„Hayat“: Kit Sebastian erweitern ihre Psych-Sphären

Cover der Single „Hayat“ von Kit Sebastian, unserem Track des Tages.

Die Psych-Pop-Band Kit Sebastian auf dem Cover ihrer Single „Hayat“

Gut ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Albums „Melodi“ meldet sich die Psych-Pop-Band Kit Sebastian mit der Single „Hayat“ zurück. Im Anschluss an sein zweites Album war das britisch-türkische Duo nämlich erst einmal ausgiebig unterwegs. Nicht nur, um Konzerte zu spielen, sondern auch um neue Eindrücke zu sammeln und sich inspirieren zu lassen. Denn zweimal das gleiche Album aufzunehmen, wäre nicht gerade im Sinne der beiden. Schließlich geht es ja gerade bei psychedelischer Musik allein schon per definitionem um Horizonterweiterung. Nach dem selbstbetitelten Debüt, das zugleich nach anatolischer 70er-Psychedelia und dem Swinging London der 60er klang, nahmen Kit Sebastian vorsichtige klangliche Anpassungen vor. So nahm schon 2020 die One-Off-Single „Ennui / Abandoned“ die neuen Weird-Folk- und Tropicália-Einflüsse von „Melodi“ vorweg. Wenn die Band mit neuem Material um die Ecke kommt, lohnt es sich also, genauer hinzuhören.

Nach der Single „Şinanay / French Disko“ mit Coverversionen von Sezen-Aksu- und Stereolab-Songs haben Sängerin Merve Erdem und Musiker Kit Martin nun ihren ersten neuen eigenen Song veröffentlicht. Zwar ist der Titel unseres Tracks des Tages wie meistens auf Türkisch (und bedeutet „Leben“), aber es gesellen sich auch Mugham-Einflüsse zum gewohnten Band-Sound. Dabei handelt es sich um eine aserbaidschanische Musiktradition, deren Modi nicht nur auf Tonleitern, sondern auch auf mit mündlich überlieferten Melodien basieren. Mit Orgel-Grooves, Jazz-Harmonien und einem Tonbandgerät schafft die Band daraus etwas Neues, das zugleich jahrzehntealt klingt.

Die Single „Hayat“ von Kit Sebastian ist auf dem Label Mr Bongo erschienen und heute unser Track des Tages. Hört sie Euch hier an:

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