Neue Platten: Mouse On Mars – "Parastrophics"

(Monkeytown)(Monkeytown)

7,6

Vor mittlerweile 19 Jahren gründeten Andi Toma und Jan St. Werner Mouse On Mars. Andi Toma kommt aus Düsseldorf, Jan St. Werner aus Köln. Dass dieses relativ bekannte und ziemlich erfolgreiche Elektronik-Duo aus Deutschland kommt, schockiert immer mal wieder den einen oder anderen. Vielleicht ist – auf alten Vorurteilen aufbauend – ebenfalls schockierend, dass sich Köln und Düsseldorf zu so einem funktionierendem, etablierten Konglomerat zusammenfinden können.

Da würde man bei Mouse On Mars doch gerne mal in die Produktionsabläufe blicken, um zu sehen, wie aus zwei verschiedenen Menschen so etwas Stimmiges kommt – und dies schon so lange. Doch irgendwas muss auch passiert sein im Mouse-On-Mars-Universum, das „Parastrophics“ entstehen ließ, denn seit der Veröffentlichung des letzten Studioalbums zu zweit sind fast sechs Jahre vergangen. In diesem Zeitraum haben sich auch die technischen Möglichkeiten bei der Produktion eines Album verändert. „Parastrophics“ mag das erste Mouse-On-Mars-Album sein, das komplett am Computer entstanden ist.

Musikalisch ist es blubbernd, verspielt und mit verschwurbelten Electronica-Einflüssen versehen, aber diese Einschätzung passte auch schon auf ältere Mouse-On-Mars-Veröffentlichungen. Allerdings ist die neue Veröffentlichung tanzbarer, sicher auch aufgrund des Einflusses von Modeselektors Berliner Hip-Label Monkeytown, auf dem sie „Parastrophics“ veröffentlichen.

Besonders im englischsprachigen Raum bekommen Mouse On Mars mit ihrer neuen Veröffentlichung viel Aufmerksamkeit und werden von den Kritikern sehr gelobt. Sie sollen nie besser geklungen haben, das neue Album soll besser als alle anderen zuvor sein und wird mit den Attributen energetisch, euphorisch und lebensbejahend versehen. Die Grundstrukturen tendieren dabei mal zu HipHop, mal zu House, dieses Gerüst wird mit vielen Klangschichten ausgefüllt und klingt sehr vielschichtig. Mal ist es stampfend und fordernd, mal bleepend und hintergründig. Anspieltipps sind in der ruhigeren Ecke „Syncropticians“, im fordernderen Bereich „Metrotopy“ und „They Know Your Name“, welches ein bisschen an Mr. Oizos Produktionen erinnert.

Wer bereits in der Vergangenheit bei Mouse On Mars eine Quelle guter Musik fand, sich mal live von dem Duo hat begeistern lassen können oder seinen elektronischen Horizont erweitern oder gut bestücken möchte, dem sollte „Parastrophics“ gefallen.

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