einziges Soloalbum sein, doch egal ob als Inspiration, Cover oder Sample: Diese Songs führen bis heute ein Eigenleben.

„Lost Ones“: 25 Jahre „The Miseducation Of Lauryn Hill“

Mit unserem Track des Tages eröffnete Lauryn Hill 1998 ihr bislang einziges Soloalbum „The Miseducation Of Lauryn Hill“ (Foto: Sony) Unser heutiger Track des Tages „Lost Ones“ eröffnete vor genau 25 Jahren das erste und bislang einzige Soloalbum der US-amerikanischen Rapperin und Sängerin Lauryn Hill. Zugegebenermaßen ist das geringfügig geschummelt, denn vorher gibt es noch ein 47-sekündiges Intro. Aber dadurch knallt das erste richtige Stück, mit dem „The Miseducation Of Lauryn Hill“ dann wirklich losgeht, umso mehr. Zwar gehörte es nicht zu den Singles der LP, aber der skelettale Song wurde dennoch aufgrund seiner Banger-Qualitäten zum Radiohit. Wie die Single „Ex-Factor“ soll der Diss-Track von Wyclef Jean handeln. Noch zwei Jahre zuvor hatte sie mit Jean und Pras Michel als Fugees firmiert, deren zweites Album „The Score“ 1996 die HipHop-Welt auf ein neues Level hievte. Doch sie hatten auch eine private Beziehung, die ungefähr zeitgleich mit der Band das Zeitliche segnete. Noch heute gilt „The Miseducation Of Lauryn Hill“ als Meilenstein und meistverkauftes Neo-Soul-Album aller Zeiten. Gleich für zehn Grammy-Awards wurde es nach seinem Erscheinen nominiert, von denen es fünf gewann, darunter „Album des Jahres“. Doch schon Ende 1998 endete Hills Höhenflug. Zunächst gab es eine gerichtliche Klage des Produzententeams New Ark, das nicht in den Albumcredits auftauchte. Dazu kam der Druck, den der Ruhm mit sich brachte und dazu führte, dass Lauryn Hill die Öffentlichkeit mied. Ein weiteres Studioalbum produzierte sie nicht mehr. Doch das eine, das sie gemacht hatte, war für die Ewigkeit und die Blaupause für eine neue Generation von Sänger*innen. Das Album „The Miseducation Of Lauryn Hill“ ist am 25. August 1998 erschienen. Der Song „Lost Ones“ davon ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

25 Jahre „The Score“: Fugees mit „Fu-Gee-La“

Mit „Fu-Gee-La“ veröffentlichte das HipHop-Trio Fugees Ende des Jahres 1995 den ersten Vorgeschmack auf den Höhepunkt seiner kurzen, aber einflussreichen Karriere. Denn zwei Monate später, genau heute vor 25 Jahren, brachte die Gruppe ihr Album „The Score“ heraus. Und das war im Jahr 1996 das ungefähr beste Album der Welt. Das überall zu hören war und trotzdem nicht zu nerven anfing. Oder erst nach einer Weile Dauerberieselung wie im Falle des Roberta-Flack-Covers „Killing Me Softly“. Lauryn Hill, Wyclef Jean und Pras Michel kamen nun vielleicht nicht unbedingt aus dem Nichts. Unter dem Namen Fugees hatten die drei schon 1994 ihr erstes Album „Blunted On Reality“ herausgebracht. Wenn man sich für HipHop interessierte, kannte man Fugees auch außerhalb ihrer Heimat in South Orange, New Jersey. Aber viel mehr als Respekt verdienten sie damit nicht. Als „Fu-Gee-La“ erschien, wehte ein spürbar anderer Wind. Von einem gutmütigen Vorschuss hatte das Trio in Wyclefs Keller ein kleines Studio gebaut und „The Score“ aufgenommen. In diesem „Booga Basement“ bauten sie ohne Zeitdruck einige der besten Beats der 90er-Jahre, die sowohl die HipHop-Nerds ansprachen als auch für ein Massenpublikum erstaunlich anschlussfähig waren. „The Score“ war ein irrsinniger Erfolg. Mehrfach-Platin, über 20 Millionen verkaufte Einheiten und dann: nichts mehr. Das war's. Wyclef Jean wurde ein erfolgreicher Mainstream-Produzent, Lauryn Hill nahm mit „The Miseducation Of Lauryn Hill“ das vielleicht einflussreichste Album einer Rapperin auf. Und Pras hatte immerhin „Ghetto Superstar“ ...

ByteFM Magazin

Der Wochenrückblick

Sophia Fischer

Es folgten viele Stunden vor dem Mikrofon und auf der Couch des Campusradios, Zwischenstopps in Berlin und Budapest und die freie Mitarbeit beim Deutschlandfunk Kultur. Heute tingelt Sophia mit ihrem Aufnahmegerät durch Jazz Clubs und Konzerthäuser, ist gleichermaßen von Musikgeschichte wie von Popkultur fasziniert und kann sich nicht entscheiden, ob sie lieber die Stimme von Maria Callas, Amy Winehouse oder Lauryn Hill hätte. Seit Herbst 2019 lebt Sophia in Berlin und moderiert bei ByteFM den Reeperbahn Festival Container und den Reeperbahn Festival Podcast.

