Burt Bacharach ist tot

Foto des US-Komponisten- und Songwriters Burt Bacharach, der am 8. Februar 2023 im Alter von 94 Jahren gestorben ist.

Burt Bacharach war einer der einflussreichsten Songwriter des 20. Jahrhunderts (Foto: Eric Ray Davidson)

„Magic Moments“, „Raindrops Keep Falling On My Head“, „The Look Of Love“, „(They Long To Be) Close To You“, „That’s What Friends Are For“ – was alle diese Pop-Klassiker gemeinsam haben: sie stammen aus der Feder von Burt Bacharach. Seine Arbeiten für Dionne Warwick, Perry Cuomo, The Carpenters, Dusty Springfield, Tom Jones oder Neil Diamond – sowie sein großes Œuvre als Solokünstler – haben dem studierten Komponisten und Musiktheoretiker den Ruf eines der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts eingebracht. Nun ist der US-Amerikaner am 8. Februar 2023 in Los Angeles eines natürlichen Todes gestorben. Er wurde 94 Jahre alt.

Burt Freeman Bacharach wurde am 12. Mai 1928 in Kansas City geboren. Als Teenager nahm er Klavierunterricht, doch die Klassik langweilte ihn schnell. Stattdessen schlich er sich lieber auf Bebop-Konzerte von Dizzy Gillespie oder Count Basie. Diese Gigs beeinflussten den jungen Bacharach, an der McGills-Universität in Montreal Jazz-Harmonie zu studieren. Nach einigen Jahren als Pianist und Dirigent entdeckte er schnell seine wahre Leidenschaft: das Schreiben von Pop-Songs.

Hohe Klangberge und stille Täler

Wie die Karrieren so vieler Songwriter*innen der 1950er- und 1960er-Jahre begann auch die von Burt Bacharach im Brill Building in New York. Einem Gebäude voller Labels, Studios und Musikagenturen, in dem die besten Songwriter*innen der damaligen Zeit Tür an Tür saßen. Großen Anteil an seiner frühen Karriere hatte sein Co-Songschreiber Hal David. Die beiden waren ab 1957 als Duo aktiv: Bacharach war für die Musik zuständig, David für die Texte. Bis 1973 hielt diese Partnerschaft, als sie sich bei der Produktion des Soundtracks zum Film „Lost Horizon“ zerstritten. Nach einigen weniger erfolgreichen Alben lernte er 1981 seine zukünftige Co-Songschreiberin Carole Bayer Sager kennen. Für den Song „Arthur’s Theme“ gewann das Duo den Oscar – für Bacharach selbst der zweite, nachdem er den Preis schon für „Raindrops Keep Falling On My Head“ gewonnen hatte.

Als Komponist war Bacharach einer der einflussreichsten Künstler seiner Zeit. Mit seinen von Jazz und Klassik beeinflussten Arrangements brachte er komplexe Rhythmen und Harmonien in die Pop-Charts. Sein Fokus lag stets auf Dynamik: Der Bacharach-Sound zeichnete sich nicht nur durch elegante Flügelhörner und Flöten, sondern vor allem durch hohe Klangberge und tiefe Täler aus. „Du kannst eine Geschichte erzählen“, sagte er einst The Mojo Collection, „und in einer Minute explosiv sein und in der nächsten wieder ganz still, als befriedigende Auflösung.“

Das könnte Dich auch interessieren:



Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    p_stella
    Feb 10, 2023 Reply

    Barbara Streisand & Burt Bacharach „CLOSE TO YOU“ 1971 würde ich gerne wieder hören

Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.