Presseschau 21.07.: Die schöne Oberfläche

Was macht den Charme der Schallplatte aus? Das Ritual des Auflegens, das leise Knistern bei der Wiedergabe, der warme Klang der Aufnahme würde ein passionierter Plattenliebhaber vielleicht antworten. Nicht zu vergessen, das Plattencover, das mitunter kleine Kunstwerke hervorgebracht hat, wie etwa das von PopArt-Künstler Andy Warhol gestaltete Cover des Albums „Sticky Fingers“ der Rolling Stones von 1971.

Der Mann, der das Plattencover erfunden hat, kennen vom Name nur Wenige: Alex Steinweiss. Im Jahr 1939 kam der junge Grafiker, auf die Idee zur künstlerischen Gestaltung der Plattenhülle, die wegweisend für die weitere Entwicklung der Musikindustrie sein sollte. Engagiert worden war Steinweiss damals vom US-amerikanischen Plattenlabel „Columbia Records“ für den Entwurf von Plakaten und Broschüren zur Bewerbung von Musik, als er auf den genialen Gedanken kam, die Hülle der Schallplatte selbst als Werbe- und Informationsfläche zu gestalten. „Es war lächerlich, wie Platten damals verkauft wurden“, wird Steinweiss in der Financial Times Deutschland zitiert. „Die Cover waren aus braunem, beigen oder grünem Papier. Sie waren überhaupt nicht anziehend und ihnen fehlte jeder Verkaufsreiz.“ Das änderte sich schlagartig mit den bunten, individuell gestalteten Verpackungen, die für deutlich höhere Verkaufszahlen der Tonträger sorgten.

Am vergangenen Wochenende ist der Erfinder der Plattencover im Alter von 94 Jahren in Florida gestorben, berichtet die Financial Times Deutschland . Spiegel Online widmet sich aus diesem Anlass in einem längeren Artikel dem Schaffen des „Cover-Lovers“ Steinweiss und zeigt in einer Bildergalerie eine Zusammenschau seiner berühmtesten Plattencover.

Auch die Beatles hatten legendäre Cover für ihre Platten, allen voran das Albumcover von „Abbey Road“, das so oft kopiert wurde. In diesen Tagen macht Ex-Beatle Paul McCartney zur Abwechslung jedoch nicht mit einem neuen Album von sich Reden, sondern mit einem Dokumentarfilm. Dieser zeigt, wie der Musiker die Zeit nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 in Vorbereitung auf ein Benefiz-Konzert für die Stadt New York erlebt hat. In „The Love We Make“ sind neben McCartney u.a. auch David Bowie, Mick Jagger und Bill Clinton kurz zu sehen. Ausgestrahlt wird die Dokumentation laut NME einen Tag vor dem zehnten Jahrestag der Anschläge im September diesen Jahres.

Auch Jay-Z als gebürtiger New Yorker hat es sich nicht nehmen lassen, in McCartneys Dokumentation in Erscheinung zu treten. Der Rapper hat nun seinen zweiten Song zusammen mit Kanye West veröffentlicht, der die Zeit auf das mit Spannung erwartete gemeinsame Album „Watch The Throne“ der beiden Hiphop-Größen verkürzen soll. Der NME stellt den Song „Otis“, auf dem auch Otis Redding zu hören ist, auf seiner Seite zur Verfügung.

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