Presseschau 12.04.: Väth sticht Craig

Wie wir bereits berichteten ist Bob Dylan ja gerade auf Asientour. „Die Zeiten ändern sich“ titelt die Süddeutsche Zeitung: Menschenrechtsaktivisten, u.a. von Human Rights Watch kritisieren Dylan dafür, dass er seine „historische Chance nicht nutze, um eine Botschaft des Friedens und der Freiheit zu überbringen“ und stattdessen vor den Konzerten seine Playlist von den Zensurbehörden absegnen ließ. Nicht nur in China, auch in Vietnam musste er eine Liste der Songs vorlegen, die er am Ende auch spielte. Trotzdem performte er in Peking den nicht genehmigten Song „Do You, Mr. Who?“ und widmete sein Konzert in Vietnam dem pazifistischen Liedermacher Trinh Cong Son.

Die Entscheidung ist gefallen: wie im NME zu lesen ist, wird der Engländer Jake Scott das Leben von Jeff Buckley verfilmen. Nicht nur, dass er der Sohn des bekannten Regisseurs Ridley Scott ist, der mit Filmen wie Alien oder Blade Runner Filmgeschichte schrieb, so arbeitet er seit Anfang der 90er als Musikvideoregisseur und ist beispielsweise für REMs „Everybody Hurts“, „Reptilia“ der Strokes oder Oasis „Morning Glory“ verantwortlich. Derzeit läuft Scotts zweiter Kinofilm „Willkommen bei den Rileys“ mit „Tony Soprano“ – James Gandolfini und „Twilights“ Bella Kirsten Stewart im Kino. Mary Guibert, Buckleys Mutter wird als ausführende Produzentin an dem Film beteiligt sein, die Dreharbeiten sollen im Herbst beginnen.

Und auch eine weitere Entscheidung wurden gestern getroffen. Wie auf mittelstern* nachzulesen, wird die Leipziger Pop Up Messe nun nach 10 Jahren nur noch als Festival und nicht mehr als Messe für die Musikwirtschaft weiter bestehen. Das Rahmenprogramm des Branchentreffs, bestehend aus Musikfestival und mehreren Diskussionsrunden, werde aber wie geplant stattfinden.

Brieffreundschaften sind heutzutage ja leider ein wenig aus der Mode gekommen, umso mehr freut man sich, wenn man Folgendes bei Stereogum liest: Es sind zwei Briefe von Sänger Thom Yorke aufgetaucht. Den ersten schrieb er 1994 während der Aufnahmen zum Album „The Bends“ und träumte davon, irgendwann die Plektra der Band eingerahmt an den Wänden der „Rock Cafes“ der Welt zu sehen. Im zweiten Brief von 1996 richtet er aufmunternde Wort an Fan Melissa: „the worst feeling in the world is not thinking anybody else feels the same as you, but you’d be surprised how many people to do. i hope you are feeling okay today. Love, thom“. Ach, wie reizend!

Eine weitere Nachricht zum Thema Briefe kommt vom Guardian. Yoko Ono, Lennons Witwe, hat nun doch erlaubt, die alten Briefe, Postkarten und Kritzeleien von John Lennon veröffentlichen zu lassen. Eine Veröffentlichung wird im Oktober 2012 erwartet. Hunter Davies, der auch die offizielle Biographie der Beatles schrieb, wird die Briefe in einer Anthologie zusammenführen. Wer zufälligerweise noch alte Briefe von John Lennon zu Hause hat, soll diese bitte an johnlennonletters@hotmail.co.uk mailen.

Die Detroit-Themenwoche ist zwar schon etwas her, Kraftfuttermischwerk zeigt uns heute eine schöne Art, wie man 1996 Carl Craig gegen Sven Väth im wahrsten Sinne des Wortes gegeneinander ausspielen konnte. Ausgegraben wurden die wunderbaren DJ Trading Cards des Berliner Labels K7Stud!o. Sven Väth war damals eine Art Super-Joker, mit dem man fast jeden anderen DJ ausstechen konnte. Aber so ein 30 Stunden-Set muss ihm auch erstmal einer nachmachen.

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Diskussionen

2 Comments
  1. posted by
    Presseschau 15.04.: Radio Ga Ga : ByteFM Magazin
    Apr 15, 2011 Reply

    […] Dylan macht die Runde. Nicht nur von Menschenrechtsaktivisten wird er verhöhnt. Mit seinen Konzerten verärgert er mittlerweile auch seine Fans in China und […]

  2. posted by
    Presseschau 23.06.: Olé, Olé, Olé : ByteFM Magazin
    Jun 23, 2011 Reply

    […] bleiben beim Thema Film. Vor einigen Wochen berichteten wir schon von der Verfilmung des Lebens von Jeff Buckley. Stereogum informiert uns nun darüber, […]

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