Liebe in Zeiten des Synthesizers: DJ Hell mit „For Your Love“

Foto von DJ Hell, der in „For Your Love“ den Track „I Feel Love“ von Donna Summer aufgreift, eine Verkörperung der Liebe in Zeiten des Synthesizers spürbar.

DJ Hell

Der Disco-Sound verkörpert die Liebe in Zeiten des Synthesizers. Keine schwelgerischen Streicher, sondern ein treibendes Pulsieren. Als Donna Summer und Produzent Giorgio Moroder 1977 „I Feel Love“ aufnahmen, war das dominante Instrument des Tracks – der Moog-Synthesizer – bereits mehr als zehn Jahre alt. Elektroniktüftler Robert Moog begann schon in den 50er-Jahren mit elektronischen Instrumenten zu arbeiten, aber der erste Serienreife Moog-Synthesizer war erst 1964 fertig. Zunächst kam das neuartige Instrument vor allem in Jazz und experimenteller Musik zum Einsatz, fand aber schnell weitere Verbreitung. Für die körperbetonte Discomusik der späten 1970er Jahre war der Synthesizer das perfekte Instrument.

Für die Produktion von „I Feel Love“ lieh sich Moroder den Moog Modular Synthesizer 3P von dem Komponisten Eberhard Schoener. Bei der Bedienung musste ihm Schoeners Assistent Ronny Wedel helfen, weil das Instrument so komplex war. Wedel zeigte Moroder unter anderem, wie man die Elemente mithilfe eines „Click-Tracks“ synchronisiert – für Moroder eine Offenbarung. Die Liebe in Zeiten des Synthesizers wurde in den nächsten Jahren nur stärker. Der Moog-Sound aus „I Feel Love“ sollte die elektronische Tanzmusik nachhaltig prägen. So griff zum Beispiel DJ Hell den blubbernden Synth 1998 in seinem Stück „For Your Love“ auf. Der Erfinder Robert Moog starb heute vor 15 Jahren, am 21. August 2005, im Alter von 71 Jahren.

„For Your Love“ aus DJ Hells 1998er Album „Munich Machine“ ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an:

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