(Full Time Hobby)
9,2
Aus den Boxen dröhnen Diagrams. Ähh, The Whitest Boy Alive. Äääh, nee, doch Diagrams. Verwirrung?!
Okay. Kopf ordnen, Ohren spitzen, Tanzverlangen unterdrücken und zuhören … Ja, doch, das sind Diagrams mit ihrem Album „Black Light“. Dieses Debüt kann gepflegt und ohne Umschweife als einer der gelungensten Starts in das musikalische 2012 bezeichnet werden. Die britischen Diagrams machen wunderbaren Electropop à la The Whitest Boy Alive: wunderbar tanzbar, wunderbar launig, wunderbar rhythmisch.
Die junge Band rund um Frontman Sam Genders (ehemaliges Mitglied von Tunng & The Accidental) scheint den elektronischen Pop-Dreh einfach raus zu haben. Rhythmische Raffinessen, die nicht dick auftragen, einfache Melodien und der grandiose Einsatz von so ziemlich allen gängigen Instrumenten lassen den unbedingten Drang nach Tanz, Spaß und guter Laune entstehen. Beine, Arme, Finger und der Kopf machen einfach, was sie wollen. Der Aufwand, die Gliedmaßen zu kontrollieren stünde in keinem Verhältnis zum Hörspaß. Also, go for it!
Und nicht nur der Hörer hat hier Spaß. „Black Light“ strotzt nur so vor Gestaltungsfreude. Den Spaß, den die Band beim Aufnehmen hatte, scheint man beinahe zu spüren. Kleine unauffällige Einsätze von Trompeten und Streichern zu dem permanenten Pop-Takt und ständige „Hey’s“ und „Ho’s“, die den omnipräsenten Gesang durchbrechen, zeigen nicht nur Mut zur Vielfalt, sondern machen das Hören noch umso vergnüglicher.
Diagrams haben ein Album produziert, das nur wenige Worte benötigt. Es ist einfach wunderbare Tanzmusik, die die Laune steigen lässt und den Ausgehdrang wach ruft. Eben genau so wie The Whitest Boy Alive.
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