„Tragic“: slicker 70s-Pop von Joel Sarakula

Joel Sarakula gibt sich auf seiner neuen Single als tragischen Helden

„Tragic“ heißt eine neue Single des australischen Sängers und Songschreibers Joel Sarakula. Zwar trägt das Stück ein stabiler und tighter Funk-Groove, aber dennoch liegt ihm eine gewisse Melancholie inne. Schließlich geht es hier ja auch um Tragik. Als tragischen Helden, beziehungsweise Antihelden, inszeniert er sich denn auch in den Lyrics: „Deine Freunde lachen über die Dinge, die ich getan habe, ich kann meine Äußerungen nicht zurücknehmen, ich gebe zu, dass ich dumm bin.“ Denn eigentlich hatte das lyrische Ich nur jemandem seine Liebe erklären wollen. Doch irgendwie kamen nur unpassende, charakterfremde Worte aus seinem Mund, haben alles zunichte gemacht und es der Lächerlichkeit preisgegeben. Trost findet Sarakula allerdings auch, wenn er nämlich daran denkt, dass sich wohl die meisten schon einmal in einer ähnlichen Situation befunden haben.

Musikalisch bewegt sich der mittlerweile im britischen London wohnhafte Künstler nicht weit aus seiner Komfortzone. Aber die fühlt sich nicht nur für den Musiker selbst angenehm an, sondern klingt auch flauschig, soulig und funky – warum sollte er also daran etwas ändern? Um seinen Grundsound zu beschreiben, empfiehlt Sarakula, sich den The-Doors-Keyboarder Ray Manzarek „als Frontmann einer 70er-Jahre-Soulband“ vorzustellen. Was jetzt gar kein so einfaches Gedankenexperiment ist. Bei seinen Singles seit seinem 2020er Album, deren unser Track des Tages die dritte ist, bewegt sich Sarakula jedenfalls verstärkt in Spät-70er-Pop-Sphären. Die Chöre gemahnen gern an Steely Dan, die Grooves an die späteren Doobie Brothers oder auch Chicago in ihrer Disco-Phase. Bei guter Umsetzung kann man damit nichts falsch machen. Sarakula setzt es sehr gut um.

Die Single „Tragic“ von Joel Sarakula ist auf dem Label Légère Recordings erschienen und heute unser Track des Tages. Hört und seht sie Euch hier an: