Machte den Blues in Großbritannien zu einer festen Größe: John Mayall (Foto: Jack de Nijs für Anefo, CC0, via Wikimedia Commons)
Der britische Blues-Pionier John Mayall ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er starb am vergangenen Dienstag in Kalifornien im Kreise seiner Familie, wie es in einem Statement in den sozialen Netzwerken heißt. Mayall hatte bereits seit einiger Zeit gesundheitlichen Probleme.
John Mayall wurde am 29. November 1933 im britischen Macclesfield bei Manchester geboren. Er lernte schon im Teenager-Alter das Spiel auf Gitarre, Banjo und Ukulele von seinem Vater, der Jazz-Musiker war. Er war begeistert von den damals über den Atlantik schwappenden E-Gitarren-Sounds und fand seine musikalische Heimat im Blues. 1962 gründete er die Bluesformation Powerhouse Four, die sich später in Blues Syndicate umbenannte und sich ab 1963 als Bluesbreakers in London einen Namen machte. John Mayall’s Bluesbreakers spielten eine wichtige Rolle für die Popularisierung des Musikstils auf der Insel und bildeten mit ständigen Line-up-Wechseln eine wichtige musikalische Station für Eric Clapton, Peter Green, Mick Taylor, Jack Bruce und viele andere.
Pate des britischen Blues
Mayall, der ab Ende der 60er-Jahre in Kalifornien lebte, öffnete den Blues auf den Alben „A Hard Road“ (1967), „Blues From Laurel Canyon“ (1968) und „The Turning Point“ (1969) für klangliche Einflüsse von außen. Seine Veröffentlichungen in den 70er-Jahren zeigten seine Freude am Experiment und dehnten das musikalische Spektrum in verschiedene Richtungen aus. Insgesamt veröffentlichte Mayall 28 Alben, darunter zuletzt das 2022 erschienene „The Sun Is Shining Down“. Seit 2021 hatte er seine Touraktivitäten eingestellt.
Mayall war zweimal für einen Grammy nominiert und hat eine Platz in der Rock and Roll Hall of Fame. Im Jahr 2005 wurde ihm der Order of the British Empire verliehen, ein Ritterorden als Auszeichnung für seine künstlerischen Leistungen. „Wir, die Mayall-Familie, können seinen Fans und seiner langen Liste an Bandmitgliedern nicht genug für die Unterstützung und Liebe danken, die wir in den letzten sechs Jahrzehnten aus zweiter Hand erfahren durften“, heißt es im Statement der Familie. „John Mayall hat uns 90 Jahre lang unermüdlichen Einsatz für Bildung, Inspiration und Unterhaltung geschenkt.“