Die Band Exploded View ist um die faszinierende, kühle Sängerin Anika herum entstanden. Zwischen Post-Punk und Minimal Wave erzeugt ihr Debüt einen gespenstischen Sog hinab in betörende Tiefen.
Als Kassettenaustausch begann in den 80ern die Freundschaft von Nonkeen. Heute haben sie zwischen Drone-Flächen, modernen Jazz-Interpretationen, beherzten Post-Rock-Auswüchsen und elektronischen Plucker-Experimenten ihre Comfort Zone gefunden.
Mit „IV“ stellen die Kanadier BadBadNotGood Disco-Funk nah an Jazz. Das tun sie überaus versiert, aber Gefühl siegt hier über Gefrickel. BadBadNotGood haben wieder eine dichte, äußerst komplexe Platte eingespielt.
Der Sound von Deerhoof ist immer ein Pastiche aus wechselfreudigen, verzerrten, wuchtigen Stimmungen und Rhythmen. Mit „The Magic“ ackert sich die Band durch Verweise auf 70er-Punk, Doo Wop und Hair Metal, und versprüht dabei viel gut klingende Albernheit und Spaß.
Der US-amerikanische Produzent und DJ führte in den 90ern Instrumental-HipHop und Downbeat-Musik zu Glanz. Mit seiner fünften Platte „The Mountain Will Fall“ nimmt DJ Shadow nun weitreichend Abschied von seiner charakteristischen, auf Samples beruhenden Arbeitsweise.
Das Debütalbum von Oum Shatt weiß zu betören und hält einen zwischen Rock ’n’ Roll und phrygischer Tonleiter unendlich lang in der Schwebe. Hypnotischer Gesang, cool gesprenkelter Bass und verschlungene Melodien rufen ein Entzücken hervor, dessen Herkunft unergründlich erscheint.
Stabil Elite haben sich für ihre neue Platte „Spumante“ Tropicalia und Yacht-Pop angeeignet. Mit samtigen Saxofon-Soli, zurückhaltenden Shakern, entspannt-funkigem Bass und breiten Synthie-Flächen rufen sie nostalgisch-futuristische Sehnsüchte hervor.
Die Gründe der Beschwerde werden mit den Jahren nicht weniger. Auf „Form Und Zweck“ machen das Human Abfall mit ihrem harten Post-Punk in aller Dringlichkeit deutlich. Montage in Dresden, die Bequemlichkeit der Privilegierten, Terror im Alltag werden im Stakkato besprochen.
Auf „Hold/Still“ zelebrieren Suuns das Ungewisse. Gitarre, Bass und Drums werden durch Effekte gejagt, verfremdet, mit Glitches durchsetzt. Klassische Songstrukturen machen Platz für repetitive, technoide Arrangements.