Drei Lieblingssongs von Mia Morgan

Foto der Künstlerin Mia Morgan, die in einem ByteFM Container über ihre Lieblingssongs spricht

Mia Morgan (Foto: Max Sand)

Lieblingssongs erreichten die Sängerin Mia Morgan in ihrer Jugend oft in Videoform. Als Teenager in den Nuller-Jahren in Kassel hatte sie ständig das Musikfernsehen an. Und schickte fleißig SMS mit irgendwelchen speziellen Endziffern an irgendwelche speziellen Nummern, damit als nächstes bitteschön ja das neue Musikvideo von Lady Gaga, US5 oder Christina Aguilera laufe. Gleichzeitig entwickelte sie ein Faible für Metal und Goth. All diese Einflüsse treffen sich heute in Mia Morgans eigenen Songs. Die sind eine Mischung aus dem Hochglanz-Pop der 2000er und dem Dark Wave der 80er. Inklusive harter Gitarren und hier und da mal einem Kirchenchor oder einer Kirchenorgel. Morgan spielt gerne mit all den Klischees dieser verschiedenen Genres und versucht, daraus etwas Eigenes zu basteln. Nach dem Hype um ihre EP „Gruftpop“ (2019) arbeitet Morgan aktuell an ihrem ersten Album, das eigentlich diesen Sommer hätte erscheinen sollen, jetzt aber aufs Frühjahr 2021 verschoben wurde.

Am 7. August 2020, erzählt Mia Morgan im ByteFM Mixtape ab 10 Uhr von ihrer Bewunderung für glamouröse Popstars wie Lady Gaga, für feministische Rock-Idole wie Courtney Love, für provokante Pop-Acts wie t.A.T.u. oder Genresprengerinnen wie Rina Sawayama. Außerdem erklärt sie, wieso sie dank eines Songs von Gwen Stefani mit dem Musikmachen angefangen hat und warum „Electra Heart“ von Marina & The Diamonds das beste Popalbum aller Zeiten ist.

Und weil für Mia Morgan Musikvideos eine so wichtige Rolle spielen, hat sie für uns drei ihrer Lieblingsvideos zusammengestellt und kommentiert:

Lady Gaga – „Alejandro“ (2010)

Das Video kam heraus, als ich gerade Tumblr für mich entdeckt hatte. Ich erinnere mich, dass ich jeden Frame der Szene, in der Gaga mit einem der Boys auf dem Bett kämpft, für meinen Blog gescreenshottet habe. 28 Notes oder so, aber immerhin. Das Video ist ein Fetisch-Traum. Gaga als einzige Frau unter cross-dressed Soldaten, und dann die Choreographie, ihr Look als Nonne in Latex; die Slave-Goth-Ästhetik war ihrer Zeit voraus. Es ist mein absolutes Lieblingsvideo, nicht nur von Gaga, sondern generell. In der Lederjacke gegen Ende erinnert sie mich außerdem total an Falco, den ich ja auch vergöttere.

Rihanna – „S&M“ (2010)

Ganz davon abgesehen, dass der Song (vor allem in der Version mit Britney) so knallt, dass es an sich eine Frechheit ist, überfordert das Video auf allen Ebenen – und das liebe ich ja. So bunt, glossy, kinky, hektisch und aufdringlich, dass man es mehrmals schauen muss, um alle Details zu entdecken. Wenn die Schnitte zum Beat passen, bin ich schon half-sold. Wenn dann die Kostüme noch so gnadenlos hot sind wie hier, fully.

Britney Spears – „Lucky“ (2000)

Das ist das erste Musikvideo, an das ich mich lebhaft erinnern kann. Meine erste eigene CD war zugehöriges Album von Britney, und der federbesetzte Morgenmantel, ihr dramatisches Make-up, der rote Teppich und der ganze Glitzer haben sich in der „Ich-will-das-auch-wenn-ich-groß-bin“-Kategorie meines kindlichen Gehirns eingebrannt. Da hat sich seither nicht viel geändert. Britney hat in dem Video ihre eigene Zukunft vorausgesagt, und fasst hier so ästhetisch befriedigend den Spirit von US-amerikanischem Personenkult in den frühen 2000ern zusammen, an dem ich seit jeher einen Narren gefressen habe.

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