Portishead

Portishead Beth Gibbons, Sängerin von Portishead (Foto: José Goulão CC BY-SA 3.0, from Wikimedia Commons)

Portishead sind eine 1991 gegründete britische Trip-Hop-Band aus Bristol, die zu den Pionier*innen des Genres zählt. Sie besteht aus Beth Gibbons (Gesang), Geoff Barrow (u. a. Turntables, Keyboards, Drums) und Adrian Utley (u. a. Gitarre, Bass, Theremin, Synthesizer). Ihr gefeiertes Debütalbum „Dummy“ erschien 1994.

Mit seinem düsteren, atmosphärischen Downtempo-Vintage-Sound, den der Rolling Stone als „Gothic HipHop“ beschrieb, gilt „Dummy“ neben Massive Attacks „Blue Lines“ als eines der stilprägenden Alben des Trip-Hop. Inspiriert wurde die Platte von unterschiedlichen Filmsoundtracks der 60er- und 70er-Jahre. Über Melodien, die Assoziationen zum Film Noir oder Italowestern und James-Bond-Filmen wecken, Jazz- und Funk-Samples sowie die von Utley eingespielten Instrumente singt Beth Gibbons mit virtuoser, charakteristisch melancholisch klingender Stimme. „Dummy“ war anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums Album der Woche bei ByteFM. 1997 veröffentlichten Portishead ihr zweites, selbstbetiteltes Album. Es war erneut von Filmmusik beeinflusst, klang jedoch insgesamt etwas düsterer und härter als sein Vorgänger. Auf dem elf Jahre später veröffentlichten „Third“ zeigten sich Portishead von einer von Krautrock, Surf und Doo Wop inspirierten Seite. Als weitere Inspiration gaben sie die Soundtracks des Regisseurs John Carpenter an.

Im Jahr 2015 steuerten Portishead mit dem Song „SOS“ ein ABBA-Cover zum Soundtrack des Sci-Fi-Films „High-Rise“ bei.



Portishead im Programm von ByteFM:

Portishead – „Dummy“ (Album der Woche)

Von ByteFM Redaktion
(28.07.2014)
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Portishead – „Dummy“ (Album der Woche)
Portishead – „Dummy“ (Go! Beat) // Angesichts von Songzeilen wie dieser lässt sich das Debütalbum von Portishead durchaus als schwermütig bezeichnen. Schmerz, Wut, unerwiderte Liebe – mit Themen wie diesen sind schon einige zeitlose Werke entstanden. "Dummy" von Portishead gehört zweifelsohne dazu. Alles beginnt 1991 in Bristol. Der Studioassistent Geoff Barrow, der auch schon bei den Aufnahmen zu Massive Attacks’ "Blue Line" anwesend ist, trifft auf die Sängerin Beth Gibbons. Zusammen mit dem Gitarristen Adrian Utley starten sie erste Jam-Sessions und veröffentlichen 1993 ein Demo-Tape, welches drei Songs enthält. Als Bandnamen wählen sie das Küstenstädtchen Portishead, in dem Barrow aufwuchs. Kurz darauf kommen die Musiker bei Go! Beat Records unter Vertrag und veröffentlichen im Oktober 1994 ihr Debütalbum. Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: Zahlreiche Musikkritiker und Fans sind begeistert von dem dunklen, dumpfen und düsteren Sound. Dafür wird in vielen Rezensionen erstmals der Genre-Begriff des Trip-Hop eingeführt und einer breiteren Masse bekannt. Die Mischung aus HipHop-Elementen, Electronica und Jazz verzaubert eine ganze Generation und katapultiert Portishead bis auf den zweiten Platz der britischen Album-Charts. Die LP scheint wie aus einem Guss, und dennoch besticht jeder einzelne Song durch ein besonderes Detail, sei es nun das Scratching bei "Wandering Star", die hoffnungsvollen Orgel-Akkorde in "It’s A Fire" oder die harmonisch-herzzerreißenden Streicher bei "Roads". Über allem steht die extrem zerbrechliche Stimme von Gibbons, die auch mal rappt, heult, haucht und presst. Bis zum heutigen Tage sind neben "Dummy" nur zwei weitere Alben von Portishead veröffentlicht: 1997 kommt der selbstbetitelte Nachfolger zum Debüt in die Plattenläden, 2008 das dritte Album mit dem puristischen Titel "Third". Und obwohl auch die später erschienenen Platten musikalische Feinarbeit und unbändige Kreativität offenbaren, zählt doch nicht umsonst das Debütalbum "Dummy" als Meilenstein der britischen Musikgeschichte und schafft es auf zahlreiche Bestenlisten. Deshalb machen wir das Album rund 20 Jahre nach seinem Erscheinen bei ByteFM zu unserem Album der Woche.

