East-London-Funk: Neues von Kamaal Williams

Foto des Künstlers Kamaal Williams, dessen „One More Time“ unser Track des Tages ist.

Kamaal Williams (Foto: Glauco Canalis)

East-London-Funk: Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass Kamaal Williams, einer der zentralen Protagonist*innen der UK-Jazz-Szene, ein Album veröffentlicht hat. Nur gefühlt, wie gesagt. Denn auf dem Papier steht, Williams‘ Debütalbum „The Return“ sei 2018 erschienen. Ein gutes Jahr für die junge Londoner Jazz-Szene, aber seitdem ist viel passiert. Der Jazz-Untergrund der britischen Hauptstadt wurde vor allem im vergangenen Jahr zu einem international vielbeachteten Phänomen. Neben Kamaal Williams gehören etwa Yussef Dayes, Shabaka Hutchings (unter anderem mit den Bands Sons Of Kemet und The Comet Is Coming), Kokoroko und Nubya Garcia dazu. Um nur ein paar Namen zu nennen.

Wenn man sich Sorgen macht, dass sich die Londoner Jazznummer abgenutzt haben könnte, gibt Kamaal Williams Grund zur Entwarnung. Statt im eigenen Fusion-Saft zu schmoren, hält der Keyboarder und Produzent aus dem Stadtteil Peckham Ausschau nach neuen Ufern. „One More Time“ ist eine Single mit Synths wie aus einem 80er-Computerspiel in einem minimalistischen Arrangement. Denn East-London-Funk will schließlich atmen. Wäre der Track weniger spärlich, würde das den Groove eher ersticken. Und der ist ziemlich ungewöhnlich, und zwar im besten Sinne. Der zackige Beat könnte von Moses Boyd stammen, dessen 2020er Scheibe „Dark Matter“ bei uns Album der Woche war. Bei Williams sitzt allerdings Greg Paul auf dem Schlagzeugschemel. Aber der Entdeckergeist ist derselbe.

Das Album „Wu Hen“ von Kamaal Williams erscheint am 24. Juli 2020 bei Black Focus Records. Die Single „One More Time“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht sie Euch hier an:

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.