Chris Barber (Plattencover von Chris Barber – „Everybody Knows“ aus dem Jahr 1985)
Der britische Jazz-Musiker Chris Barber ist gestorben. Der Posaunist und Bassist hatte den New-Orleans-Jazz ab den 50er-Jahren in Großbritannien populär gemacht und gilt als einer der einflussreichsten britischen Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts. Wie nun bekannt wurde, starb der Musiker, der an Demenz erkrankt war, im Alter von 91 Jahren.
1930 als Christopher Donald Barber im britischen Welwyn Garden City geboren, studierte Barber Posaune und Kontrabass in London. 1949 gründete er seine erste eigene Amateur-Band unter dem Namen Chris Barber’s New Orleans Band. Unter der Leitung von Ken Colver entstand dann 1953 die spätere Chris Barber’s Jazzband, welche zunächst noch als Ken Colyer’s Jazzmen firmierte.
Popularisierung von New-Orleans-Jazz
Mit Chris Barber’s Jazzband machte er den Jazz in Großbritannien populär, indem er einen New-Orleans-Jazz-Boom lostrat. Obwohl dieser Stil in der Jazz-Welt selbst schon an Bedeutung verloren hatte. Der 1953 erschienene Track „Petit Fleur“, ursprünglich geschrieben von Sidney Bechet, wurde zum Hit. Die Single verkaufte sich millionenfach.
Dabei war Barber alles andere als rückwärtsgewandt, sondern operierte durchaus an den Grenzen des Jazz seiner Zeit. Sein Bass-Spiel auf der bekannten Skiffle-Nummer „Rock Island Line“ war Inspiration für spätere Beat-Größen wie Paul McCartney. Barber war außerdem Mitbegründer des legendären Londoner Marquee Clubs, der als Wiege von Bands wie The Rolling Stones gilt.
Der Musiker pflegte seine Liebe zum Jazz bis ins hohe Alter. Im Laufe der Jahrzehnte veröffentlichte er Dutzende LPs und arbeitete unter anderem mit Musikern wie Van Morrison oder Jools Holland zusammen. Erst kürzlich hatte er sich aus dem Musikbusiness zurückgezogen.
Diskussionen
1 KommentarDieter Meicht
Mrz 3, 2021War seit den 50er Jahren sein Fan, bis zur „Bigband zeit“, aber es gingen ja leider schon einige vor ihm, Lonnie Donigan, Pat Halkox etc
Schade!