Die widerlichen Seiten des Internets: „Deepfake“ von Deep Tan

Pressebild der Band Deep Tan, deren Song „Deepfake“ heute unser Track des Tages ist.

Deep Tan (Foto: Mélia Beaudoin)

Den widerlichen Seiten des Internets widmet sich die hörbar von Post-Punk inspirierte britische Band Deep Tan in unserem Track des Tages. In seiner Single „Deepfake“ behandelt das Londoner Trio das titelgebende Netz-Phänomen. Dabei handelt es sich um oft täuschend echte Fälschungen meist visueller Natur. Einerseits sind leicht zu bedienende Apps und künstliche Intelligenz große technologische Errungenschaften. Aber ob sie nun ein Fluch oder ein Segen sind, hängt natürlich davon ab, in wessen Händen sie liegen.

Es ist heute keine Kunst mehr, Politiker*innen in realistischen Videos etwas behaupten zu lassen, was sie in Wirklichkeit nie gesagt haben. Doch überwiegend finden sich Videofälschungen wohl in pornografischen oder Mobbing-Zusammenhängen. Nach Informationen der Band sind 96 Prozent dieser Fakes sexuelle Darstellungen prominenter Frauen. Gerade auf die fehlende Einwilligung, die entwürdigende Darstellung von Frauen und ihre verheerenden Folgen möchte die Band aufmerksam machen. Das Lied handelt auch von der Verletzung der Privatsphäre, die über die Verletzung des Rechts am eigenen Bild hinausgeht. So heißt es in den Lyrics: „Mein Körper gehört nicht mehr mir.“

Unser Track des Tages ist ein klares Statement gegen frauenverachtende Praktiken. Es entbehrt somit nicht einer gewissen Ironie, dass der Deep-Tan-Clip gerade dafür von der größten Video-Streaming-Plattform gesperrt worden ist. In einer zensierten, garantiert jugendfreien neuen Version wird jetzt nichts verpixelt oder geschwärzt. Stattdessen liegen über den Bildern Screenshots von den Nachrichten der Portals, nachdem es das Video gesperrt hatte. Auf einer anderen Plattform ist das ursprüngliche Video noch zu sehen.

Die Single „Deepfake“ ist auf dem Label Practise Music erschienen und heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

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