Presseschau 09.02.: Hail Haley!

Seit einem Jahr wird gestritten. Nachdem im Februar 2010 das Verfassungsgericht eine Neuregelung von Hartz IV verlangte, ist immer noch keine Einigung in Sicht. Fünf oder doch elf Euro Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes? Die Zeit findet, es wird zwischen Koalition und Opposition nur ob des Streitens Willen gestritten, nicht, um sich um das Eigentliche zu kümmern, nämlich eine Besserung des Zustandes der Betroffenen (Für Guido-Freunde: Was kam doch gleich nach spätrömischer Dekadenz?).

Where Rhythm and Blues meets Western Music… Einst hatte Bill Haley das Potential eines regelrechten Unruhestifters und Krawallmachers: Als „Erfinder des Rock’n’Roll“ erinnert die SZ an den heute vor 30 Jahren verstorbenen Musiker, der auch in Deutschland mit seinem neuen Sound für viel Aufregung sorgte. In besonderer Manier zelebrierte man so auch den Auftritt von Haleys Band in Berlin 1957 mit zünftiger Saalschlacht, die nur von der Polizei unter Wasserwerfereinsatz aufgelöst werden konnte. Mit „Rock Around The Clock“ spielte Haley sich in die Ohren und Herzen der damaligen Teenager, der Song hielt sich mehrere Wochen auf Platz 1. Als Elvis Presley allerdings später die Rock’n’Roll-Bühne betrat, hatte Haley bald das Nachsehen. Mitte der 1970er zog er sich schließlich ganz aus dem Musikbusiness zurück. Im ByteFM Magazin ab 15 Uhr habt Ihr heute Gelegenheit, Bill Haley & his Comets zu lauschen.

Suchte (und fand!) man damals noch Krawall und Emotionseruption in Rockmusik, beschreibt Tim Caspar Boehme in der taz das aktuelle Nummer-1-Album der Beatsteaks als solide, bodenständig und fast langweilig. Dass diese drei Adjektive in Deutschland Charterfolg garantieren, erscheint dem Autor als Zeichen, dass sich eine „Rückbesinnung auf alte Werte in unsicheren Zeiten“ in der Gesellschaft auch musikalisch niederschlägt. Die Konzerte der Berliner Band sind meist Monate vorher ausverkauft. Solide!

Nachdem man uns neulich Ägyptens Noch-Staatschef Hosni Mubarak vorbeischicken wollte, liebäugelt nun ein ganz Anderer mit Residenz in Deutschland: Ein augenscheinlich unter narzistischer Störung leidender David Hasselhoff ist auf der Landkarte über den Namen eines kleinen hessischen Ortes, besser noch, Ritterguts, gestolpert und zog in Erwägung, dort ein Stück Land zu erwerben. Der Name des Ortes: Hasselhof, selbstredend. Im Zuge seiner am Freitag beginnenden Tournee betonte der „Musiker“, er wolle dem Städtchen einen Besuch abstatten, meldet die Süddeutsche Zeitung.

Kurz und schmerzlos zum Schluss: Allen, die sich noch der Hoffnung auf Reunion hingaben sei an dieser Stelle kommunizert, dass Guns N‘ Roses sich nicht wieder vereinen wollen, berichtet MTV. Via Twitter bekräftigte Axl Rose dezeit keinerlei Lust zu verspüren, sich mit seinen Ex-Bandkollegen zusammenzufinden. Vielleicht kann ja David Hasselhof vermitteln, mit „Looking For Freedom“ hat er schließlich auch beim Mauerfall geholfen!

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