23.10.: Über Profitgier, Technikglaube, Schuldenfallen und Bestechlichkeit


„Das Werk/ Im Bus/ Ein Sturz“. So heißt das kommend aufgeführte Theaterstück von Elfriede Jelinek, welches thematisch das Einstürzen des Stadtarchivs in Köln behandelt.
Profitgier, Technikglaube und Hybris sieht Jelinek als Ursachen des Einsturzes. Uraufgeführt wird es von der Regisseurin Karin Beier am Schauspiel Köln. Um Aufbau und Zerstörung, Schuldenfallen, gebrochene Versprechen, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch wird es in dem Stück gehen. So hat es Beier bereits vor Monaten in einer Pressekonferenz angekündigt. Duckmäusertum klingt anders. Den kompletten Artikel von Spiegel Online zu „Das Werk/ Im Bus/ Ein Sturz“ findet Ihr hier.

Wieder vollkommen aufrecht bewegt sich das britische Musiklabel Mute. Nachdem der Gründer Daniel Miller das Label 2002 an den Musikriesen EMI verkaufte, verfügt er nun wieder über den Labelnamen und große Teile des Mute-Katalogs. Als Beispiel für bekannte Bands des Labels lassen sich neben Depeche Mode, Nick Cave And The Bad Seeds auch DAF nennen. Wie Miller in einem Spex-Interview erklärt, passen weder er noch die Künstler des Mute-Labels in die Strukturen eines Großunternehmens, woraus sich der Schritt in die erneute Eigenständigkeit erklärt.

Über Musik und Musikjournalismus, die sich nicht eigenständig finanzieren können aber auf Förderungen angewiesen sind, wird in einem Artikel der taz gesprochen. In den Artikel eingebunden ist ein Dialog mit der Musikerin und Komponistin Antye Greie. Diese beklagt, dass das Potenzial des Musikjournalismus nicht annähernd in Detailtiefe und Leidenschaft ausgeschöpft würde. Musik und Musikkritik betrachtet Greie als Kunstform, welche von Industrie und Technologie losgelöst sein sollten, auch wenn keiner mehr dafür bezahlt. Das bedeutet, Musik und zeitgenössische Kritik brauchen intellektuelle und finanzielle Förderung.

Ohne Förderung kommt die kommende Veröffentlichung des Pianisten Marc-André Hamelin zustande. Dem 1961 in Montréal geborenen Hamelin wird uneingeschränkte Virtuosität nachgesagt. Sein Repertoire umfasst auch für professionelle Pianisten eine ungewöhnlich große Menge an Stücken mit extrem hohem Schwierigkeitsgrad. Die von ihm komponierten Etüden, welche er jetzt auf Hyperion unter „Études“ veröffentlicht, machen im Maß an Virtuosität keine Ausnahme. Der gesamte Artikel der Zeit über den Ausnahmepianisten ist hier zu finden.

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