Portishead – „Dummy“ wird 25 Jahre alt

Von Kristin Theresa Drechsler
(22.08.2019)
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Portishead – „Dummy“ wird 25 Jahre alt
Portishead – „Dummy“ // Es sollte ungefähr 100 Jahre dauern, die beiden Herren eines Besseren zu belehren. Und zwar genau bis zum 22. August 1994. Der Tag, an dem Beth Gibbons, Geoff Barrow und Adrian Utley alias Portishead mit ihrem Debütalbum „Dummy“ den schwindelerregenden Abgrund in begehbares Gebiet verwandelten. Und mit ihrer Musik die menschliche Finsternis nicht ausgeleuchtet, sondern zum Leuchten gebracht haben. In Zeitlupe abgespulte HipHop-Beats, glitzernd-knarzende Gitarrentupfer und bittersüße Harmonien boten den sicheren Boden, auf dem die ganze dunkle Farbpalette menschlicher Gefühlswelten erstrahlen konnte. Benannt nach Barrows Heimatstadt, schreiben Portishead mit ihrem Debüt beinahe über Nacht Musikgeschichte. Aus dem Stand erklimmt es den zweiten Platz der britischen Albumcharts. Und die Mischung aus HipHop, Electronica und Jazz verlangt die Suche nach neuen Begriffen: TripHop war geboren. Aber es wäre nicht ganz richtig, allein „Dummy“ die Geburt dieses neuen Genres zuzuschreiben. Vielmehr ist es Kristallisationspunkt einer musikalischen Bewegung, die sich als „Sound Of Bristol“ einen Namen machte. Massive Attack, Tricky und Portishead waren sich hier gewissermaßen gegenseitig Impulsgeber. Das ist für „Dummy“ auch deshalb nicht unwichtig, weil Barrow schon bei den Aufnahmen zu „Blue Lines“, dem 1991 veröffentlichten Debüt von Massive Attack, assistierte. Genau in dieser Zeit traf der HipHop- und Sampling-Fanatiker auch den Jazz-Gitarristen Adrian Utley und Beth Gibbons, die in Bristol ihre Gesangskarriere voranbringen wollte.

Portishead – „Dummy“ (Album der Woche)

