21.12.: HipHop ist tot. Sagen alle.

Noch nie war so wenig Bass im britischen Dubstep zu hören. Christian Werthschulte skizziert in der taz die Aufsplitterung eines Genres. Tiefes Gewummer weicht hochfrequenten Synthesizer und es darf wieder gesungen werden: zum Beispiel im „Swine Flu Skank“.

Uh-Young Kim hingegen beschäftigt sich im selben Blatt mit einem anderen, heiß diskutierten Musikstil, dem HipHop. Der ist tot, konstatierten zuletzt zwei Autoritäten des Musikjournalismus, Sasha Frere-Jones und Simon Reynolds. Uh-Yong Kim pflichtet ihnen bei und fragt: „Was wollen Rapper auch noch werden, wenn ihnen die Finanzkrise die letzte Legitimationsgrundlage geraubt hat? Wenn ein Afroamerikaner Präsident geworden ist?“

taz die Dritte: „So zerebral wie körperlich“ findet Tim Caspar Boehme das seiner Meinung „schönste House-Album“ des Jahres, „Playtime“ von Reagenz. Insgesamt kann Boehme in den House- und Techno-Veröffentlichungen aus 2009 keine wesentlichen neuen Entwicklungen ausmachen, dafür zeigten die DJs und Produzenten aber jede Menge Bewusstsein für die eigene musikalische Tradition.

Sogar die NZZ berichtet mittlerweile über die Anti-Gentrifizierungsbewegungen in Hamburg. Jetzt hat das Due Nutti Soundsystem um Jacques Palminger „ein beliebtes Protestlied neu interpretiert“. Den „Frappant-Haus-Song“ im „Kill Billy Dubstep Remix“ gibt es hier zum freien Download. Das Frappant ist ein ehemaliges Karstadt-Gebäude in Altonas Fußgängerzone, das zwischenzeitlich künstlerisch genutzt wurde und nun möglicherweise einem ikea-Neubau weichen muss.

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Diskussionen

0 Comments
  1. posted by
    simon
    Dez 21, 2009 Reply

    ich glaube, bei reagenz handelt es sich weniger um die pop-funk-band aus köln-ehrenfeld, sondern viel mehr um das projekt der herren moufang und sharp: http://www.discogs.com/artist/Reagenz

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