Beat Repeat

Nina Simone / Lauryn Hill / Sampa The Great

Amerigo Gazaway ist der Meister des Mash-ups. Auf seinem aktuellen Werk treffen die Soullegenden Nina Simone und Lauryn Hill aufeinander. Außerdem gibt es in der heutigen Show Neues von Little Simz, Sampa The Great und Kaytranada.

ByteFM Magazin

am Morgen mit Michael Gehrig

Initiative schwarzer Frauen im HipHop: TheKeepers

Weibliche und schwarze Künstlerinnen haben im HipHop immer eine untergeordnete Rolle gespielt. In beinahe 50 Jahren HipHop-Geschichte führten bisher nur zwei Rapperinnen die Billboard Charts an. Da ist zum einen Lauryn Hill mit „Doo Wop (That Thing)“, einer Auskopplung ihres stilprägenden Solodebüts „The Miseducation Of Lauryn Hill“. Zum anderen, fast zwei Jahrzehnte später, Cardi B mit der Single „Bodak Yellow“ (2017). Und: die großen Musiklabels scheinen sich immer weniger für Rapperinnen zu interessieren. In den 1990er-Jahren waren über 40 weibliche Rapperinnen bei Majorlabels unter Vertrag. Die Zählung für das Jahr 2010 ergibt nur noch drei.

„Stuck In The Middle“: Greentea Peng mit Bläsern und Streichern

„Stuck In The Middle“ ist die zweite Single der britischen Alternative-R&B-Sängerin Greentea Peng seit ihrem Debütalbum. Das hieß „Man Made“ und war im Jahr 2021 mit seiner Mischung aus Neo-Soul, Reggae, HipHop und Jazz ein ByteFM Album der Woche. Die Londonerin, die bürgerlich Aria Wells heißt, war selbst überrascht von ihrem ersten Longplayer. Denn eigentlich hatte sie gar nicht vorgehabt, ein Album aufzunehmen, aber dann war es eben plötzlich da. Zu ihren wichtigsten Einflüssen zählt Wells die US-amerikanischen Sängerinnen und Rapperinnen Lauryn Hill und Erykah Badu. Inspirationen, die sich zwar in der Musik von Greentea Peng erkennen lassen, aber letztlich nur zwei von vielen musikalischen Stimmen sind, die aus ihren Tunes sprechen. Aria Wells hat eine eigene musikalische Handschrift gefunden, aus der häufig auch der vielstimmige Sound der britischen Hauptstadt spricht. Dazu gehören die Musik der karibischen und afro-britischen Communities ebenso wie elektronische Clubmusik und die äußerst lebendige Jazz-Szene der Stadt. So saß bei zahlreichen Songs auf „Man Made“ der Keyboarder Joe-Armon Jones an den Tasten – einer der produktivsten UK-Jazz-Musiker dieser Tage. Mit einem Musikstil, der die Londoner Clubs dominierte, als Lauryn Hill und Erykah Badu auf ihrem musikalischen Höhepunkt waren, verbindet man einen der Produzenten von Wells' neuer Single. Denn MJ Cole ist einer der prominenten Namen der UK-Garage-Szene. Nun hat unser Track des Tages hat zwar keinen Garage-, sondern einen schmooven Boom-Bap-Beat. Aber eine von Coles Kernkompetenzen sind Streicherflächen. Und die passen wunderbar zu den Bläserarrangements des anderen Produzenten Swindle.

ByteFM Magazin

mit Liela Moss, Siouxsie and the Banshees, Lea Porcelain und Lauryn Hill

ByteFM Magazin

ToyToy zu Gast

Zusammen mit dem Jazzhouse Hamburg haben ToyToy die Rejazzed-Reihe ins Leben gerufen und den Alben ihrer Jugend jeweils einen eigenen Konzertabend gewidmet. So interpretierte das Hamburger Quartett beispielsweise "Midnight Marauders" von A Tribe Called Quest oder Lauryn Hills Debütalbum "The Miseducation Of Lauryn Hill".

Tracks des Tages

Urlaub der verlorenen Seelen

Lauryn Hills bislang einziges, aber irrsinnig einflussreiches Album „The Miseducation Of Lauryn Hill“ ist 25 Jahre alt geworden. Nicht unwichtig war die LP mutmaßlich auch für Priya Ragu, die sich gelegentlich daran erinnern muss, dass die Seele manchmal Urlaub braucht.

