Denzel Curry (Foto: Julian Cousins)
Wie jung der in den Vereinigten Staaten die HipHop-Charts dominierende Emo-Rap ist, merkt man daran, wie jung seine Pioniere sind. Denzel Curry ist erst 24 Jahre alt und gilt dennoch als „Elder Statesman“: Sein 2013er Album „Nostalgic 64“ gilt als Blaupause für das Genre, das Acts wie XXXTentacion oder Lil Uzi Vert zu Stars machte. Was Curry von seinen Mitstreitern abhebt: künstlerische Ambition. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er sein drittes Album „Ta13oo“ (ausgesprochen „Taboo“), streng genommen eine Triple-EP, die in drei Teilen ein komplexes emotionales Spektrum abbildete, von „Light“ über „Grey“ bis „Dark“.
Nun hat der Rapper aus Florida den Nachfolger „Zuu“ angekündigt und eine neue Single geteilt. Musikalisch ist „Speedboat“ ein klassischer Emo-Rap-Track: die Hi-Hat rasselt, der Bass ist minimalistisch, das Piano-Sample dramatisch, die Stimmung beklommen. Sein wahres Talent zeigt Curry im Text: Binnen Sekunden wechselt er zwischen Angeberei („I went from stickin‘ pennies in the jar to offshore bank accounts“), Melancholie („My dawg didn’t make it to 21 / So I gotta make it past 24“) und gesellschaftskritischer Wut („Too many guns, too many sons / Lost in the river of blood in these streets“).
„Zuu“ wird bereits am 31. Mai auf Loma Vista erscheinen. Curry ist auch auf dem neuen Album von Brainfeeder-Mastermind Flying Lotus „Flamagra“ zu hören.
Hört und seht Euch „Speedboat“ hier an: