ByteFM Akademie: Sampling

Foto eines Geräts, mit dem sich Musik samplen lässt. Sampling ist das Thema der zweiten Ausgabe der ByteFM Akademie

Die ByteFM Akademie befasst sich im Juli mit dem Thema Sampling, das durch bezahlbares Equipment allgegenwärtig geworden ist

Vom 20. bis 21. Juli 2019 geht die ByteFM Akademie in die zweite Runde. Thema des Seminars: „Sampling“. Hierzu hört Ihr drei Vorträge aus drei Blickwinkeln: Es referieren die ByteFM ModeratorInnen Christa Herdering, Martin Böttcher sowie die Musiker Sascha Hohn (Block Barley) und Ludwig Mausberg. Anschließend gibt es Diskussionsrunden mit den ReferentInnen. Am Sonntagnachmittag produzieren wir mit Euch als ModeratorInnen eine ByteFM Sendung über Sampling.

Der Workshop findet am 20. und 21. Juli in Hamburg statt und ist fast kostenlos: Teilnahmegebühr für das komplette Wochenende sind 30 Euro.

Zur Anmeldung kommt Ihr unten auf dieser Seite.

Warum Sampling?

Als die Beastie Boys ihre wegweisende LP „Paul’s Boutique“ herausbrachten, war Sampling rechtlich noch ungeklärt, was die Band weidlich auskostete. Im Juli wird das Album 30 Jahre alt und die Welt ist heute eine andere als 1989: Damals gab es die Sowjetunion, aber kein Internet, es gab Kassetten, aber keine MP3s und das neue Ding waren Sampler, mit denen man sich für eine Weile an der Diskografie der Welt bedienen konnte, wie man wollte. Bis Anfang der 1990er die Anwälte kamen.

Wie fundamental das Recyceln und Verfremden von bereits veröffentlichter Musik unseren Zugang zur Musik, unser Bewusstsein für Musik-Geschichte und unsere Hörgewohnheiten prägt, ist den Wenigsten klar. Gemeinsam mit Euch möchten wir uns die Geschichte und die Folgen des Sampling ansehen: Wie wichtig ist Sampling für die Musik? Wie werden Samples in verschiedenen Jahrzehnten und Genres genutzt? Wie hat sich die rechtliche Situation verändert?

Musikalische Revolution und Urheberrechtsklagen

Foto von ByteFM Moderatorin Christa Herdering

Christa Herdering

Bevor der erste erschwingliche Hardware-Sampler auf den Markt kam, konnten MusikerInnen vorhandenes Material eigentlich nur nachspielen – als Cover oder als Zitat –, oder es als etwas Eigenes verkaufen (und dabei eine Urheberrechtsklage riskieren). Die technische Möglichkeit, mit Ausschnitten existierender Aufnahmen etwas Neues zu erschaffen, fügte der Kunst eine neue Dimension hinzu und machte eindrucksvolle Produktionen ohne viel Geld möglich. Vorhandene Klänge wiederzuverwenden, war auch vor Erfindung des Samplers möglich – wenn man das Budget der Beatles hatte. Doch der Sampler revolutionierte die Musikwelt auf allen Ebenen: Die Produktionsmittel waren auf einmal allen zugänglich. Jugendliche mit minimalem Budget konnten so eine Ästhetik schaffen, die heute allgegenwärtig ist. Musik würde ohne Sampler heute anders klingen. Eine Einführung in die Geschichte des Sampling und seinen Einfluss gibt Christa Herdering.

Samples – Endgame

Foto von ByteFM Moderator Martin Böttcher

Martin Böttcher

Die elektronische Musik und ihr weltweiter Siegeszug: ohne Samples nur schwer vorstellbar. Neue Gerätschaften erlaubten es DJs und ProduzentInnen – ähnlich wie im HipHop – schnell und unkompliziert professionell klingende Tracks zu basteln. DJ und ByteFM Moderator Martin Böttcher – nicht nur, aber hauptsächlich der elektronischen (Tanz-)Musik verfallen – wird seine Lieblingssamples vorstellen, erzählen, was er daran gut und schlecht findet, ob das nun Diebstahl oder genialer künstlerischer Move ist. Er wird ordentlich tratschen und vielleicht sogar einen Blick in die Zukunft werfen. Kraftwerk, Happy Hardcore, Trance, Techno, Drum ’n‘ Bass, Dubstep – all das wird eine Rolle spielen. Aber selbst, wer nichts mit diesen Begriffen anfangen kann, kann eine interessante Stunde erwarten.

Die Kunst des Samplens

Foto der Musiker Sascha Hohn und Ludwig Mausberg

Sascha Hohn und Ludwig Mausberg

Wer zu welcher Zeit was gesamplet hat und welche Folgen das auf welchen Ebenen hatte, werden wir also von Christa Herdering und Martin Böttcher lernen; aber wie entsteht eigentlich ein Sample und wie wird es verarbeitet? Soviel vorweg: Das ist kein Hexenwerk. Nach der Präsentation von Sascha Hohn und Ludwig Mausberg ist der Sampler kein unbekanntes Wesen mehr: In ihrem Beitrag „The Art Of Sampling – Making sample-based HipHop“ demonstrieren uns die Musiker live, wie ein Sampler funktioniert. Old School mit einem analogen Sampler, aber auch am Computer. Außerdem erklären sie Techniken und Anwendungen von Sampling – auch über die Musik hinaus. Und was macht man mit einem Sample, wenn man es einmal hat? Auch darauf haben die Referenten Antworten und zeigen, welche ästhetische Strategien sich in der Praxis etabliert haben.

ByteFM Akademie – die Sendung

Als Abschluss des Wochenendes produzieren wir gemeinsam mit Euch eine Sendung über Sampling. Im Gespräch mit Ruben Jonas Schnell könnt Ihr Eure liebsten „Sample-Songs“ vorstellen. Vorher geben wir Euch ein paar Tipps, wie man eine kurze Moderation erstellt.

Mit dieser zweiten ByteFM Akademie wollen wir noch einmal mit Eurer Hilfe Erfahrungen sammeln, bevor die ByteFM Akademie sich an eine größere Öffentlichkeit richtet. Wie in Runde 1 könnt Ihr noch einmal für einen Unkostenbeitrag von 30 Euro teilnehmen. Künftig wird die ByteFM Akademie 180 Euro für Fördermitglieder und 200 Euro für alle anderen kosten.

Die Workshop-Tage starten am Morgen gegen 10 Uhr. Der Samstag endet gegen 18 Uhr, am Sonntag lassen wir um 17 Uhr das Wochenende ausklingen.

Die Plätze sind begrenzt – meldet Euch schnell an. Sollte es mehr Anmeldungen als Plätze geben, gehen Mitglieder des Fördervereins „Freunde von ByteFM“ vor.

Wir freuen uns auf Euch!

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