Wendy Carlos

Wendy Carlos Wendy Carlos

Wendy Carlos (14. November 1939 als Walter Carlos in Pawtucket) ist eine US-amerikanische Musikerin und Komponistin. Als eine der ersten Komponistinnen für Synthesizer gilt sie als Pionierin der elektronischen Musik und ist vor allem bekannt für ihre Filmmusik und Adaptionen klassischer Werke.

Im Alter von zehn Jahren begann Wendy Carlos, zu komponieren und baute als Teenager ihren ersten Computer. Sie schloss die Universität 1962 mit Abschlüssen in Physik und Musik ab, bevor sie Mitte der 1960er-Jahre Film-Scores zu produzieren anfing und auch mit Leonard Bernstein kollaborierte. Sie arbeitete mit Robert Moog an der Entwicklung von Synthesizern und nahm mit einem modularen Moog-Synthesizer 1968 das Album „Switched On Bach“ auf, das mit elektronischen Johann-Sebastian-Bach-Interpretationen als Überraschungserfolg in den Billboard-Top-Ten landete.

Zu Carlos' bekanntesten Werken gehören die Soundtracks zu den Filmen „Clockwork Orange“, „Shining“ und „Tron“. Seit 1972 lebt Wendy Carlos offiziell als Frau, veröffentlichte aber bis einschließlich 1979 unter dem Namen Walter Carlos.



Wendy Carlos im Programm von ByteFM:

Synthesizer-Pionierin Wendy Carlos wird 80 Jahre alt

Von ByteFM Redaktion
(14.11.2019)
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Synthesizer-Pionierin Wendy Carlos wird 80 Jahre alt
Wendy Carlos auf dem Cover ihres Albums „Secrets Of Synthesis“ Wendy Carlos hat sich vor einigen Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Viele ihrer Werke sind schwierig zu bekommen und auf den Streaming-Plattformen gibt es nur eine Handvoll ihrer Stücke. Dennoch ist sie eine der bekanntesten elektronischen Komponist*innen der Gegenwart. Dem großen Publikum ist sie vermutlich vor allem durch die Musik für Stanley Kubricks Filmklassiker „A Clockwork Orange“ (1972) und „The Shining“ (1980) bekannt. Oder durch den Soundtrack zum nicht ganz so klassischen, aber doch für viele prägenden Film „Tron“ (1980). Ältere Generationen oder BesitzerInnen von Second-Hand-Plattenläden erinnern sich noch an das zu ihrer Zeit bahnbrechende „Switched-On Bach“. Auf dem spielte Carlos 1968 und 1973 Werke des klassischen Komponisten auf dem Synthesizer. Heute, da ein Mobiltelefon mehr Rechenleistung aufbieten kann als damals ein Computer von der Größe einer gotischen Kathedrale, klingt das weit weniger aufregend als vor 50 Jahren. Aber 1968? Plötzlich konnte man Pauken blasen, Trompeten streichen und Geigen anschlagen. Es taten sich neue, aufregende Klangwelten auf, die noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung standen. Das erste „Switched-On Bach“-Album erschien in Deutschland übrigens zunächst mit dem zugleich erklärenden und verwirrenden Untertitel „Barock-Revolution oder Die seltsamen Abenteuer des J.S. Bach im Land der Elektronen“. // Wendy Carlos wurde am 14. November 1939 im kleinsten US-Bundestaat Rhode Island als Walter Carlos geboren. Dass der Körper eine Fehlzuordnung war, wurde ihr bereits im Alter von fünf oder sechs Jahren klar, erzählte sie später in Interviews. 1953, mit 14 Jahren, gewann Carlos für einen selbstgebauten Computer ein Stipendium. 1962 schloss Carlos das Studium mit Abschlüssen in Musik und Physik ab. Bereits während der Uni widmete sie sich der Komposition elektronischer Musik und war maßgeblich an der Entwicklung des ersten kommerziell erhältlichen Modular-Synthesizers von Robert Moog beteiligt. Etwa zur gleichen Zeit arbeitete Don Buchla mit dem Komponisten Morton Subotnick an einer ähnlichen Idee. Buchla/Subotnick waren zwar etwas früher am Start, aber der große Erfolg wurde Moog zuteil. 1972 unterzog sich Carlos einer Operation, um ihr körperliches Geschlecht anzupassen. In den 70ern und 80ern erkundete sie verschiedene Bereiche der experimentellen Musik. Auch bearbeitete Carlos weiterhin Werke klassischer Komponisten. Ihr bislang letztes Album veröffentlichte sie 1998. Ihre Website, die sie einige Jahre intensiv für die Kommunikation mit ihren Fans nutzte, wurde seit 2009 nicht mehr aktualisiert. Die Person Wendy Carlos war immer schwierig greifen. Ihre Musik aus jeder Schaffensphase bleibt faszinierend.

