Zeitgeister-Podcast #6: Rammstein, die Gebrüder Grimm und der Schrecken im Kinderzimmer

Foto von drei Spielzeug-Puppen

Gebrüder Grimm, Struwwelpeter und Co.: Es ist noch gar nicht lange her, da gab es kaum etwas Grausameres als Kindergeschichten …

Im Podcast Zeitgeister nimmt der Kulturjournalist Ralf Schlüter einmal im Monat einen Song oder ein Musikstück als Ausgangspunkt, um mehr über ein Thema zu erfahren. Und stellt sich dabei die Frage, wie eng Popkultur, Kunst und gesellschaftliche Realität zusammenhängen. In der sechsten Ausgabe wird’s grausam: Ausgehend vom Rammstein-Song „Mein Herz brennt“ fragt sich Ralf Schlüter, wie viel Horror man jungen Menschen heute eigentlich zeigen darf.

Horror für Kinder und Erwachsene

„Sie kommen zu Euch in der Nacht / Dämonen, Geister schwarze Feen / Sie kriechen aus dem Kellerschacht“: Der Song „Mein Herz brennt“ (2001) ist ein Einschlaflied zum Fürchten. Um das Bild des brennenden Herzens herum beschwört Rammstein-Sänger Till Lindemann mit tiefer, dunkler Stimme das Böse, das die Kinder in der Nacht heimsucht. Kinder bewusst zu ängstigen, das hat in der deutschen Kulturgeschichte eine lange Tradition: Bei E.T.A. Hoffmann ist der Sandmann eine grausame Figur, die Märchen der Gebrüder Grimm sind voller Gewalt. Heute bezeichnen wir solche Geschichten als „Schwarze Pädagogik“, es gibt ein fein abgestuftes Jugendschutz-System. Der Erfolg von Rammstein zeigt aber, dass sich die Angst-Bilder offensichtlich noch nicht erledigt haben.

Heutzutage gibt es sogar mehr fürchterliche Bilder und Geschichten als jemals zuvor. Gleichzeitig gibt es aber auch ein großes Wissen darüber, wie Kinder Gewalt verarbeiten und wie Sozialisation funktioniert. Zudem haben wir einen hohen moralischen und pädagogischen Anspruch. Wie man diesen Widerspruch auflösen könnte, bespricht Ralf Schlüter in dieser Episode mit Sabine Seifert von der FSK, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft.

Mehr über die neue Folge erfahrt Ihr auch am 16. März 2021 um 14 Uhr im ByteFM Magazin mit Friederike Herr, die Ralf Schlüter zum Gespräch begrüßt. Zusammen mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie ByteFM nimmt Euch Kulturjournalist Ralf Schlüter einmal im Monat mit auf einen Trip in die Musik- und Kulturgeschichte. Hört Euch die sechste Ausgabe von Zeitgeister hier in voller Länge an:

Bild mit Text: „Ja ich will Radiokultur unterstützen“ / „Freunde von ByteFM“

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