Zum 80. Geburtstag von Joe Tex

Joe Tex

Joe Tex wurde zu Lebzeiten für seinen Stilmix aus Country und Soul bekannt. Er gilt als ein früher Vertreter des „Southern Soul“ – jenem energiegeladenen Stil, der unter anderem mit James Brown, Ray Charles und Otis Redding in Verbindung gebracht wird.
1933 wurde der Musiker als Joseph Arrington, Jr. in einem kleinen Ort in Texas geboren und fand schon als Kind viel Gefallen daran, im Kirchenchor zu singen. Dem wurde er abtrünnig, als er mit 21 Jahren einen Talentwettbewerb und damit einen Aufenthalt in New York gewann. Kurzerhand entschloss sich Tex dazu, in der Stadt zu bleiben.

In New York sollte er jedoch nie durchstarten können, dafür handelte er sich auf anderem Wege Aufmerksamkeit ein. James Brown, der auf dem gleichen Label wie Tex Singles veröffentlichte, war nicht gut auf ihn zu sprechen. Beide Musiker beschuldigten einander, die Moves des jeweils anderen geklaut zu haben. Der Streit kochte hoch, als James Brown 1962 den Joe Tex-Song „Baby You’re Right“ aufnahm und damit in die Charts gelangte – Tex verdiente damals kaum etwas mit seiner Musik. Doch er nahm es mit Humor und macht sich bei eigenen Konzerten immer mal wieder über den „Godfather of Soul“ lustig. Das brachte James Brown nur noch mehr in Rage – an einem Abend soll er mit einer Waffe auf Joe Tex gefeuert haben.

Mitte der 50er Jahre verließ Tex New York um in anderen Städten sein Glück zu versuchen. Es sollte beinah 10 Jahre dauern, ehe er seinen ersten Hit landen konnte. Das geschah 1965 mit dem Lied „Hold What You Got“ – sein Erfolg riss daraufhin nie wieder ab.
Das Besondere an Texs Gesang war, dass er sich verschiedenen Stilen – Gospel, Blues, Rock’n’Roll – leichtfertig anpassen konnte. Außerdem hatte der Musiker ein Talent für’s Geschichtenerzählen – er baute Comedy-Elemente und Spoken Word- oder „Soul Preaching“-Passagen in seine Stücke ein, zum Beispiel in „Skinny Legs“. Das machte Joe Tex zu einem schlagfertigen Entertainer.

1968, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, konvertierte Joe Tex zum Islam. Er wurde Mitglied der „Nation of Islam“, nannte sich fortan Yusuf Hazziez, und kehrte dem Musikgeschäft den Rücken zu. Andere Soul-Musiker sollten ihm folgen, zum Beispiel Norman Thrasher und „The Mighty Hannibal“.
Seine Abstinenz hielt jedoch nicht lang an. Als Elijah Muhammad, der Anführer der „Nation of Islam“, Mitte der 70er starb, kehrte Tex ins Geschäft zurück. Schnell landete er wieder einen Hit mit „Ain’t Gonna Bump No More (With No Big Fat Woman)“, einer humoristischen Erzählung eines überfordernden Disco-Besuchs. In Großbritannien schaffte er es damit auf Platz 2 der Charts, in den USA auf Platz 12.

Noch drei weitere Alben nahm Joe Tex danach auf ehe er sieben Jahre später, 1982, im Alter von 49 auf seiner Ranch in Texas starb. Heute wäre der Soul-Musiker 80 Jahre alt geworden.

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