Adi Oasis – „Lotus Glow“ (Rezension)

Cover des Albums „Lotus Glow“ von Adi Oasis

Adi Oasis – „Lotus Glow“ (Unity Records)

7,8

Mit dem Album „Lotus Glow“ feierte die französisch-karibische Soulsängerin und Bassistin Adeline Michèle Petricien Anfang März ihr Debüt unter dem neuen Namen Adi Oasis. Musik veröffentlichte sie in den vergangenen Jahren bereits unter dem Namen Adeline bzw. mit ihrer Nu-Disco-Band Escort. Nun verspricht das Album „Lotus Glow“ einen Neustart und vielleicht endlich den großen Durchbruch.

Auf „Lotus Glow“ kombiniert Adi Oasis ihre zwei Steckenpferde: ihre virtuose Stimme und ihr groovendes Spiel auf der Bassgitarre. Zum Bassgitarrespielen wurde sie mehr oder weniger gezwungen, als während eines Konzerts vor einigen Jahren ein Bassist ausfiel und sie seinen Platz an den vier Saiten einnahm. Nun ist der E-Bass das Signature-Instrument der Künstlerin und das Fundament ihres retrofuturistischen Funk-Sounds.

Retrofuturistischer Funk & Kampfansage ans Patriarchat

In Paris geboren, lebt Oasis inzwischen in Brooklyn, New York. Dort erhält die Musikerin Unterstützung von Kolleg*innen wie Jamila Woods, dem Grammy-Gewinner J. Hoard und dem Songwriter Kirby. Auch aus Europa bekommt sie Support vom niederländischen Beyoncé-Produzenten Leven Kali und dem britischen Neo-Soul-Musiker Aaron Taylor. Alle fünf sind in Features auf dem Album zu hören.

„Lotus Glow“ beginnt mit dem Intro „Le Départ“ und sorgt für Aufbruchstimmung, wenn Adi Oasis beim Betrachten der Wolken durch ihre Fenster feststellt: „Sometimes you gotta fly away.“ Auf dem gesamten Album fliegt sie nicht nur mit ihrer honigsanften Stimme hoch hinaus, sondern bewegt sich auch mühelos und wandelbar zwischen (Neo-)Soul, Funk und R ’n‘ B. Sie kreiert in jedem einzelnen Song eine ganz eigene Atmosphäre, mal nachdenklich wie in „Marigold“, mal verführerisch wie in „U Make Me Want It“, träumerisch-verliebt wie in „Naked“ und dann wieder politisch fordernd in „Dumpalltheguns“. Besonders der Song „Red To Violet“ mit Jamila Woods ist eine Kampfansage an patriarchale Machtstrukturen innnerhalb unserer Gesellschaft. Die beiden Schwarzen Frauen singen davon, fetischisiert zu werden, von männlicher Raumeinnahme und davon, dass Frauen die Welt zusammenhalten und es nun endlich Zeit wäre für sie. Word!

Veröffentlichung: 3. März 2023
Label: Unity Records

Bild mit Text: Förderverein „Freunde von ByteFM“

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