Juliette Gréco (Foto: Nationaal Archief)
Die französische Musikerin und Schauspielerin Juliette Gréco ist tot. Die Chanson-Sängerin starb am 23. September im Alter von 93 Jahren im südfranzösischen Ramatuelle im Kreis ihrer Familie.
Gréco wurde am 7. Februar 1927 im französischen Montpellier geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Paris. Dort wurde sie allmählich Teil der Bohème. Berühmt wurde sie in der Nachkriegszeit, in der sie 1951 ihre erste Single „Je Suis Comme Je Suis“ veröffentlichte, gefolgt von ihrem Debüt „Juliette Gréco – Chante Ses Derniers Succès“. Dem folgten in den 1950er- und 1960er-Jahren Jahren weitere Erfolge mit Chansons wie „L’Accordéon“, „La Javanaise“ und „Déshabillez-Moi“. Außerdem trat in vielen Filmen jener Zeit auf. So war sie etwa in „Zwischen Madrid und Paris“ (1957) zu sehen, einer Verfilmung von Ernest Hemingways Roman „Fiesta“.
Stilikone der Existenzialisten
Die Sängerin pflegte gute Kontakte zu vielen Musiker*innen, Literat*innen und Intellektuellen dieser Zeit. Mit ihrem Auftreten und freizügigen Lebensstil galt sie bald als eine Art Muse der französischen Existenzialisten, die auch Urheber von vielen ihrer Texte waren. Sie war nicht nur mit dem Jazz-Trompeter Miles Davis liiert, sondern unterhielt persönliche Beziehungen zu Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus und anderen. Sartre war es auch gewesen, der der Gréco in jungen Jahren das Singen überhaupt erst nahelegte.
Die Chanson-Sängerin mit der markanten, tiefen Stimme war im Laufe ihres Lebens mehrfach verheiratet. Zunächst mit den französischen Schauspielern Philippe Lemaire und Michel Piccoli, später dann mit dem Pianisten Gérard Jouannest, mit dem sie bis zu dessen Tod ein Paar blieb. Ihrem eigenen Bekunden nach unterhielt sie auch immer wieder amouröse Beziehungen zu Frauen.
Ihrer sieben Dekaden umspannende Karriere wollte die Musikerin ganz bewusst selbst ein Ende setzen. Im Jahr 2015 begab sie sich auf eine Abschiedstournee. Diese musste sie aufgrund gesundheitlicher Probleme später abbrechen. Ihr letztes Album, „Gréco Chante Brel“, erschien 2014.
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