ByteFM Magazin

40 Jahre Neil Young Live Album "Live Rust", Wendy Carlos wird 80

(14.11.2019 / 10:00 Uhr)
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Zwei musikalische Schätze graben wir dafür im heutigen Magazin aus: das Live Album "Live Rust" von Neil Young und die Synthesizer-Kompositionen der queeren Moog-Pionierin Wendy Carlos.

Robert Moog wäre am 23. Mai 2014 80 geworden

Von ByteFM Redaktion
(23.05.2014)
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Als Moog auf den Musiker Wendy Carlos traf, bekam sein Projekt neuen Schwung. Mit Feedback und Hinweisen von Carlos baute Moog den Prototypen des Moog Synthesizers. Von großer Bedeutung war die Bedienung durch eine Klaviatur - zuvor war es nicht selbstverständlich, dass Synthesizer äußerlich einem Klavier ähneln. Bekannt wurde der „Moog“ dann durch Wendy Carlos erfolgreiches Album "Switched-On Bach", für das der Musiker Bach-Stücke mit einem dieser Geräte einspielte. Bald darauf wollten unzählige Bands auch einen Moog haben.

Die Musikmaschine - Zum fünften Todestag von Robert Moog

Von selinanowak
(21.08.2010)
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Riesige Maschinen mit unzähligen Knöpfen und Reglern, die von Männern in weißen Kitteln bedient werden, um ihnen mysteriöse Geräusche zu entlocken. So sahen die ersten Synthesizer aus. In Universitätslaboren entwickelt, wusste zunächst niemand so recht, was mit dieser technischen Spielerei anzufangen war.

Aus der Synthie-Sammlung von Alice Hubble: „My Dear Friend“

Von ByteFM Redaktion
(19.07.2021)
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Aus der Synthie-Sammlung von Alice Hubble: „My Dear Friend“
„My Dear Friend“ ist die zweite Single aus dem kommenden Album der britischen Synth-Liebhaberin Alice Hubble. Der Longplayer hört auf den schönen Namen „Hexentanzplatz“. Inspiriert ist der Titel durch eine Reise durch den Harz. Doch die Hexenthematik beschreibt eigentlich auch die klangliche Ästhetik der Musik von Alice Hubble recht treffend. Denn ein wenig gemahnt die Atmosphäre ihrer Songs an die popkulturellen 60er- und 70er-Jahre. An eine Zeit, als in Filmen wie „A Clockwork Orange“ und Büchern wie „High-Rise“ das Ultramoderne mit dem Archaischen kollidierten. Oder eine Hexengilde eine Ballettschule betrieb wie in Dario Argentos Film „Suspiria“. Doch beide erwähnten Filme leben nicht nur vom Bild, sondern auch von ihren Soundtracks. Geprägt waren diese von den Synthesizer-Sounds von Wendy Carlos, beziehungsweise der italienischen Prog-Band Goblin. Beide suchen heute die Musik von Alice Hubble heim, die sie alleine zu Hause produziert, von einer großen Synthie-Sammlung umgeben.

School Of Rock

Instrumentenkunde: Minimoog 1970-1980

(08.03.2020 / 11:00 Uhr)
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School Of Rock - Instrumentenkunde: Minimoog 1970-1980
Die School Of Rock hört aber auf die Sounds aus der ersten Blütephase des Minimoog, die kurz nach dem Siegeszug von Walter bzw. Wendy Carlos’ „Switched On Bach“ (1968 noch auf einem großen Moog System entstanden) begann und bis zum Siegeszug des Synth-Pop Ende der 1970er von Künstlern wie dem natürlich Minimoog spielenden Gary Numan stattfand.