European Talent Exchange Programme: Europas Festivals sollen bunter werden

Mavi Phoenix, eine der vom ETEP geförderten KünstlerInnen

Die österreichische Trap-Musikerin Mavi Phoenix ist eine der vom ETEP geförderten KünstlerInnen (Foto: Louis Browne)

Bei einem kulturell so vielfältigen Kontinent überrascht es doch immer wieder, wie viele der europäischen Festival-Line-ups immer noch von US-amerikanischen KünstlerInnen dominiert werden. Warum spielen keine griechischen Acts auf dem Hurricane? Wäre es nicht schön, beim Rock am Ring auch baltische Bands und kroatische KünstlerInnen erleben zu können?

Dass das nicht so sein muss, zeigen Festivals wie das Eurosonic Norderslaag in Groningen. Das Showcase-Event demonstriert seit vielen Jahren die musikalische Bandbreite des europäischen Kontinents: Rumänischer Synth-Pop, Seite an Seite mit isländischem Barock-Pop. Italienischer Folk auf der einen Bühne, New Wave aus der Schweiz auf der nächsten. Um diese Diversität zur Norm zu machen, gründete das Team des Eurosonic Norderslaags 2003 das European Talent Exchange Programme, mit dem europäische KünstlerInnen an europäische Festivals vermittelt werden. Die Mission: Europas Festivals sollen bunter werden.

Norwegischer DIY-Pop und Wiener Trap

Seitdem hat die Initiative einigen KünstlerInnen erfolgreich den Weg geebnet: Heute global bekannte Acts wie Idles oder Dua Lipa verdankten ihre ersten internationalen Konzerte dem ETEP. Innerhalb der letzten 16 Jahre hat die Initiative bereits 1531 Acts in 37 verschiedene Länder vermittelt – und über 4.000 Konzerte organisiert.

Aus dem deutschsprachigen Raum wurden dieses Jahr Fenster-Mitglied John Moods, das Riot-Pop-Duo Gurr und die österreichische Trap-Künstlerin Mavi Phoenix gefördert. Letztere spielte dank des ETEP auf dem ukrainischen Atlas Weekend Festival, während Gurr auf dem Truck Festival in Oxfordshire auftraten. Weitere Acts, die 2019 vom ETEP gefördert wurden: die irischen Post-Punk-Poeten Fontaines D.C., die Londoner Noise-Rock-Dampfwalze Black Midi, die norwegische DIY-Pop-Songwriterin Girl In Red, die dänische Soul-Künstlerin Iris Gold und die belgische Rapperin Blu Samu. 2019 erschloss die Initiative außerdem neues Terrain: mit dem Stereoleto und dem Clockenflap gehören nun auch ein russisches und ein chinesisches Festival zu den Partnern. Nun schickt sich das ETEP an, die Festival-Landschaft auch über den europäischen Tellerrand hinaus bunter zu machen.

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