Über die Kraft der Kommunikation: Jeano Elong mit „Mkoum“ (Videopremiere)

Von ByteFM Redaktion, 11. Oktober 2024

Foto des Musikers Jeano Elong

Das neue Album des kamerunischen Musikers Jeano Elong ist die erste Veröffentlichung des Hamburger Labels Not OK Records

„Don’t fuck up / Go forward“ – das sang Jeano Elong 2016 in einer französisch-englischen Refugees-Welcome-Hymne der Band Schwabinggrad Ballett & Arrivati. Als der Anfang der 2010er-Jahre aus Kamerun über Libyen nach Hamburg emigrierte Bassist, Sänger und Songwriter den Song seiner Mutter vorspielte, zeigte diese sich wenig begeistert: „Das ist ja sehr schön, aber ich kann Dich gar nicht verstehen!“ Ein Erlebnis, das Elong dazu motivierte, seine Songs in seiner Muttersprache Bakaka zu schreiben. So wie „Mkoum“, die erste Single seines kommenden Solodebüts „Jâbeâ“ – passenderweise ein Song über die Kraft der Kommunikation.

Verzerrte Vernetzung

Besonders unterstrichen wird dieses Thema vom begleitenden Musikvideo, das heute im ByteFM Blog Premiere feiert. Der vom Hamburger Filmemacher Peter Ott (u. a. bekannt für die Goldene-Zitronen-Doku „Übriggebliebene ausgereifte Haltungen“) gedrehte Clip visualisiert Elongs Flucht-Geschichte in verfremdeter Videospiel-Ästhetik. Elong läuft und radelt durch ein digital verzerrtes Europa, inklusive pixeliger ICE-Züge und Industriehäfen. Über seinem Kopf schweben die Instrumente des Songs: ein Drumcomputer, eine Djembé, E-Gitarre und -Bass. Die Kombination aus elektronischen Bildern und dem unverfremdeten Protagonisten unterstreicht den Song, in dem 808-Beats und analoge Percussions sowie cleane Highlife-Licks und verzerrte, an den glitchy Art-Rock von Battles erinnernde Gitarren aufeinanderprallen. Verantwortlich für die Produktion des Songs zeichnen im Übrigen Ted Gaier (Die Goldenen Zitronen) und Autor, Musiker und ByteFM Moderator Christoph Twickel, über dessen Label Not OK Records „Mkoum“ auch veröffentlicht wird.

Die im Video gezeigten Bilder stammen aus dem Film „Die Amitié“, in dem Geflüchtete sich in ihrer neuen Heimat mit einer Virtual Reality vernetzen müssen. Zeitgleich handelt es sich bei dem Song um eine Erinnerung an Elongs kamerunisches Heimatdorf Eboné: „Mkoum“ ist der Name eines lokalen traditionellen Tanzes – mit einer Message, die in Zeiten von um sich greifendem Rassismus immer wichtiger scheint: „Die Stämme / Die Familie“, lautet der übersetzte Text, „Alle Brüder und Schwestern / Vereinigt Euch!“

„Mkoum“, die neue Single von Jeano Elong ist die erste Veröffentlichung des Hamburger Labels Not OK Records. Das Video zum Song feiert heute Premiere im ByteFM Blog. Schaut es Euch hier an:

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