King Size Dub Special: Noiseshaper (Rezension)

Cover des Albums King Size Dub Special: Noiseshaper

King Size Dub Special: Noiseshaper (Echo Beach)

7,5

Zur Zeit scheint sich das Hamburger Dub-Label Echo Beach wieder einmal zurückzubesinnen und veröffentlicht eine Fortsetzung seiner Reihe „Serious Classics“, in der kürzlich zum Beispiel „In Spiritus Dub“ von Almamegretta aus Italien erschienen ist. Auch in der Anthologie „King Size Dub Special“ gab es bereits Begegnungen mit erlesenen Tunes von Felix Wolter aka The Dubvisionist und eine vorzügliche Veröffentlichung von Produktionen des kanadischen Produzenten Dubmatix. Nun sind Axel Hirn und Florian Fleischmann an der Reihe, die als Noiseshaper in den frühen Nullerjahren äußerst elegante Sounds in die Welt geschickt haben.

Bekannt geworden sind sie mit ihren Veröffentlichungen auf dem Label Different Drummer der britischen Electronica-Dub-Formation Rockers Hi-Fi, damals eine erste Adresse in Sachen Dub. Ebenfalls ein einflussreiches Label in dieser Richtung war und ist seit der Zeit Echo Beach, auf dem Noiseshaper die Alben „Rough Out There“ und „Real To Reel“ veröffentlichten, bis Hirn und Fleischmann 2009 ihr Projekt für beendet erklärten. Eine Tatsache, die in der Dub-Szene durch die Bank weg bedauert wurde.

Clubaffiner Dub-Eklektizismus

Mit der aktuell vorliegenden Rückschau wird deutlich, wie innovativ diese beiden Produzenten damals waren. Schubladen waren ihnen auf jeden Fall zu klein und wurden eklektisch überwunden. Gerne suchte man auch die Verbindung von Dub und Clubtauglichkeit, die am allerbesten bei dem Track „The Only Redeemer“ nachzuhören ist – einem eleganten Tanzmanifest mit dem südafrikanischen Musiker Vido Jelashe am Mikrofon. Nicht minder interessant sind „Rough Out There“ und „All A Dem A Do“, bei denen der Dancehall-Künstler Juggla zu hören ist, der ebenfalls durch seine Zusammenarbeit mit dem Overproof Soundsystem bekannt wurde. Noiseshaper haben experimentiert, ohne böse zu klingen – immer wieder stand die Eingängigkeit im Vordergrund, ohne jedoch beliebig zu werden. Crossover im besten Sinn also.

Die Rückschau ist also gelungen und zeigt, wie aktuell der Sound von Noiseshaper auch heute noch klingt. Die Standards waren zu der Zeit sehr hoch und verloren über die Jahre nicht an Qualität. Interessant sind auch die beiden Remixe von „The Only Redeemer“ am Ende der Zusammenstellung. Hier haben die Groove Corporation und Adrian Sherwood Hand angelegt.

Veröffentlichung: 31. Mai 2019
Label: Echo Beach

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