Von ByteFM Redaktion
(23.12.2019)
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Portishead – „Dummy“ (Album der Woche)
Portishead – „Dummy“ (Polydor) Während sich das Jahr 2019 dem Ende entgegen neigt und traditionell wenig neue Musik veröffentlicht wird, nutzen wir die Chance, den Blick nach hinten zu richten: Statt neuer Langspieler stellen wir wegweisende Alben vor, die 2019 ein Jubiläum feiern. In dieser Woche ist es „Dummy“ von Portishead, das in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden ist. Wer einmal das Privileg genießen durfte, Portishead live zu sehen, der oder die weiß, was Intensität bedeutet. Selbst den unwirtlichen Acker eines großen Festivals konnten Sängerin Beth Gibbons, Soundarchitekt Geoff Barrow und Gitarrist Adrian Utley scheinbar mühelos in einen intimen Club verwandeln. Dabei grenzt es an ein Wunder, dass diese drei Menschen von Anfang an in der Lage waren, diese schier unmenschliche Intensität auf Tonband zu bannen. Ihr Debütalbum „Dummy“ wurde in diesem Jahr 25 Jahre alt – und hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. // Portishead nahmen diese Grundbausteine – und erschufen mit „Dummy“ ein ganz eigenes Biest. Die Band vereint komplexe Emotionen mit Klängen, die stetig die Richtung wechseln.. In einem Moment reißen sie ein bodenloses, alles verschlingendes Loch auf. Im nächsten wickeln sie einen in warme Decken. Die Snare in „Mysterons“ rasselt wie Ketten, die nur darauf warten, einem die Kehle zuzuschnüren. Der „Funky-Drummer“-Beat in „Sour Times“ groovt in aller Seelenruhe. Die tonnenschweren Drums von „Numb“ ziehen einen widerstandslos auf den Boden. Die Tremolo-Gitarre in „Roads“ gibt einem das Gefühl, nachts auf einem endlosen Ozean zu treiben. Ruhe und Verzweiflung liegen auf diesem Album ganz nah beieinander.

Portishead – „The Rip“

Von ByteFM Redaktion
(03.11.2018)
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Portishead – „The Rip“
Beth Gibbons, Sängerin von Portishead (Foto: José Goulão CC BY-SA 3.0, from Wikimedia Commons) // Auch Portishead waren von dem Theremin angetan. Die Trip-Hop-Institution aus Bristol benutzte es aber nicht als Chaos-Instrument, sondern spielte stattdessen die körperlose Unheimlichkeit des Theremins aus. Besonders gut funktioniert das in der Ballade „The Rip“: In den ersten zwei Minuten des Songs wird Beth Gibbons schmerzerfüllte Stimme fast ausschließlich von einer gezupften Ukulele begleitet, während im rechten Kanal ein leises Theremin geisterhaft vor sich hin singt. Ein gleichzeitig wunderschöner wie beklemmender Song, meisterhaft abgerundet durch Theremins Erfindung. „The Rip“ erschien 2008 auf „Third“, dem dritten Album von Portishead. Hört Euch unseren Track des Tages hier an:

Freispiel

Portishead Special

(23.04.2008 / 19:00 Uhr)
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Freispiel - Portishead Special
Nach elf Jahren melden sich Portishead mit ihrem dritten Album zurück. // 5 x verlosen wir das neue Portishead Album. Wer in die Lostrommel möchte, schreibt eine E-Mail an radio@byte.fm - Stichwort "Portishead".

Presseschau 18.07.: Portishead und die Angst vor der Musik

Von ByteFM Redaktion
(18.07.2011)
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Kurz vor dem Roskilde Festival hat sich Ally Carnwath vom Guardian mit Portishead getroffen, die dann bei Roskilde das erste Mal seit Mitte der Neunziger Jahre wieder auf der Bühne eines europäischen Festivals standen. Im Sommer spielte und spielt die Band auch auf einigen weiteren Festivals, unter anderem dem am kommenden Wochenende stattfindenden I'll Be Your Mirror Festival in London, auf dem Portishead nicht nur auftreten, sondern das sie auch kuratieren. Die Ergebnisse des Treffens hat Carnwath nun in einem äußerst ausführlichen Artikel zusammengefasst. Bandmitglied Geoff Barrow gestand darin, dass es Portishead wirklich schwer falle, Musik zu machen, die ihnen gefalle. Dadurch bekämen sie Angst davor, es überhaupt zu probieren.

