Man kann TG Mauss zugutehalten, dass er nicht mehr aus seiner Musik macht, sie so angenehm klein belässt, so unprätentiös. Man kann es ihm aber auch vorwerfen. Wie würde das Ganze mit einem ordentlich dicken Beat klingen, mit richtig Wumms, mit ein wenig Pomp und Bombast?
Der rauschbärtige Mann hätte sich keinen besseren Zeitpunkt für seine Wiederentdeckung aussuchen können. Nie waren die reinen Klavier-Klänge allgegenwärtiger als in den vergangenen zwei, drei Jahren. Der Komponist und Pianist Lubomyr Melnyk darf nun endlich und gerne ein größeres Publikum...
Groupers Musik passiert einfach, folgt keiner Dramatik, hat keine Refrains und hält sich auch sonst nicht an Regeln. Sie ist da, aber gleichzeitig auch nicht. So schafft Liz Harris eine Mischung aus Folk und Ambient, die wunderschön, herzzerreißend und sphärisch ist.
Bei Autechre ist unklar, welche Rolle ihre Platten genau spielen. Früher mag das anders gewesen, aber heute sind sie im Grunde genommen gerade so bedeutend wie Wegmarken: Sie bilden eine Position ab und zeigen, wo’s lang geht. Mit "Exai" bietet sich nun wieder die Möglichkeit, Autechre zu verorten.
Kann man das nicht so stehen lassen? Muss man denn wirklich aus jedem aufgenommenen Ton eine Platte machen? Muss jedes Erlebnis irgendwie festgehalten werden? Diese Fragen stellt sich unser Autor Klaus von Frieling.
Und die Welt hielt für einen Moment den Atem an, denn My Bloody Valentine haben ein neues Album veröffentlicht. Eigentlich hat niemand wirklich noch damit gerechnet, irgendwann einen neuen Ton des Quartetts zu hören.
DJ Marcelle aus Amsterdam pflegt die für Radiolegende John Peel typische Herangehensweise an Musik im besten Sinne weiter. Auf ihrem neuen Album sind Clicks & Cuts, Buckelwal-Gesänge, Dubstep, Glocken der DDR, Roots u. v. m. zu hören.
Pünktlich zum Tourbeginn in Boston lag „Allelujah! Don't Bend! Ascend!“ auf dem Merchandise-Tisch von Godspeed You! Black Emperor. Ohne Ankündigung, ohne vorherige Gerüchte. Klaus von Frieling hat sich das Album angehört.