Solvent "Subject To Shift"

VÖ: 25.06.2010
Web: http://www.myspace.com/solventcity
Label: Ghostly International

Früher bezeichnete sich Solvent als Robotermusiker. Das tut er nun nicht mehr, auch wenn auf seiner Homepage noch Gegenteiliges zu lesen ist. Seine analogen Synthesizer liebt er vermutlich aber immer noch, wie man auf seinem neuen Album „Subject To Shift“ deutlich hören kann.

Solvent ist ein musikalisches Zwitterwesen. Der kanadische Produzent schafft es, Dinge zusammen zu bringen, die eigentlich gegensätzliche Attribute haben: leichtverdaulichen Elektropop mit intelligenter Dance Music, sphärischen Trance-Techno mit experimentellem Minimalismus, kühlen 80er Jahre New Wave mit warm wummernden Bässen und sanften Melodien.

Er erfindet damit das Rad nicht neu. Rein äußerlich klingt das Resultat wie etwas, was schon mal da war. Wie Depeche Mode, nur weniger düster, wie Cluster, nur ohne Klavier. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Solvents neues Album hält einige Überraschungen bereit. Noch relativ harmlos beginnt es mit dem lieb dahinplätschernden Synthie-Popliedchen „Loss For Words“ , das als Airplay-kompatibelste Nummer auch die erste Single-Auskopplung ist.
Nun folgen mehrere Tracks mit verzerrten Roboterstimmen, Elektro- und Technobeats, Videospiel-Melodien und sehr viel Hall.

Aber immer kurz bevor der Sound auf eine kitschige Schlagseite zu kippen droht, stößt Solvent ihn in eine andere Richtung. Bei „Don´t Forget To Phone“ kommt wieder poppiger Gesang ins Spiel, es folgt ein Old School Hip Hop Beat und in „Take Me Home“ werden die sonst sehr sauber und glatt klingenden Synthie-Sounds richtig dreckig, untermalt von der Stimme eines Dämonen.

Das ByteFM Album der Woche – mit freundlicher Unterstützung von Panasonic.

Jeden Tag spielen wir im ByteFM Magazin zwischen 15 und 17 Uhr ein Lied aus unserem Album der Woche. Dirk Schneider macht am Montag den Anfang. Am Freitag ab 13 Uhr folgt die ausführliche Hörprobe in Neuland, der Sendung mit den neuen Platten. Neuland wird wiederholt am Sonntag ab 16 Uhr.

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