Portishead – „Numb“

Von ByteFM Redaktion
(01.06.2019)
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Portishead – „Numb“
Portishead // „Unable so lost / I can't find my way.“ Was auf dem Papier zwei schlichte Sätze sind, klingt aus dem Mund von Beth Gibbons wie das Ende der Welt. Die Worte sind klar, doch ihre Stimme zittert. Sie klingt irgendwie unnahbar und doch so, als würde sie einem direkt ins Ohr flüstern. Mit diesen Zeilen zeigte sich im Juni 1994 ihre Band Portishead zum ersten Mal der Welt, in der Debütsingle „Numb“. Mit seinen flirrenden Hammond-Orgeln und gesampleten Drums ist es pure Nachtmusik – die sich dank Gibbons Stimme sofort in Herz und Hirn festkrallt. „Numb“ brachte vor rund 25 Jahren den Begriff Trip-Hop auf die Landkarte – mit Portisheads Heimatstadt Bristol als Epizentrum. Christian Tjabens School Of Rock begibt sich morgen, am 2. Juni 2019, um 11 Uhr auf eine Zeitreise an die britische Westküste und wirft den Blick auf diesen besonderen Moment in der Musikgeschichte der Stadt, die 1994 nicht nur einige der nachhaltigsten britischen Musikkarrieren der 90er hervorbrachte, sondern auch ein lokales Kapitel der im selben Jahr beginnenden Welteroberung von Drum 'n' Bass schrieb.

BTTB – Back To The Basics

Portishead Special

(01.05.2008 / 19:00 Uhr)
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BTTB – Back To The Basics - Portishead Specialmit Marcus Maack
In BTTB hört ihr heute vor allem alte und teilweise seltene oder unbekanntere Tracks und Remixes von Portishead.

ByteFM Magazin

Massive Attack, Beak> & Portishead

(21.01.2020 / 10:00 Uhr)
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Auch um Geoff Barrow, Gründungsmitglied von Portishead, wird es nicht still. Er kommt demnächst mit Beak> auf Tour.

ByteFM Magazin

Der Wochenrückblick: „Easy Rider“, Portishead & Kelis

(25.08.2019 / 15:00 Uhr)
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Für neue Formen und Klänge braucht es gelegentlich neue Worte und Schubladen. So auch im August 1994, als mit „Dummy“ das Debüt der britischen Band Portishead erschien und Musikjournalist Andy Pemberton dafür den Begriff Trip-Hop verwendete. Zum 25. Jahrestag hören wir in dieser Sendung Musik aus diesem genreprägenden Album.

ByteFM Magazin

Annie Lennox & Portishead

(25.12.2019 / 19:00 Uhr)
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Außerdem mit Musik aus unserem Albumd er Woche "Dummy" von Portishead.

ByteFM Magazin

Portishead, Tindersticks & Suff Daddy

(27.12.2019 / 10:00 Uhr)
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Außerdem: Musik von Portishead, Suff Daddy und Jay-Z.

ByteFM Magazin

Der Wochenrückblick: Annie Lennox & Portishead

(29.12.2019 / 15:00 Uhr)
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Außerdem: Die Band Portishead aus Bristol feierte in diesem Jahr mit ihrem Album "Dummy" 25-jähriges Jubiläum.

ByteFM Magazin

Phil Spector, Curtis Mayfield und Portishead

(26.12.2019 / 15:00 Uhr)
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Der US-amerikanische Musikproduzent Phil Spector gilt als Begründer des sog. "Wall Of Sound". Er wird heute 80. Jahre alt.

ByteFM Magazin

Phil Spector, Negroman & Portishead

(26.12.2019 / 19:00 Uhr)
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Mit Musik von Bombay Bicycle Club, JuJu Rogers und Chromatics.

Freispiel

Portishead Special

(26.04.2008 / 07:00 Uhr)
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ByteFM Magazin

Portishead, Mercury Prize & Jay Som

(22.08.2019 / 19:00 Uhr)
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Außerdem Musik von unter anderem: That Dog, Stereo Total und Trucks.

ByteFM Magazin

Do Nothing, Stella Sommer, Portishead und den Bee Gees

(23.12.2019 / 15:00 Uhr)
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Weltschmerz in Songs gegossen: Portisheads Debütplatte "Dummy" wird dieses Jahr 25 und ist unser Album der Woche.

