The XX – Lieblinge in 3D

(Auststellungsbild aus London. In Berlin gab es keine Kerzen)

Noch bis Montagabend kann man sich in Berlin das letztjährige Konsensalbum überhaupt (nicht zuletzt der ByteFM Hörer und Redaktion), „XX“ von The XX in, äh, 3.0 Version anhören und sehen. Diese 360-Grad-Lösung der anderen Art bietet die Installation von Videoregisseur Saam Farahmand, der das komplette Album als audiovisuellen Solotrip der einzelnen Musiker aufgezeichnet hat: Jedem sein eigenes Bild und seinen eigenen Ton. Das Ergebnis läuft auf drei mit Monitor ausgestatteten und in einem Dreieck aufgestellten Stelen und gehört zwar nicht unbedingt in die ständige Sammlung der Tate Modern, macht aber als geschmackvolle Display-Kunst gute Laune.

(Nur noch als Trio unterwegs: The XX)

Zur Feier der Installation, die bereits in London zu sehen war, tauchte die Band am Freitag tatsächlich selbst auf und benahm sich erwartungsgemäß absolut unprätentiös. Man muss wohl unbeeindruckt vom eigenen Hype sein (z.B. ist „XX“ ein erfolgreicheres Debütalbum für Beggars Banquet Deutschland als seinerzeit der White-Stripes-Erstling), um sich so fügsam dem PR-Druck zu beugen wie das Londoner Trio. Nach dem Empfang für geladene Gäste spielten die Briten zwei ausverkaufte Konzerte im Berliner Astra, um anschließend beim Hipster-Bohei des Broken Heart Clubs (zur Fashionweek auf Extra Gamour gebürstet) noch ein late night DJ-Set hinzulegen. Offensichtlich haben die drei verbliebenen XXer eben jene gute Kondition, die der im November abhanden gekommen Keyboarderin und Gitarristin Baria Qureshi wohl abging. Hauptsache, das reicht auch für eine längere Strecke, denn wir wollen ja gerne noch ein paar solcher Platten wie „XX“ von der Band hören.

Die Extra-PR erfolgt übrigens im Zuge einer limitiert erhältlichen Ausgabe des Albums als Doppel-Vinyl im Klappcover mit Extra-Maxi, auf der ein bislang unveröffentlichter Remix von Matthew Dear und eine dekorativ geprägte Seite sind. Dazu gibt’s dann noch Stills aus dem Farahmand-Video und Autogramme. Diese 500er Edition kostet stolze 40 Pfund (plus Versand), die Installation im .HBC kann man kostenlos anschauen.

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