Jesse Boykins III & MeLo-X – "Zulu Guru"

Jesse Boykins III & MeLo-X - Zulu GuruVÖ: 02.11.2012
Web: ninjatune.net/zuluguru
Label: Ninja Tune

„Zulu Guru“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Singer-Songwriter Jesse Boykins III und Produzent/MC MeLo-X. Auf ihrem ersten gemeinsamen Langspieler verbinden die beiden ihre eigenwilligen Ansätze von HipHop und Soul. Jesse Boykins III nennt seine Herangehensweise „World Soul“, eine genre- und kulturenübergreifende Mischung aus Afrobeat, West Indies – und elektronischem Soul. Dieses Mantra ist auch das Fundament für „Zulu Guru“. Es soll ein Album ohne Grenzen sein und falls doch welche da sein sollten, nur deshalb, damit sie kurzerhand von den beiden „Zulukriegern“ eingerissen werden können. MeLo-X enstammt der New-York-City-Avantgarde und hat sich unter anderem mit einem Remixprojekt von Maxwells „BLACKsummers’night“ einen Namen gemacht. Nebenbei ist er noch als Fotograf und DJ tätig.

Die beiden Tausendsassas werden jetzt schon als Revolutionäre des HipHop gefeiert. Ihnen selbst wird diese Festlegung auf ein Genre wohl eher nicht gefallen, wollen sie sich selbst doch keiner Kategorie zuordnen lassen. Hinzu kommt, dass kaum eine andere Musikrichtung so oft revulotioniert, für tot erklärt und dann wiederbelebt wurde wie HipHop. Den starken HipHop-Einfluss in den 15 Tracks kann man aber nicht abstreiten; auch wenn es längts nicht die einzige Inspirationsquelle des Albums ist, zieht er sich wie ein roter Faden durch die Platte.

„I’m New Here“ startet mit Drums und Subbass, das Klangbild erinnert stark an HipHop-Produktionen der 90er-Jahre. Fast erwartet man, dass die Fugees gleich loslegen, stattdessen aber liefert MeLo-X die passenden Reime. Der Anker im Hier und Jetzt ist Jesse Boykins‘ Gesang über die sich immer weiter entfaltenden Synthflächen. Mit der Nostalgie ist es aber schon bei „Black Orpheus“ vorbei. Der Track fühlt sich etwas nach Afrobeat in Zeitlupe an, ist jedoch schwer einzuordnen. Vielleicht muss man das ja auch gar nicht erst versuchen, sondern sollte einfach die Klangvielfalt genießen. Generell kann man über die Produktionen von MeLo-X nur Gutes sagen. Sie sind abwechslungsreich, überraschend und werden niemals langweilig.

Die drei Lieder „The Perfect Blues“, „Searching Her Ways“und „Primal Chance“ bilden den Höhepunkt der Platte. In diesen 13 Minuten und vier Sekunden kann man sich einmal komplett verlieren und wiederfinden. „The Perfect Blues“ entstand 2011 während der Red Bull Music Academy in Madrid mit Unterstützung von Dorian Concept (unter anderem Tourpianist von Flying Lotus) und diente auch als Vorab-Singleauskopplung. „Searching Her Ways“ beginnt wie eine Ballade, entwickelt sich aber zum tanzflächen-freundlichen Stück mit Dancehallattitüde. Das ist das Schöne an der Platte: Wenn ein Lied anfängt, weiß man nie, wo es enden wird! Das beste Feature gelingt Mara Hruby, unterstützt von einer Eurodance-Basslinie, auf „Primal Chance“.

Ihr eigenen Vorgaben, Genregrenzen zu überschreiten und sich keinerlei musikalischen Zwängen zu unterwerfen, beherzigen die beiden, jedes Lied hat seinen eigenen Überraschungsmoment. Bei dem wilden Ritt durch die Genrelandschaft hat man aber nie das Gefühl, dass irgendetwas nicht zusammenpasst. Das ist wohl die größte Überraschung.

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Label: Ninja Tune | Kaufen

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Diskussionen

2 Comments
  1. posted by
    Frank
    Nov 3, 2012 Reply

    Cooler Song! gerade 20:10..
    Generell wicked stuff was ihr da Auflegt.

  2. posted by
    Frank
    Nov 3, 2012 Reply

    A_(-) (auflegt)

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