Freispiel

Portishead Special

(25.04.2008 / 12:00 Uhr)
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Beth Gibbons wird 50

Von ByteFM Redaktion
(05.01.2015)
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"Gothic HipHop", "Musique Noir" - mit solchen Begriffen wurde versucht, 1994 die Musik von Portishead in Worte zu fassen. Deren Debüt "Dummy" mischte die Musikpresse damals auf und machte den sogenannten Trip Hop populär. Portishead, das sind Beth Gibbons, Geoff Barrow und Adrien Utley. Gibbons und Barrow trafen sich an einem Ort, der eigentlich nicht für Schicksalsbegegnungen prädestiniert ist: in der Schlange beim Arbeitsamt in Bristol. Gibbons, die am 4. Januar 1965 in Devon in England geboren wurde, war mit 22 in die Stadt gezogen. Zum Anfang der 90er bildete sich in Bristol eine lebendige Musikszene, deren Teil sie wurde. "Dummy" gilt als "game changer" - das Album mischte verschiedene Stile und trat so eine Welle los. Dafür wurde das Portishead-Debüt unter anderem mit dem renommierten Mercury Prize ausgezeichnet. Die zweite Platte "Portishead" folgte 1997, dann hörte man elf Jahre lang nichts von der Band bis ihr drittes Werk "Third" erschien. In der Zwischenzeit war Beth Gibbons solo tätig geworden. Zusammen mit Paul Webb, vorher Bassist bei Talk Talk, nahm die Musikerin 2002 "Out Of Season" auf, das in Deutschland auf Platz 13 der Albumcharts landete. Seitdem gibt es immer wieder Gerüchte um eine Nachfolgeplatte, doch noch keine neuen Songs. Im Jahr 2014 war Beth Gibbons wieder mit Portishead auf Tour.

Beth Gibbons & Rustin Man – „Out Of Season“ (Album der Woche)

Von ByteFM Redaktion
(02.01.2023)
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Beth Gibbons & Rustin Man – „Out Of Season“ (Album der Woche)
Ein sanfte Erschütterung. So klang die Musik von Beth Gibbons, als sie Anfang der 90er-Jahre mit ihrer Band Portishead aus der Trip-Hop-Szene Bristols auftauchte. Mehr noch als die atmosphärischen Instrumentals ihrer Kollegen Geoff Barrow und Adrian Utley war es ihr trauriger und wunderschöner Gesang, der das Trio zu einer Sensation machte. Eine Stimme, die seit dem 1994er Debüt „Dummy“ untrennbar mit tiefster Nachtmusik verbunden war. Wie die bedrohlich durch die Gassen rasselnden Beats von „Mysterons“. Oder die verrauchten Nachtclub-Vibes von „Only You“. // Die zweite Figur in dieser unerwarteten Neuerfindung ist selbst ein Meister der künstlerischen Neugeburt. Hinter dem Namen Rustin Man steckt der Brite Paul Webb, der Bassist der im Verlauf von zehn Jahren von Synth-Pop-Hitmakern zu Post-Rock-Visionären mutierten Talk Talk. Nach seinem Ausstieg 1988 wandte Webb sich mit seiner neuen Gruppe .O.rang ganz der experimentellen Rock-Musik zu – eine Band, für die sich Gibbons kurz vor dem Portishead-Durchbruch noch als Sängerin bewarb. // Diese Folk-Stimmung wird immer wieder mit jazzigen und souligen Passagen ergänzt. Kurz nachdem in „Tom The Model“ noch eine knisternde Hammond-Orgel Portishead-Erinnerungen weckt, lassen Gibbons und Webb mächtige Bläser-Sätze erklingen. „Romance“ könnte musikalisch auch als ein etwas subtilerer James-Bond-Song durchgehen. In diesen neuen Klangwelten kann sich Gibbons nicht nur vor Nick Drake, sondern auch vor anderen Idolen wie Billie Holiday oder Nina Simone verneigen – ganz besonders in dem epochalen Albumhighlight „Funny Time Of Year“, in dem sie über einen bedrohlich flirrenden Jazz-Walzer ihrer Stimme ganz neue, mal triumphale, mal fast schon beängstigende Klangfarben entlocken kann. Auch in diesem Song kann man ihre sanfte Markerschütterung spüren. Nur klang die nie zuvor so warm und farbenfroh wie auf „Out Of Season“.