Carlos Santana wird 70 Jahre alt

Im Jahr 1999 gelang ihm mit dem Album „Supernatural“ schließlich ein überraschendes Comeback: Gastauftritte von KünstlerInnen wie Lauryn Hill, Eric Clapton und Everlast machen aus der Platte eine globale Sensation, die weltweit über 30 Millionen Mal verkauft wird. Die erste Single, die Cha-Cha-Cha-Variation „Smooth“ mit Lead-Gesang von Matchbox-Twenty-Sänger Rob Thomas, avancierte ebenfalls zum Welt-Hit. Weitere Kollaborations- und Soloalben machten Santana in den 2000er-Jahren wieder zu einem relevanten und gefragten Künstler. Zuetzt erschien mit „Santana IV“ 2016 das 23. Studioalbum seiner Band, das mit einem Großteil der Ur-Besetzung der ersten drei Erfolgsalben eingespielt wurde.

Das Draht

mit Birgit Reuther

taz.mixtape

Skip-Taste, Simonesploitation, Melancholikerin, abgefuckt, Mephistopheles, Barden

ByteFM Magazin

am Nachmittag mit Michael Gehrig

Was ist Musik

Die Erben des Curtis Mayfield

LiveBytes

Reeperbahn Festival 2021 mit May The Muse

60minutes

Musik mit Charakter

BTTB – Back To The Basics

Das Beste am Morgen

Die Morgenausgabe von BTTB ist zurück mit entspannter Musik zum Start in die Woche. Wobei: Wie kann ein Montag entspannt beginnen wenn gleich der erste Song Horror und Business vereint. Hört selbst. U.a. mit Rick James, Esther Philips, Lauryn Hill, Kraftwerk und Sting.

Das Draht

mit Wenzel Burmeier

Lady Wray mit souliger neuer Single „Games People Play“

Seit 2014, als Nicole Wray das selbstbetitelte einzige Album mit dem Duo Lady veröffentlichte, arbeitet die Sängerin mit Leon Michels. Der New Yorker hat – als Produzent und mit seinem eigenen Projekt El Michels Affair – ein Faible für dreckige analoge Retro-Sounds. In dieser Hinsicht nimmt Michels sich auf der neuen Single von Lady Wray allerdings ein wenig zurück. Wodurch er Raum schafft für subtile, etwas aktuellere Lo-Fi-Vibes. Das steht dem Song ziemlich gut zu Gesicht. Denn der klingt dadurch weniger nach nachgebauten 60s und mehr nach einem eigenständigen Pop-Song. Und vielleicht auch nach einer kleinen klanglichen Verneigung vor Lauryn Hill.

Das Draht

Sonntägliche Stunde mit Birgit Reuther

„Mood Ring“ vom Albumdebüt der UK-Rapperin TrueMendous

Als Chyvonne Johnson anfing, zu rappen, war sie so etwas wie eine Erzählerin der Schicksale anderer Menschen. Deren Stories erzählte sie gereimt auf eher konventionellen Instrumentals. Doch dann ist vor zwei, drei Jahren irgendein Knoten geplatzt. Denn Johnsons Texte wurden weniger narrativ, aber dafür persönlicher – wenn auch nicht unbedingt intimer. Denn ihre Stücke sind mittlerweile oft eher Sammlungen pointierter Beobachtungen und Wortspiele. Die man mit dem Versuch, sie zu einer Geschichte zu verbinden, in ein zu enges Korsett zwängen würde. Nach Singles, Mixtapes und EPs ist nun „Misdiagnosis Of Chyvonne Johnson“ das erste Album von TrueMendous. Der Titel ist natürlich etwas großspurig angelehnt an den Klassiker „The Miseducation Of Lauryn Hill“. Dass Truemendous' Debüt den gleichen Legendenstatus erreichen wird wie das Album der Fugees-Rapperin, ist unwahrscheinlich. Trotzdem ist das Ding verflucht gut!

„Guns Go Bang“ und „King Kong Riddim“: Jay-Z im Wilden Westen

Shawn Corey Carter aka Jay-Z ist meldet sich mit zwei neuen Songs zurück: „Guns Go Bang“ (mit Kid Cudi) und „King Kong Riddim“ (mit Jadakiss, Conway The Machine und BackRoad Gee). Die Stücke sind Teil des Soundtracks zum neuen Netflix-Western „The Harder They Fall“, an dem der US-Rapper als Produzent mitgewirkt hat. Ebenfalls darauf vertreten sind Fatoumata Diawara und Ms. Lauryn Hill mit einem Stück namens „Black Woman“.

Play By Play

Ein utopisches Ende

ByteFM Magazin

am Nachmittag mit Michael Gehrig

„Give me my propers“ – zum Tod von Aretha Franklin

Weitere Höhepunkte ihrer Karriere waren der gemeinsam mit Curtis Mayfield komponierte Soundtrack zum Musical „Sparkle“, sowie „Hey Now Hey“ – ein kommerziell weniger erfolgreiches, aber sehr gutes Album mit Produzenten-Legende Quincy Jones. 1987 wurde Aretha Franklin als erste Frau in der Geschichte in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Auf ihrem 1998er Album „A Rose Is Still A Rose“ verneigten sich zeitgenössische KünstlerInnen wie Lauryn Hill und Puff Daddy vor Aretha Franklin. Ihr letzter Langspieler „A Brand New Me“ erschien erst im vergangenen Jahr. Sie wurde 76 Jahre alt.

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