David Crosby ist tot

Foto von David Crosby, der im Alter von 81 Jahren gestorben ist.

Er war eine der wichtigsten Stimmen der Gegenkultur der 60er-Jahre: David Crosby (Foto: Eddi Laumanns, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons)

Der US-amerikanische Singer-Songwriter David Crosby ist tot. Der Musiker wurde in den 60er-Jahren als Teil von The Byrds sowie Crosby, Stills & Nash bekannt und zählt zu den wichtigsten Stimmen des Folk-Rock. Er wurde 81 Jahre alt.

Der 1941 in Los Angeles geborene David Van Cortlandt Crosby begann in den frühen 1960er-Jahren mit Terry Callier als Folk-Duo zu musizieren. Gemeinsam mit Roger McGuinn und Gene Clark gründete Crosby dann 1964 die Gruppe The Byrds, die in ihrer Musik Folk mit Beat- und Rock-Elementen verband. Ihre Cover-Version von Bob Dylans „Mr. Tambourine Man“ zählt als eine Art Urknall des Folk-Rock und landete in den USA und Großbritannien an der Spitze der Charts. Die Formation öffnete in der Folge ihren Sound und nahm im weiteren Verlauf auch Einflüsse von Ravi Shankar und John Coltrane mit auf.

Crosby hatte dabei aber einen zunehmend schweren Stand in der Band, da er in Statements auf der Bühne und in seinen Liedtexten brisante Themen wie Sex, Drogen und Politik anging. The Byrds warfen den streitbaren Musiker 1967 schließlich raus. Er gehörte lange zu den wichtigsten Protagonisten der Rock-Musik-Szene an der US-Westküste, dabei scheute er sich aber keineswegs davor, sich mit anderen anzulegen. Dass er sich damit mitunter auch isolierte, nahm er gern in Kauf. Er kam aber nicht nur mit anderen Musiker*innen in Konflikt, sondern auch mit dem Gesetz. Mitte der 80er-Jahre saß er sogar für einige Zeit wegen Verstößen gegen Drogen- und Waffengesetze im Gefängnis.

Erfolge mit Crosby, Stills & Nash

Mit Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies) gründete er nach Verlassen von The Byrds die Supergroup Crosby, Stills & Nash, die 1969 ihr Debütalbum veröffentlichte. Auf dem selbstbetitelten Longplayer sind einige Stücke aus Crosbys Feder enthalten, wie „Guinnevere“, „Wooden Ships“ und „Suite: Judy Blue Eyes“. Neil Young stieß nach Erscheinen des Albums dazu und komplettierte die Band zu Crosby, Stills, Nash & Young, die unter anderem beim Woodstock-Festival auftrat. Doch auch in dieser Formation gab es Differenzen, die auch mit Crosbys zeitweise eskalierendem Drogenkonsum zusammenhingen.

Mit „If I Could Only Remember My Name“ veröffentlichte Crosby 1971 sein erstes Solo-Album, Es folgten gemeinsame Alben mit Graham Nash, eine kurze Reunion mit The Byrds für die Platte „Byrds“ (1973) und einige weitere Platten mit Crosby, Stills & Nash, davon einige mit, einige ohne Neil Young. Mit Jeff Pevar und James Raymond schloss er sich Mitte der 90er-Jahre zu Crosby, Pevar & Raymond zusammen, die zwei Studioalben und zwei Livealben veröffentlichte. Das achte und letzte Solo-Album „For Free“ erschien 2021. Sowohl mit The Byrds als auch mit Crosby, Stills & Nash wurde Crosby in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Gesundheitliche Probleme

Der Tod des Musikers ist angesichts seiner gesundheitlichen Probleme wenig überraschend. Diese reichen weit in seine Biografie zurück und haben auch mit seinem Drogenkonsum zu tun. Schon in den 70er-Jahren wurde er am Herzen operiert. Aufgrund einer Hepatitis-C-Infektion bekam er 1994 sogar eine Lebertransplantation, die ihm Phil Collins damals finanzierte. Außerdem litt Crosby an Diabetes.
„Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben“, heißt es im Statement seiner Familie.

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