Sid Vicious
Sid Vicious (Simon John Ritchie, 10. Mai 1957 – 2. Februar 1979) war Bassist und gelegentlicher Sänger der englischen Punkband Sex Pistols. Er ersetzte Glen Matlock, der sich mit den anderen Bandmitgliedern zerstritten hatte. Seine kurze Karriere war immer wieder von Gewaltausbrüchen und schwerem Drogenmissbrauch gekennzeichnet. Seine bekannteste Aufnahme außerhalb der Sex Pistols ist seine Coverversion des Sinatra-Klassikers „My Way”.
Ritchie wurde im Südost-Londoner Stadtteil Lewisham geboren. Kurz nach seiner Geburt zog er mit seiner Mutter nach Ibiza, wo der Vater wenig später zu ihnen stoßen sollte. Doch der tauchte ebenso wenig auf, wie die versprochenen Unterhaltszahlungen für die Übergangszeit. 1965 heiratete seine Mutter erneut und die Familie zog nach Kent. Ritchies Stiefvater starb sechs Monate nach der Hochzeit. Mitte der 1971er zog er nach London, wo er am Hackney Technical College studierte, an dem er auch seinen Kommilitonen Johnny Lydon kennenlernte, aus dem später der Sex-Pistols-Sänger Johnny Rotten werden sollte. Mitte der 1970er verbrachte Simon Ritchie viel Zeit in der neuen Boutique „Sex”, die von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood betrieben wurde. Von nun an nannte er sich Sid Vicious. Er war großer Fan der frühen Sex Pistols und im Februar holte ihn sein Freund Lydon als neuen Bassisten in die Band.
Sid Vicious passte von der Attitüde perfekt zur Band, war aber ein vollkommen unfähiger Bassist. Was einerseits auch zur Punk-Attitüde passt, andererseits dann aber doch dazu führte, dass der Bass auf dem einzigen Album der Band, „Never Mind The Bollocks, Here's The Sex Pistols” (1977), vom Gitarristen Steve Jones eingespielt wurde. Seine wiederholten Gewaltausbrüche gegen Fans, Musiker und Journalisten wurden durch seinen gestiegenen Heroinkonsum nur noch verstärkt. Allerdings kniete er sich ins Basspielen hinein und wurde schnell deutlich besser. Im Februar 1978 lösten die Sex Pistols sich nach einer kurzen, turbulenten Karriere auf und Sid begann, Solokonzerte zu spielen, dokumentiert auf dem Album „Sid Sings”. Am 12. Oktober 1978 fand Vicious nach einer Nacht im Drogenrausch seine Freundin Nancy Spungen erstochen im Badezimmer. Die Todesumstände konnten nie geklärt werden, Vicious wurde jedoch als Verdächtiger festgenommen und kam auf Bewährung frei. Angeblich wurde die Kaution vom Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger gezahlt. Am 2. Februar starb Vicious an einer Überdosis Heroin. Seine Mutter sprach später von einem Selbstmordpakt, den er mit Nancy gehabt habe. In dem Biopic „Sid & Nancy” (1986) wurde Sid Vicious von Gary Oldman verkörpert.
Sid Vicious im Programm von ByteFM:
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