08.10.: …und raus bist du!

Der Literaturnobelpreis 2010 wurde gestern an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa verliehen. Weltweit hat diese Entscheidung Zustimmung und Begeisterung ausgelöst. Auch Marcel Reich-Ranicki sei deswegen sehr gerührt gewesen. Die taz hält Llosa auf der „literarisch richtigen Seite“ und gibt Einblick in die Thematik seiner Bücher. Vor allem die Schwachen und Unterdrückten der peruanischen Gesellschaft sowie die schwierige Geschichte seines Heimatlandes finden in seinen Büchern einen Platz. Seine Autorität endet auch nicht vor politischem Engagement. Als Antimilitarist und Antikommunist nahm er schon vielfach Einfluss auf die peruanische Politik. Ralf Leonhard beleuchtet Llosas Inhalte und ergänzt mit seinem Artikel das große Medienecho in den Leitmedien Deutschlands.

Passend zur Frankfurter Buchmesse und der aktuellen Präsenz von Literatur, erscheint im Tagesspiegel ein Artikel über das Bio-Siegel für Papier. Das schlechte Gewissen der westlichen Länder im Bezug auf den Papierverbauch ist durchaus berechtigt. In Deutschland fallen pro Kopf 250 Kilogramm Papier im Jahr an, fast jeder zweite Baum geht für die Papiergewinnung in die Zellstofffabrik. Das Siegel für Bio-Papier sei aber so umstritten wie das Bio-Siegel für Nahrungsmittel, schreibt Gregor Dotzauer. Um den Bedarf an Papier zu decken, reicht eine nachhaltige Anbaufläche nicht aus und fehlende Komponenten werden aus der Schweiz oder sogar aus Marokko importiert. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.

„Der schlechteste Regisseur der Gegenwart“, so Uwe Boll über sich selbst, hat seinen Film über Max Schmeling abgedreht. Die Titelrolle wurde mit Henry Maske besetzt, welcher der Produktion erwartungsgemäß nichts Gutes gab. Neben den historischen Verdrehungen und der mäßigen schauspielerischen Leitung, macht Boll seinem Ruf alle Ehre. Martin Krauß ärgert sich im Freitag über die Ungenauigkeiten und die künstliche Heldengeschichte, die sicherlich bald auf RTL zu sehen sein wird.

Historisch bedeutend ist der morgige Tag vor allem für die Popkultur. John Lennon wäre am Samstag 70 Jahre alt geworden, sein Todestag jährt sich am 8.Dezember zum 30. Mal. Die Neue Züricher Zeitung porträtiert den Sänger, Songwriter und Kämpfer für den Weltfrieden. Vielleicht wurde aber auch schon alles gesagt. Wer nicht lesen, sondern hören möchte, dem sei morgen ab 17 Uhr das Kramladen Spezial mit Volker Rebell auf ByteFM empfohlen. Unser Beatles Experte versorgt Euch neben musikalischen Raritäten auch mit exklusiven Geschichten um und über John Lennon. Auch Klaus Walter feiert am Sonntag ab 20 Uhr in Was ist Musik das Gesamtwerk Lennons mitsamt seinem Hexenweib.

Vor dem durchschlagenden Erfolg der Fab Four waren die Beatles noch ein Quintett. Stuart Sutcliffe spielte bis 1961 am Bass, bevor ihm geraten wurde, sein Talent für Malerei zu nutzen, anstatt mittelmäßig an den Saiten zu zupfen. Der Bass wurde an den Linkshänder Paul McCartney weitergereicht. Jede bekanntere Band hat „Pechvögel der Popgeschichte“ zu verbuchen. In der Rubrik einestages auf Spiegel Online findet sich darüber eine informative Bildergalerie. Von Nirvana, den Rolling Stones bis zu Pink Floyd flog immer einer aus der Band, häufig kurz bevor sich der große Erfolg ankündigte.

MTV goes Pay-TV und Kurt Cobain hätte daran seine helle Freude. Eine Kritzelei von ihm mit wüsten Beschimpfungen gegen den Sender kann nun ersteigert werden. The Daily Swarm zeigt eine Abbildung und entziffert die kryptische Schrift Cobains. Wer die Notiz als echt zertifiziert und was der Wert des Ganzen sein soll, bleibt unbekannt.

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