Fuzz und Filterbubble: „Oh No“ von Wet Leg

Bild von Wet Leg, die ein neues Musikvideo zu Ihrer Single „Oh No“ veröffentlicht hat.

Zeigen sich im Musikvideo zu „Oh No“ einmal mehr von ihrer albernen Seite: Wet Leg (Foto: Hollie Fernando)

Wie schnell es doch immer wieder passiert: Man will schnell etwas in Erfahrung bringen, sei es der Aktienkurs, die Ergebnisse eines Bundesliga-Spiels oder ein beliebiges Detail über das politische System Neuseelands. Dann zückt man das Telefon, um die favorisierte Suchmaschine anzuwerfen, biegt einmal falsch ab und unternimmt eine lange Reise durch die Welt der sozialen Medien. Kommentare lesen, Likes verteilen, sich influencen lassen.

Die britische Band Wet Leg kennt das natürlich auch – und hat einen Song darüber geschrieben. „Oh No“ heißt er und gibt damit gleich einen Hinweis auf die mit dem versehentlichen Abtauchen ins Mobiltelefon verbundenen Gefühlsregungen. Der Song selbst: ein beschwingt rollendes Fuzz-Monster mit einer Prise Humor. Letzteres gilt auch für das Musikvideo, in dem Wet-Leg-Sängerin und -Gitarristin Rhian Teasdale in einer Art, nun ja, Wischmopp-Anzug eine Performance hinlegt. Dazu gibt es im Ultraschnell-Durchlauf Social-Media-Kommentare über die Band zu sehen. Wer jemals einen davon verfasst hat, kann also sein oder ihr Glück versuchen, und schauen, ob er oder sie das Video anhalten und ihn wiederfinden kann. Zack, wieder abgetaucht.

Erfolg und Katharsis

Das Video ist sicher auch als ein Abarbeiten am eigenen Erfolg zu sehen. Die Kommentare unter den Musikvideos von Wet Leg schwanken dabei naturgemäß zwischen Lob und Kritik. Und sie sind Teil der medialen Aufmerksamkeit, die ihnen seit der Veröffentlichung ihrer Debütsingle „Chaise Longue“ im vergangenen Jahr widerfahren ist. „Für dieses Video haben wir wie besessen unsere Lieblingsstellen aus den Kommentaren in unseren sozialen Netzwerken ausgewählt, das Gute, das Schlechte, das Hässliche, und haben sie zu etwas Neuem verarbeitet – das war tatsächlich ziemlich kathartisch“, so Teasdale.

„Oh No“ ist die neueste Auskopplung aus dem selbstbetitelten Debütalbum von Wet Leg, das am 8. April 2022 bei Domino Records erscheint. Hier könnt Ihr Euch das Video anschauen:

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