Im Schlamm der Selbstisolation: Musik zur Zeit von Squid aus Brighton

Die englische Band Squid, die auf ihrer Single „Sludge“ den Schlamm der Selbstisolation beschreibt.

Squid (Pressebild von Machine Operated)

Ein Tintenfisch im Schlamm der Selbstisolation: Squid hätten den Zeitpunkt für eine Single über Selbstisolation kaum besser wählen können. Das nach einem vielarmigen Meeresbewohner benannte Quintett aus dem britischen Seebad Brighton schildert auf seiner neuen Single „Sludge“, wie es sich anfühlt, sich sozial abzuschotten. Über seinen eigenen Beat, der so stoisch ist wie der ewig gleiche Alltagstrott, speit Leadsänger und Schlagzeuger Ollie Judge mit gerechtem Zorn seine Situationsbeschreibung. Ein Auge auf den Fernseher gerichtet, liegt er auf dem Bett. Während das andere checkt, was die Filterblase so in den sozialen Medien treibt.

Das Verhältnis von Informationstechnologie und Alltag ist auch ein Thema, das die britische Band Wire, deren Sänger Colin Newman seine Texte live vom Tablet abliest, umtreibt. Kürzlich besonders deutlich auf ihrem Album „Mind Hive“. Vielleicht hat das auf Squid abgefärbt; definitiv haben sie aber als Wire-Support beim Soundcheck die Musik geschrieben, aus der „Sludge“ werden sollte, das jetzt als Single beim Label Warp erscheint. Und wenn dieses Cutting-Edge-Elektroniklabel eine Gitarrenband unter Vertrag nimmt, muss diese schon ziemlich besonders sein. Und das sind Squid: laut, groovend, zornig und einfühlsam. Unser Track des Tages zeigt als musikalisches Statement zur Zeit, dass der Schlamm der Selbstisolation ein Abfallprodukt der Passivität ist. Und ein musikalisch so mitreißendes Statement teilen wir doch gerne mit unserer Filterblase. Denn wenn wir uns schon räumlich für eine Weile von unseren Mitmenschen distanzieren müssen, dann brauchen wir aufregende Gesprächsthemen wie diese coole neue Band.

Die Single „Sludge“ von Squid ist auf dem Label Warp erschienen und heute unser Track des Tages. Hört und seht sie Euch hier an:

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