ByteFM Jahrescharts 2016

Von ByteFM Redaktion
(26.12.2016)
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ByteFM Jahrescharts 2016
Portishead – S.O.S. // 5. Portishead – SOS // 3. Portishead - SOS

Roskilde Festival: Freitag

Von Götz Adler
(02.07.2011)
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Nach der unvermeidlichen Nahrungsaufnahme und einer kurzen Verschnaufpause besuchen wir die neueste Bühne auf Roskilde, eine komplette Indoor-Stage names "Gloria" und treffen dort auf einen weiteren der diesjährigen Hipster, den jungen Tom Krell alias How to Dress Well, und erleben mehr spukige R&B-Performance als Konzert im Halblicht zu geisterhaften Schwarz-Weiß-Videos in dieser kirchenartigen Location. Die ideale Einstimmung für eines der Highlights des Tages, die ehrwürdigen Portishead. Der erste Ton und der erste Schauer jagen sofort über den Rücken. Mit einem sich über alle drei Alben erstreckenden Set ist man einmal mehr erstaunt, wie es diese berührende, dem Mainstream abgewendete Musik vor ein solch großes Publikum schaffen konnte. Leichte technische Probleme umschiffen Beth Gibbons, Geoff Barrow & Co gekonnt und lässig und hinterlassen mit ihrem intensiven Sound massenweise glückliche Gesichter. // Anstrengender, aber auch aufregend wird es dann nochmal um ein Uhr nachts auf der großen Bühne. Dicht gedrängt stehen 60.000 und warten eine Viertelstunde auf den Beginn des Konzertes von Mathangi "Maza" Arulpragsam, besser bekannt als M.I.A. Die Tochter eines politischen Aktivisten aus Sri Lanka peitscht zu später Stunde nochmal richtig ein mit ihrem von Gewehrsounds durchsetzten Stücken, mit Gesang und Performance zu den per mehr oder weniger Playback eingespielten Songs, mit wenig ergänzenden Musikern auf der Bühne (eine Schlagzeugerin und eine Drummerin), ein paar tollen Tanzdarbietungen und massiver Light- und Videoshow. Die Rockpuristen fühlen sich eher verarscht, die dreckige Mixtur aus Grime, Electronic, Bollywoodsounds und HipHop im grellen, die Sinne verwirrenden multimedialen Feuerwerk ist aber genau richtig für diejenigen, die den ganzen Abend auf ein Tanzerlebnis gewartet haben und denen der Portishead-Sound zu langsam war.

BTTB – Back To The Basics

(08.05.2008 / 19:00 Uhr)
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BTTB – Back To The Basics
Nachdem Portishead in der letzten Woche die Sendung schon bestimmt haben, wird es heute einen kleinen Nachschlag geben. So hört ihr wie versprochen die allerälteste mir bekannte Produktion von Portishead- Kopf Geoff Barrow. Und ihr erfahrt mehr über das ominöse Projekt The Jimi Entley Sound.

ByteFM Magazin

Beth Gibbons, Voodoo Jürgens und Kurt Vile

(03.01.2020 / 10:00 Uhr)
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Im vergangenen Jahr feierte "Dummy", das Debütalbum der britischen Trip-Hop-Pionierband Portishead, sein 25. Jubiläum. Neben den schweren, melancholischen Beats ist es vor allem der Stimme der Sängerin Beth Gibbons zu verdanken, dass Portishead ihren ganz eigenen Sound gefunden haben, der sie neben Massive Attack zu Bristols größtem Musikexportschlager gemacht hat. Morgen feiert Gibbons ihren 55. Geburtstag.

