24.01.: … und raus bist Du

„In New St. Louis gibt es keine Arbeitslosen. Nach der Schule oder spätestens bis zum 21. Geburtstag muss man dort seinen Eignungstest für die berufliche Qualifikation absolviert haben. Wer das verschlampt oder ignoriert, fliegt raus und muss die Stadt verlassen.“
Klingt wie eine Szenerie aus einem Science-Fiction-Roman? Ist es auch. Genauer gesagt, es ist eine Szene aus „Metatropolis“, einem Sammelband von Science-Fiction Kurzgeschichten, die der Schriftsteller John Scalzi nun herausgegeben hat und über die heute beim Spiegel zu lesen ist. Erzählungen über die Zukunft der „Megacities“ sind zwar nichts neues, für den Spiegel-Autor haben sie aber eine neue Aktualität erreicht: „Die rasanten technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre von Smartphones zu sozialen Netzwerken, von virtueller Realität bis zum Ebook lassen viele typische Science-fiction-Themen plötzlich sehr gegenwärtig erscheinen.“

„Du kommst hier nicht rein“ – so titelt die Sueddeutsche zu „Quora“, dem neuen Internet-Social Media/Wissensportal. „Quora ist ein Hybrid, es vereint Eigenschaften von Wikipedia, Facebook und Google. Es möchte ein soziales Netzwerk sein, in dem es nicht um die eigene Eitelkeit, sondern um Wissen geht. Es möchte eine Enzyklopädie sein, die die eigenen Interessen abbildet, und nicht die anderer Menschen.“ So weit, so gut. Mitmachen darf aber nicht jeder: Der Zugang zu Quora ist begrenzt. Laut der Sueddeutschen ein grundlegender Verstoß gegen das Prinzip Internet, denn „Exklusivität (sei) im Netz immer eine Vortäuschung falscher Tatsachen.“

Welches Potential soziale Netzwerke wie Facebook besitzen, hat das jüngste Beispiel aus Tunesien gezeigt. „Die jungen Tunesier sehen im Internet nicht ein kapitalistisches Ungeheuer auf ihre kulturelle Identität einstürzen, sondern haben darin ein Instrument gefunden, der Welt mitzuteilen, von was für einem Tyrannen sie beherrscht wurden“ schreibt der Berliner Kulturarbeiter und Radiomoderator Noureddine Ben Redjeb in der Frankfurter Rundschau. Dabei spielte auch die Musik eine nicht unwesentliche Rolle.

Über eine nicht unwesentliche Rolle diskutiert man übrigens momentan in Hollywood: Das Leben des Julian Assange soll verfilmt werden, nur leider weiß man noch nicht von wem. Einen Produzenten gebe es auch noch nicht, ebenso fehle ein Regisseur. Auf eine Buchvorlage möchte man sich aber berufen: „The most dangerous man in the world“ heißt die Biografie, die der australische Journalist Andrew Fowler über Assange geschrieben hat. Der Titel hätte auch aus Hollywood stammen können.

Kurz dazwischen mogelt sich Kanye West: Er kündigt schon mal sein neues Album für den Sommer an. „I’LL BE BACK IN SUMMER!!!!“ soll er getwittert haben. War er denn je weg, fragt man sich nicht nur beim Guardian.

Machen wir aus der virtuellen Welt einen Ausflug in die ganz „reale“ Stadt, genauer gesagt nach Detroit. „In Detroit, everyone listens to everything!“ erzählt Dirtbombs-Sänger Mick Collins im Guardian und erklärt somit die Idee der Garage-Band, lauter Detroit-Techno Stücke zu covern. „It was kind of a shock when I first got to the other side of the Atlantic and found that rock people only listened to rock music. That’s fucking weird!“ Mick Collins, Du hast ja so recht.

Neue musikalische Wege geht auch The Horrors-Sänger Faris Badwan. Mit der kanadischen Opernsängerin und Organistin Rachel Zeffira hat er das Duo Cat’s Eyes gegründet. Angeblich sind die beiden schon im Vatikan aufgetreten. Mehr weiß Pitchfork.

Ebenso ungern auf ein Genre festlegen lassen dürfte sich James Blake, auch wenn er als Dubstep-Produzent begann. Obwohl, wenn er sich heute an seine ersten Arbeiten erinnert, klingt es für ihn nicht unbedingt so: „I was trying to sound like some of the people I was listening to, like Mala and Coki. Now I listen to it back, it didn’t sound like them.“ Im Interview mit dem Guardian erzählt James u.a. über seine musikalischen Vorbilder, zu denen auch Bonnie „Prince“ Billy gehört, und über sein Debütalbum: „When I made it I was thinking: ‚Is that sound in the right place in the audio field? Those improvisational blips I left in, are they right? Is that space between the two lyrics in Lindesfarne too long?‘ I was never thinking; ‚This is going to sound really good on the radio'“.
Das wissen wir Mister Blake, darum spielen wir Sie auch so gerne hier bei ByteFM!

Das könnte Dich auch interessieren:



Diskussionen

0 Comments
  1. posted by
    24.01.: … und raus bist Du : ByteFM Magazin | My Wikileaks
    Jan 26, 2011 Reply

    […] den Originalbeitrag weiterlesen: 15 – 24.01.: … und raus bist Du : ByteFM Magazin   Ende Zitat/ Auszug Dieser Beitrag wurde unter Leaks abgelegt und mit buchvorlage, […]

  2. posted by
    Audiogeräte und Fernseher » Blog Archive » Der Schlaf Secret Audio
    Jan 27, 2011 Reply

    […] 24.01.: … und raus bist Du : ByteFM Magazin […]

Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.