Neue Platten: Lambert – „Stay In The Dark“

Cover des Albums Stay In The Dark von LambertLambert – „Stay In The Dark“ (Staatsakt)

8,5

Staatsakt mag die Nacht. Oder Staatsakt mag Musiker, die ein Faible für selbige haben. Kürzlich erschien auf dem Label „Sleep“, das Debüt von Andreas Spechtls gleichnamigem Soloprojekt, ByteFM berichtete. Nun rät Lambert „Stay In The Dark“. Der Titel spielt nicht etwa auf die Maske an, die der Künstler, der sich in Anonymität hüllt, trägt. Alle zwölf Lieder auf seinem zweiten Album sind des Nachts entstanden. Zuerst war das praktischen Umständen geschuldet: Lambert hat einiges, vieles zu tun.

Da wären zum Beispiel Konzerte mit José González und Ólafur Arnalds. Oder am Klavier eingespielte Remixe, genannt Piano-Re-Works, für eine Bandbreite an Bands, darunter Moderat, Deichkind und Trümmer. Außerdem musste ja auch so einiges Alltägliches erledigt werden und weitere Projekte standen an, wie der Soundtrack zum Film „Hedi Schneider steckt fest“. So blieb also nur die Ruhe der Stadt (in Lamberts Fall Berlin) in der Nacht. Und die tat seiner Muse so gut, dass, als dann mehr Zeit war, die nächtliche Arbeitsweise beibehalten wurde.

Mit dem Ergebnis, dass „Stay In The Dark“ die Ruhe weg hat. Nicht zu verwechseln mit der Qualität einer Schlaftablette. Auf dem Album passiert so einiges, aber alles mit einer gewissen Entspanntheit, locker, im Fluss. Die Stücke, allesamt am Klavier gespielt, variieren zwischen moderner Klassik, romantisch inszeniertem Minimalismus, ein bisschen Jazz, ein bisschen Pop. Tonfolgen ergießen sich gleitend schnell wie Kaskaden, begleitet von unbeirrten Basstönen, zum Beispiel im hallig-verwunschenen „Money & Love“, dem rasant-berührenden „Noise“ und im Opener „Talk!“, der so energisch wie sein Name ist.

„Birds“ klingt wie eine Etüde fürs Dramatische – leicht düster und geheimnisvoll scheint es eine Geschichte zu erzählen. Der Titeltrack „Stay In The Dark“ erhebt sich unterstützt von Streichern langsam aus dem Dunkeln heraus ins Helle, erst behäbig, dann immer munterer, wie in Tasten gegossener Sonnenaufgang. Das gemächliche „The Ship“ rundet Lamberts zweites Album ab.

Auf den 42 Minuten von „Stay In The Dark“ ist bei aller Unaufgeregtheit viel zu entdecken – in Dur gegossene Höhenflüge, Drehungen und Schleichwege.

Label: Staatsakt
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Lambert live, präsentiert von ByteFM:

20.10.15 Düsseldorf – FTT
21.10.15 Leipzig – UT Connewitz
22.10.15 Magdeburg – Moritzhof
23.10.15 Hannover – Freizeitheim Lister Turm
24.10.15 Hamburg – Kampnagel
29.11.15 Berlin – Heimathafen Neukölln
08.01.16 Dresden – Scheune
09.01.16 Erfurt – Franz Mehlhose
11.01.16 Wien (A) – RadioKulturhaus
12.01.16 Nürnberg – Neues Museum
13.01.16 Saarbrücken – Theater im Viertel
14.01.16 Karlsruhe – Jubez
15.01.16 Stuttgart – Merlin
16.01.16 Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum
17.01.16 Zürich (CH) – Exil

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