07.12.: Orientierungssinn

Von ByteFM Redaktion
(07.12.2009)
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Jan Kühnemund erkennt allerhand Ähnlichkeiten zwischen Portishead-Geoff Barrows Zweitprojekt Beak> („mit Schnabel“) und Silver Apple. Portishead haben schon beim letzten Album „Third“ einiges von dem psychedelischen Duo aus New York abgeguckt – das ist Konsens. „Recordings“ von Beak> hat kleinere Schwächen, aber auch eine Riesenkraft, findet Kühnemund. Nachzulesen bei Zeit Online.

Mixtape der Hörer*innen

Saison

(05.01.2023 / 19:00 Uhr)
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Mixtape der Hörer*innen - Saison
Mit unserem Album der Woche „Out Of Season“ haben sich Beth Gibbons und Paul Webb aka Rustin Man auf neue Pfade begeben. Während sie als Sängerin von Portishead in Bristols Trip-Hop-Szene bekannt geworden war, war er Bassist der Band Talk Talk, die er 1988 verlassen hatte, um sich mit der Formation .O.rang experimenteller Rock-Musik zuzuwenden. Für diese Band hatte sich Beth Gibbons noch vor ihrem Durchbruch mit Portishead ohne Erfolg als Sängerin beworben.

Die Welt ist eine Scheibe

Voll analog

(25.09.2018 / 20:00 Uhr)
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Die Welt ist eine Scheibe - Voll analog
Krautiger Retro-Futurismus im Spektrallicht. Kosmisch umgesetzt vom chilenischen Holydrug Couple und motorisch von Beak>, dem Trio um den brillianten Portishead-Schlagzeuger Geoff Barrow von Portishead auf ihrem dritten Album.

Oh, Nico! Oder: Anika im Festsaal Kreuzberg

Von vera-hummel
(25.05.2011)
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Aber Anika steht mehr zu als der Vergleich mit einer Schauspielerin der Achtziger. Auf ihrem Debütalbum bringt sie zwei Eigenkompositionen neben neun Coverversionen von politisch konnotierten Liedern von Bob Dylan, Yoko Ono und der Kinks unter. Die Eindringlichkeit ihrer Version von „Masters Of War“ wird von ihr in einen neuen, aktuellen Zusammenhang gesetzt. Dass Anika vor ihrer Zusammenarbeit mit Portishead-Mastermind Geoff Barrow als politische Journalistin engagiert war, spricht ihr zwangsweise eine Kompetenz und Seriosität zu, die sie so schnell nicht mehr ablegen kann. Sie führt damit eine neue Generation von politisch aktiven Musikern an, die insbesondere im Hinblick auf das aktuelle Weltgeschehen, ihrer Musik mehr zutrauen und abverlangen. // Anika ist ein Schmuckstück der jetzigen Musikszene, auf eine andere Art wie Nico es war. Die beiden werden sicher noch häufiger miteinander verglichen werden. Spätestens im July 2011, wenn Anika zusammen mit Portishead eine Veranstaltung des All Tomorrow's Parties Festivals in London kuratiert. Titel:  I'll be your mirror. Ein schöner Zufall.

ByteFM Magazin

am Nachmittag: Bristol zu Gast bei Christa Herdering

(27.05.2015 / 15:00 Uhr)
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ByteFM Magazin - am Nachmittag: Bristol zu Gast bei Christa Herdering
Wie würde „Roads“ von Portishead klingen, wenn es in den 60ern entstanden wäre? Eine Frage, die sich vielleicht bisher erst wenige gestellt haben. Einer von ihnen ist der französische Produzent und Komponist Marc Collin, bekannt durch seine „Coverband“ Nouvelle Vague. „Bristol“ nennt er jetzt sein aktuelles Coverprojekt. Gewidmet ist es dem Trip-Hop, welcher in den 90er Jahren in der südenglischen Stadt seinen Anfang nahm. Portishead, Massive Attack oder Tricky waren einige der Protagonisten, die melodischen Gesang statt Rap mit Beats und Samples vereinten.