07.11: Go Fest!

Zum Auftakt was Schräges: Die Frankfurter Rundschau blickt zurück auf 40 Jahre Free Music Productions, seit 40 Jahren eine der wichtigsten Anlaufstellen für frei improvisierte Musik.

In der Sueddeutschen Zeitung erkennt Kolumnist Andrian Kreye anläßlich der Besprechung des neuen Nick Hornby Buches „Juliet, Naked“, dass die Popkultur seit einiger Zeit eine Sehnsucht nach der heilen Welt der 50er und 60er Jahre bekommen hat und außerdem Anti-Internet Tendenzen erkennen lässt.

Die Popkultur der Sueddeutschen Zeitung hatte ansonsten zuletzt Sehnsüchte in Richtung Max Goldt und Mariah Carey, über deren jeweilige Bürgerlichkeit sich wohl diskutieren lässt.

Beim SZ hauseigenen Jugendbereich jetzt.de würdigte man den legendären Albumcover-Gestalter Alex Steinweiss. Das aktuelle Buch beim Taschen Verlag, das den „Inventor Of The Modern Cover“ feiert, wird sicherlich irgendwann auch in einer erschwinglichen Ausgabe erscheinen, noch kostet es allerdings ein bisschen .

Jetzt wird endgültig alles gut: Die eventuell bestehende Sorge um das Fest der Liebe 2009, bzw. den Soundtrack dazu, hat jetzt sicher ein Ende, denn nach Dylan und Co haben nun auch die Pet Shop Boys eine Weihnachts-EP angekündigt. Das weiß der Musikblog Consequence of Sound. Go Fest!

Überwiegend gute Laune macht der fünfte und letzte Teil der „100 Most Outrageous Quotes In Music“ beim englischen Musikmagazin Clash, zumindest bis man bei Platz 2 des Zitate-Reigens angelangt ist und nochmal an Eric Claptons rassistische Aussetzer von 1976 erinnert wird. Erst Bob Marleys Sheriff erschießen und dann den Nazi-Deputy geben, was für ein dummes Axxxxloch dieser Clapton.

Von alten Säcken zu jungen Damen. Der amerikanische Rolling Stone weiß, dass sich Lady Gaga mit ihrem Auftritt in der Yuppie-Schul-Soap Gossip Girl in eine Reihe mit No Doubt und Sonic Youth stellt, die bereits Gastauftritte in der Serie hatten.

Ihr Gastauftritte in islamischen Ländern bescheren Beyoncé nicht nur gute Umsätze sondern auch immer wieder Probleme mit religiös motivierten Kritikern, die sich an den Outfits der Sängerin moralisch, äh, reiben. USA Today berichtet über die aktuellen Proteste in Ägypten.

Gestern noch im ByteFM Mixtape, da kam schon die Meldung vom baldigen aus der Redaktion. Unser Beileid an die Mitarbeiter der Netzzeitung.

Die große Fela-Kuti -Vermarktung? -Ehrung? hat neben der Neuauflage seiner Musik auch ein Musical hervorgebracht, das Ende November an den Broadway kommt. Das Wall Street Journal berichtet über die Einstimmung namhafter Unterstützer, die durch ihre Fürsprache mangelnde Starpower auf der Bühne ersetzen sollen.

Das hat naturgemäß nicht lange auf sich warten lassen: Die englische Tonträgerindustrie-Lobby IFPI hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, die einer letzte Woche vorgestellten Studie widerspricht, gemäß der illegale Downloader gleichzeitig beste Kaufkunden sind (hier ein Bericht aus dem Independent). Mit Verweis auf anders auswertende Untersuchungen beharrt die IFPI auf der Richtigkeit des harten Kurses gegen FileSharer und Co..

Das aktuelle Update des Guitar Hero Computerspiels hat noch mehr Ärger mit Künstlern, die sich gegen die im Spiel frei belegbare Verwendung ihrer Gamecharaktere verwehren. Nach den Nirvana Rechtsnachfolgern wollen nun auch No Doubt nicht zulassen, dass man mit den Band-Avataren andere Stücke als die Band-eigenen spielen kann, wie man in der L.A. Times liest.

Lässt man die Bravo mal im Teenie-Pickel Dorf gibt es übrigens keine einzige Musikzeitung unter den Top 100 Print-Titeln am Kiosk. Dafür jede Menge Autos, TV programe, Frauen und Klaschtitel. Oder ist Landlust eigentlich ein Volksmusiktitel?

Und ach ja: Rammstein stehen nicht nur auf Platz 1 der deutschen Albumcharts sondern auch auf dem Index, meldet die Welt. Dabei geht es allerdings nicht um gesundheitsgefährdend schlechte Musik sondern um jugendgefährdende Sexbezüge bei Cover und in Texten. Wir sind echt schockiert.

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